Allgemeine Infos zur aktuellen Situation bei Piko [aktualisiert]

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 20. August 2022 veröffentlicht.

Piko-Chef Dr. René F. Wilfer äussert sich zur aktuellen Situation bei seinem Unternehmen:

2022 ist ein aussergewöhnlich belastendes Jahr und wir sind Ihnen allen dankbar, dass Sie so treu zu Piko stehen, wie Sie auch mit Ihrem Besuch an unserem „Tag der Offenen Tür“ gezeigt haben.

Wir bemühen uns intensiv darum, Ihnen die bestellten Produkte zu liefern, was anhand der Container-Laufzeiten aus China von bis zu 110 Tagen äusserst schwierig ist. 110 Tage sind fast 4 Monate. D.h. dass Produkte, die wir im März in unserem Werk in Chashan produzierten, im April verschickten, jetzt im August eintreffen. Diese Art von Verspätung sind wir in der Geschichte von Piko nicht gewöhnt und Sie auch nicht. Nicht nur, dass die Kosten für die Container-Verschiffung um das 4-5 fache gestiegen sind, jetzt kommt auch die Lieferverzögerung hinzu. – Wann das besser wird? Ich kann es Ihnen nicht sagen.

Leider kommt die Katastrophe hinzu, dass wir nicht die benötigte Menge an Micro-Chips für Decoder erhalten.

Das einzig Gute an dieser Situation ist, dass wir in unserem Werk in Chashan sowohl mit der Neuheiten-Entwicklung sehr gut im Termin liegen als auch mit der Produktion unter Volllast fahren. Unser Ausstoss in Piko Chashan ist immerhin um + 35% höher als letztes Jahr, und letztes Jahr hatten wir auch schon eine kräftige Steigerung. Ist das wichtig für Sie? Ja, weil Sie damit die Garantie haben, die bestellten Piko Artikel zu bekommen. Wann diese dann bei uns in Deutschland eintreffen? Ich hoffe mit nicht allzu langer Verzögerung.

Neben den Lieferproblemen kommen nun noch die verschiedensten Preiserhöhungen hinzu, die Sie ja bedauerlicherweise beim täglichen Einkauf bereits dramatisch miterleben.

Wir bei Piko haben viel investiert und viel rationalisiert, aber alles können wir auch nicht auffangen, weshalb wir leider zum 1. August eine Preiserhöhung von 5% durchführen mussten. Wir bitten um Verständnis.

Aber: Wir haben unseren Händlern zugesagt, dass sie alle vor August bestellte Ware zum alten Preis erhalten. Bitte denken Sie daran!

Neben diesen Problemen arbeiten wir unter Hochdruck daran, eine noch nachhaltigere Firma zu werden, und dies nicht erst seit Putin die Ukraine angegriffen hat. Hierzu haben wir vor 2 Jahren eine Fotovoltaik-Anlage installiert, die – wenn die Sonne immer scheinen würde – unseren gesamten Stromjahresbedarf abdecken würde. Tut sie nicht, aber immerhin decken wir jetzt viel selber ab und speisen teilweise noch in das Stromnetz ein. Unsere Firmenwagen werden auch peu-á-peu auf E-Wagen umgestellt. Neue Fenster werden eingebaut, Isolationen verbessert und LED-Lampen in der gesamten Fertigung installiert. Auch bieten wir unseren Mitarbeitern – da wo es geht – mobiles Arbeiten an. Das spart ebenfalls Energie, beim Mitarbeiter und bei der Firma.

Ja und was kommt nächstes Jahr auf uns zu? Einmal die Spielwarenmesse, die ja im Februar 2023 für 2 Tage für das „Publikum“ geöffnet werden soll. Vor mehr als 10 Jahren haben wir dafür gekämpft, damals sogar mit Einstweiligen Verfügungen gegen die Spielwarenmesse, um unseren Kunden den Eintritt auf die Messe zu verschaffen. Heute? Sind wir der Meinung, dass die Messe nicht mehr im Fokus der Endverbraucher steht und auch immer weniger Modellbahnhändler kommen. Aus 2 Jahren „keine Spielwarenmesse“ in Nürnberg werden wir für Piko 3 Jahre machen. Sollten Sie also planen im Februar 2023 nach Nürnberg zu kommen, bitte entschuldigen Sie uns, wir werden dort nicht ausstellen. Dafür werden wir auf den ersten Endverbraucher-Messen in 2023, im März in Mannheim und im April auf der Intermodellbau in Dortmund, bei denen neben den „grossen“ Anbietern auch viele Kleinserienhersteller zugegen sind, alle unsere verfügbaren Neuheiten zeigen. Bitte besuchen Sie uns dort, es lohnt sich.

Zum anderen werden wir im Rahmen der Nachhaltigkeit auch bei unseren Katalogen der Umwelt einen Dienst leisten: 2023 wird es keine neuen gedruckten Piko H0- oder G-Kataloge geben. Bei einem Umfang von 450 Seiten für einen H0-Katalog verbrauchen wir sehr viel Papier und damit Holz und Zellstoff. Hier möchten wir im Sinne des Umweltschutzes einen Beitrag leisten und die Frequenz der gedruckten H0 und G Kataloge in einen Zweijahresrhythmus verändern. Dafür werden wir die weiterhin gedruckten Neuheiten-Blätter mit mehr Informationen versehen. Die ohnehin nicht so umfangreichen Kataloge für TT und N werden wie gewohnt in Printform erscheinen. Digital werden Ihnen die neuen H0- und G-Kataloge für 2023 aber wie gewohnt ab dem 1.1.2023 zu Verfügung stehen. – Geplant ist dann in 2024 wieder eine Papierausgabe.

So das war es diesmal als ausführliche Information von mir für Sie, vielleicht drehe ich auch noch einen Vlog dazu, schauen wir mal.

Bitte lassen Sie sich aufgrund der schwierigen Situation in Deutschland und der Welt nicht den Spass an Ihrem Modellbahn-Hobby verderben. Bitte gehen Sie zu Ihrem Händler und schauen Sie mal, was wir Ende August alles an Neuheiten ausliefern. Der grosse Schwung an Neuheiten wird dann – so hoffen wir – im September kommen (alles schwimmt oder fährt bereits – aber wann es ankommt, wissen wir nicht), Sie werden überrascht sein, es sind tolle neue Modelle, die nicht nur gut aussehen, sondern auch zuverlässig fahren. Piko Qualität eben.

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Text-QuellePiko
Redaktionhttps://www.bahnonline.ch
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