Südostbahn nimmt Fernverkehrslinie «Aare Linth» in Betrieb [aktualisiert]

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 12. Dezember 2021 veröffentlicht.

Mit dem Fahrplanwechsel von Sonntag, 12. Dezember 2021 übernimmt die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) den Betrieb einer zweiten Fernverkehrslinie in Kooperation mit der SBB. In Bern, Chur, Zürich und unterwegs im Traverso haben die Verantwortlichen der Südostbahn den Meilenstein der Unternehmensgeschichte mit Freude und Stolz erfüllt begleitet.

Seit Sonntag, 12. Dezember 2021 ist die Südostbahn mit ihrem kupferfarbenen Traverso auf der 236 Kilometer langen Strecke zwischen Bern und Chur unterwegs. Der Interregio 35 «Aare Linth» verbindet die Region Bern umsteigefrei via Zürich mit dem Bündnerland. Mit der Inbetriebnahme dieser Linie in Kooperation mit der SBB schliesst die Südostbahn ihren Eintritt in den Fernverkehr in der laufenden Konzessionsperiode ab. Bereits seit Dezember 2020 ist die SOB mit dem Treno Gottardo zwischen Basel/Zürich und Locarno über die Gotthard-Bergstrecke unterwegs.

Die beiden Fernverkehrslinien sind für die Südostbahn mit einem grossen Personalwachstum von über 200 Mitarbeitenden in den vergangenen zwei Jahren auf derzeit rund 850 Angestellte verbunden. Besonders viele neue Mitarbeitende wurden beim Lokpersonal und der Kundenbegleitung angestellt und ausgebildet.

«Das Engagement aller Mitarbeitenden – ob mit oder ohne Kundenkontakt – trägt zum Erfolg unserer Linien bei»

, betonte Thomas Küchler, Vorsitzender der SOB-Geschäftsleitung am Morgen am Hauptbahnhof Zürich.

Gewachsen ist die Südostbahn aber nicht nur personell, sondern auch bei ihrer Flotte: 24 kupferfarbene Traverso-Züge sind nun auf den Verbindungen des «Voralpen-Express», des «Treno Gottardo» und von «Aare Linth» unterwegs. Waren sämtliche SOB-Züge vor Eintritt in den Fernverkehr jährlich rund 5,5 Millionen Kilometer unterwegs, sind es im kommenden Jahr voraussichtlich rund 14,5 Millionen Kilometer. Rund 450 Millionen Schweizer Franken hat die Südostbahn in die neue Flotte investiert.

Die beiden offiziellen Einweihungsfahrten wurden am Sonntagmorgen mit speziell ausgewählten Zügen von Zürich HB nach Bern und Chur gefahren. Richtung Bundesstadt war der Traverso zusätzlich mit dem vom Berner Musiker und Künstler Büne Huber gestalteten Flirt «Gurten» unterwegs. Als Verstärkungseinheit wird dieser silberne Flirt auch in Zukunft Bern anfahren.

In Zürich noch «namenlos», wurde der Richtung Chur zusätzlich verkehrende Flirt RABe 526 002 in der Bünder Kantonshauptstadt auf den Namen «Calanda» getauft. Das Höhenprofil des Calandamassivs mit den Gipfeln von Felsberger- und Haldensteiner Calanda ist vom Bundesamt für Landestopografie Swisstopo aus der Perspektive des Bahnreisenden bei der Einfahrt in den Bahnhof Chur aus gezeichnet worden. SOB-Verwaltungsratspräsident Benedikt Würth und der Bündner Nationalrat und Präsident von LITRA (Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr) Martin Candinas übernahmen den offiziellen Taufakt.

Fakten zum IR 35 «Aare Linth»
Der IR35 «Aare Linth» verkehrt stündlich zwischen Bern und Chur. Zwischen Bern und Zürich HB werden die Bahnhöfe Burgdorf, Herzogenbuchsee, Langenthal, Olten und Zürich Altstetten bedient. Auf dem Weg nach Chur hält der IR35 in Thalwil, Wädenswil, Pfäffikon SZ, Siebnen-Wangen, Ziegelbrücke, Walenstadt, Sargans, Bad Ragaz und Landquart. Die umsteigefreie Fahrt dauert rund drei Stunden (3:05). Am Wochenende werden alle Direktverbindungen durch die SOB mit Zügen des Typs «Traverso» angeboten. Von Montag bis Freitag wird ein Teil der Verbindungen durch die SBB mit Doppelstockzügen gefahren. Auf der Linie «Aare Linth» stehen Kundenbegleiterinnen und Kundenbegleiter den Reisenden von Bern nach Chur auf allen Verbindungen zur Verfügung.

Aare Linth

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Text-QuelleSOB
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Kommentare

4 Kommentare

  1. Ich sitzeg in so einer Bahn. Man fühlt sich wie im Krankenhaus. Das Licht- grelles Neonlicht- die Geräusche vom Druckluftschläuchen einfach grauenhaft. Ein gemütliches Bordrestaurant – Fehlanzeige Bahn fahren als Reifen zu verstehen muss man vielleicht erstmal bitte ermöglichen.

  2. Liebe Faru Müller, ich weiss, dass die deutsche Sprache nicht jedermans oder muss ich schreiben *jederfraus* Sache ist. Ich finde diese Fahrzeuge von Stadler innovativ , modern und absolut gut. Gemütliche Bordrestaurants gibt es schon lange nicht mehr, weil sie ein sehr grosses Defizitgeschäft sind, auch weil viele Fahrgäste von Bern nach Zürich an einem Kaffee *rumnuckeln*. Lieber einen frischen Kaffee aus dem Automaten, als eine abgestandene braune Brühe von einem nach Schweiss schmeckenden Kellner serviert. Bahnfahren ist Reisen und dies ermöglicht der Traverso sehr gut

  3. Gestern, 13.12.2021 bin ich um 16.53 von Zürich nach Olten gereist, wie so viele Male in den letzten Jahren,
    Bis anhin war ich mit dem Angebot und der Zugkompositionen der SBB sehr zufrieden. Nun musste ich heute leider feststellen, dass die SOB diese Strecke übernommen hat.
    Ich sass in einem völlig überfüllten Zug (Corona wird sich freuen). Es konnten nicht mal alle Reisenden sitzen. Muss ich davon ausgehen, dass die SOB nicht den gleichen Service, mit genügend Sitzplätzen, wie die SBB bieten können? Offensichtlich nein! Diese Strecke ist für die SOB eine Nummer zu gross. Sie soll sich in Zukunft auf Nebenstrecken bewerben, mag sein, dass sie dort die Kundenbedürfnisse abdecken können, aber sicher nicht auf einer Hauptstrecke wie die von Zürich nach Bern.
    Ich hoffe, dass die SOB versucht diesen Missstand zu beheben, und sich in einem Jahr selber zurück ziehen und die Strecke wieder der SBB überlässt.

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