SZU sucht mit VBZ nach Lösung für Friesenbergkreuzung [aktualisiert]

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 28. August 2023 veröffentlicht.

Das Kreuzungssystem an der Friesenbergstrasse funktioniert seit der Inbetriebnahme nicht wie beabsichtigt. Die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU sucht darum mit den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ), in Absprache mit dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) und dem Bundesamt für Verkehr (BAV), nach Alternativen. Das erklärte Ziel besteht darin, eine Lösung zu erarbeiten, die es ermöglicht, das Kreuzungssystem Ende 2026 abzubauen. Danach soll die geplante neue Haltestelle und der damit verbundene Doppelspurabschnitt realisiert und in Betrieb genommen werden.

Kreuzungssystem Friesenbergstrasse VBZ_SZU
Das Kreuzungssystem Bahn (SZU) / Trolleybus (VBZ) an der Friesenbergstrasse. / Quelle: SZU

Im Jahr 2022 stellte die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU die Uetlibergbahnstrecke von Gleich- auf Wechselstrom um. Die Anpassung machte an der Friesenbergstrasse ein spezielles Kreuzungssystem erforderlich. Dieses sollte dafür sorgen, dass sich die Bahnlinie S10 und die Trolleybuslinie 32 reibungslos «unter Strom» kreuzen können.

Bereits bei der Inbetriebnahme wurde jedoch offensichtlich, dass die Stahlkonstruktion nicht nur hinsichtlich der städtebaulichen Integration problematisch ist, sondern auch funktionale Mängel aufweist. Konkret zeigen sich Probleme an der Schnittstelle zwischen der Fahrleitung und den Stromabnehmern der Züge, was zu unerwünschter Funkenbildung führt. Trotz monatelanger intensiver Bemühungen gestaltet sich die Behebung der Schwierigkeiten als äusserst komplex und wenig vielversprechend.

Derzeit senken die Züge ihre Stromabnehmer vor der Kreuzung und fahren stromlos und mit Schwung darüber, derweil die Trolleybusse «normal» mit Stromabnehmer die Kreuzung passieren. Diese Übergangslösung ist sicher und betrieblich machbar. Allerdings funktioniert sie nicht mehr, wenn die Haltestelle Zürich Friesenberg demnächst nach unterhalb der Friesenbergstrasse verlegt wird und die Züge die Strasse aus dem Stillstand passieren müssen. Zurzeit suchen die SZU und die VBZ, in Absprache mit dem ZVV und dem BAV, gemeinsam nach technischen Alternativen. Das erklärte Ziel besteht darin, bis Mitte 2024 eine Lösung zu erarbeiten, die es ermöglicht, dass die SZU das aufwändige Kreuzungssystem Ende 2026 abbauen und danach die geplante neue Haltestelle und den damit verbundenen Doppelspurabschnitt realisieren und in Betrieb nehmen kann.

Verlegung/Neubau der Haltestelle Zürich Friesenberg
Die bestehende Haltestelle Zürich Friesenberg entspricht nicht mehr den aktuellen rechtlichen Anforderungen an eine behindertengerechte S-Bahn-Haltestelle. Die engen Platzverhältnisse verunmöglichen einen Umbau respektive die Erneuerung der angestammten Haltestelle im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen über die Behindertengleichstellung. Die SZU plant deshalb, die bestehende Doppelspur talwärts zu verlängern und die Station Friesenberg unterhalb der Friesenbergstrasse neu zu bauen. Durch die zweigleisige Haltestelle entsteht in der Station ein Kreuzungspunkt, was zur Verbesserung der Pünktlichkeit und damit auch zur Fahrplanstabilität beiträgt.

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Kommentare

6 Kommentare

  1. Wie wär’s mit Einziehen der Stromabnehmer und Batteriebetrieb der Trolleybusse. Dies scheint überall in der Stadt auf längeren Strecken zu funktionieren, nur nicht auf ein paar Metern am Friesenberg… Vermutlich will niemand zugeben, dass hier ein Riesenhaufen Geld zum Fenster hinausgeworfen wurde.

  2. Wie so macht mehr nöt so wie bim depot von der trams bei der tore mit schieber bei der SZU und das problem ist gelöst

  3. Aha! Wie vorausgesagt, erweist sich die saumässig teure, unglaublich hässliche Fahrleitungskreuzung im Alltagsbetrieb als Fehlkonstruktion für die niemand mehr die Verantwortung übernehmen will. Die Art und Weise, wie SZU/VBZ um den heissen Brei herum schwadronieren, ist einfach nur peinlicher Kindergarten. Die Beschissenen in diesem Trauerspiel sind einmal mehr die SteuerzahlerInnen.

  4. Das Problem ist doch nicht so einfach, da wir bei dieser Anlage mit zwei verschiedenen Stromsystemen zu tun haben. Das eine sogar mit Hochspannung von 15 kV.

  5. Diese unsinnige Anlage ist sofort rückzubauen, denn Lösungen liegen längst auf dem Tisch und hätten von allem Anfang an so gebaut werden können. Alle VBZ-Trolleybusse haben eine Traktionsbatterie und können so ohne Fahrleitung fahren, wie dies definitiv am Albisriederplatz der Linie 33 und 72 der Fall ist. Ausserdem fahren die Trolleybusse auch an anderen Stellen in der Stadt Zürich über längere Strecken ohne Probleme mit Batteriebetrieb ohne Fahrleitung (Hegibachplatz, Kasernenstrasse usw.) Eine einfache Lösung ist, wenn die Trolleys der Linie 32 am Höfliweg die Stromabnehmer senken und an der nächsten Haltestelle in einer Distanz von rund nur 200 m am Friesenberg wieder eindrahten (die Vorrichtung ist bereits vorhanden). Stadtwärts natürlich umgekehrt. Dabei ist auf diesem Streckenabschnitt die Trolleybusfahrleitung zu demontieren. Somit kann die SZU unbehelligt mit gehobenen Stromabnehmer den Niveauübergang befahren. Übrigens während dem Bau dieses Monsters im Sommer 2022 fuhren die Trolleybusse wegen einer Baustelle schon ab der Haltestelle Zwinglihaus bis Friesenberg über die anspruchsvolle Streckenführung am Goldbrunnenplatz. Die andere Lösung wäre, wenn die Fahrleitungskreuzung der VBZ und SZU umschaltbar, abhängig von der Barriere gestaltet würde. Bei offener Barriere würde die ganze Fahrleitungskreuzung mit 600VDC gespeist und bei geschlossener Barriere mit 15 kV 1~ 16,7 Hz. Die ganze Anlage müsste dann allerdings für die Spannung von 15 kV ausgelegt werden und mit den entsprechenden Sicherheitseinrichtungen (Erdungen usw.) versehen werden. Fahrleitungsbauteile für 15 kV sind ja vorhanden, d.h. der kurze Trolleybusfahrleitungsabschnitt im Bereich der Kreuzung müsste für 15 kV isoliert werden. Dies hätte den Vorteil dass SZU wie VBZ normal den Übergang queren können. Das Ganze wäre mit einigen CHF 100’000 zu realisieren.

  6. Hoffentlich bringen die Verantwortlichen wenigstens im zweiten Anlauf eine alltagstaugliche, funktionierende Lösung hin. Dann bleibt aber immer noch die Frage, wer für das finanzielle Debakel geradestehen muss. Es kann und darf nicht sein, dass der Schaden alleine von den SteuerzahlerInnen getragen werden muss. Da muss auf jene «Kackadämmlicker» zurückgegriffen werden, welche diese Fehlkonstruktion ausgebrütet und daran verdient haben.

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