Passepartout passt Preise per Fahrplanjahr 2024 an und führt Flexiabo ein [aktualisiert]

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 12. April 2023 veröffentlicht.

Die Teuerung trifft auch die öV-Branche spürbar. Steigende Energie- und Treibstoffpreise lassen den Finanzbedarf im öV wachsen. Aus diesem Grund hebt der Tarifverbund Passepartout erstmals seit sieben Jahren die Preise um durchschnittlich 3.7% an. Passepartout nutzt die bevorstehende Tarifmassnahme jedoch gleichzeitig auch als Chance: Er erhöht den Rabatt auf Abonnemente für Kinder-, Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren und gewährt auf Jahresabos der Zone 10 einen zusätzlichen, dritten Gratismonat. Mit der Einführung des Flexiabos reagiert Passepartout zudem auf die veränderten Mobilitätsbedürfnisse mit Home Office und Teilzeitarbeit.

Der Nationale Direkte Verkehr (NDV) hebt die öV-Preise mit dem kommenden Fahrplanwechsel an. Passepartout erhöht seine Preise per 10. Dezember 2023 ebenfalls um durchschnittlich 3.7%. Dies hat das Steuerungsgremium des Tarifverbunds entschieden. Grund dafür ist einerseits die Teuerung, welche seit der letzten Preiserhöhung vor sieben Jahren über 6.9% beträgt. Zudem hat der Bund angekündigt, im Jahr 2024 weniger Mittel für Abgeltungen im Regionalen Personenverkehr zur Verfügung zu stellen. Trotz Sparanstrengungen der Branche müssen sich auch die Reisenden über die Billettpreise zu einem angemessenen Teil an den gestiegenen Kosten beteiligen.

Differenzierte Preisanpassung

Passepartout passt die Tarife im Dezember differenziert an. Das heisst, nicht jedes Produkt erfährt eine gleiche Preisanpassung. Im Durchschnitt werden die Einzelfahrausweise um 4.5% und die Abonnemente um 2.7% steigen. Beim Kurzstreckentarif Vollpreis, bei Einzelfahrausweisen für eine Zone Vollpreis sowie bei Einzelfahrausweisen der Zone 10 kommt es zu einer überdurchschnittlichen Preiserhöhung. Zudem wird die Tarifstufe «alle Zonen» bei den Einzeltickets neu bei 13 Zonen, anstatt wie bisher bei 10 Zonen angesetzt. Einzelfahrausweise, Tageskarten, Mehrfahrtenkarten und Multi-Tageskarten ab 2 bis 10 Zonen erfahren hingegen keine Preissteigerung. Abonnemente für Erwachsene werden leicht überproportional teurer. Hingegen wird der Rabatt für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren erhöht, womit diese beim Abschluss eines Monats- oder Jahresabos von den Preiserhöhungen nicht oder nur minim betroffen sein werden. Zudem gewährt Passepartout neu auch auf Jahresabos der Zone 10 einen dritten Gratismonat, weshalb diese günstiger werden. Die anderen Abo-Kunden profitieren bereits heute vom Grundsatz «12 Monate zum Preis von 9 Monaten». Dafür wird der Verkauf der 9-Uhr-Abonnemente aufgrund der tiefen Nachfrage sowie der angestrebten nationalen Sortimentsharmonisierung per 10. Dezember 2023 eingestellt. Noch gültige 9-Uhr-Abos können bis zu deren Ablauf weiterhin genutzt werden.

Neues Flexiabo für Teilzeitreisende

Im Rahmen von nationalen Markttests für neue Preis- und Abonnementsmodelle, testeten die Westschweizer Tarifverbünde Mobilis und Frimobil das Flexiabo. Im März 2023 hat die Alliance Swisspass aufgrund der sehr positiven Resultate beschlossen, das Flexiabo unter diesem Namen in einer standardisierten Form ins Regelsortiment des öV zu überführen und die Rahmenbedingungen zu vereinheitlichen. Der Tarifverbund Passepartout hat sich entschieden, das Flexiabo per 10. Dezember 2023 ebenfalls einzuführen. Das Konzept des Angebots ist einfach: Man kauft sich ein Abo mit 100 Gültigkeitstagen, die während eines Jahres innerhalb des abonnierten Geltungsbereichs individuell genutzt werden können. Damit bietet das Flexiabo alle Vorteile eines persönlichen Abonnements, ist aber bei der Nutzung der gekauften Tage flexibel. Es bewegt sich preislich zwischen der bekannten Tageskarte bzw. Mehrfahrtenkarte und dem Jahresabo und spricht explizit Teilzeitpendelnde und regelmässige Freizeitreisende an.

«Das Abo eignet sich besonders für Gelegenheitsreisende, Teilzeitmitarbeitende sowie für Personen, die regelmässig im Home Office arbeiten und bei denen sich bisher kein Monatsoder Jahresabo gelohnt hat»

, erklärt Luzia Frei, Mediensprecherin Tarifverbund Passepartout.

Mit dem Flexiabo reagiert Passepartout auf das veränderte Mobilitätsverhalten. Zusammen
mit dem öV-Guthaben-Abo, das auf nationaler Ebene eingeführt wird und auch im Verbundgebiet von Passepartout eingesetzt werden kann, profitieren Kundinnen und Kunden von
neuen flexiblen Abo-Varianten. Der Tarifverbund Passepartout kann somit die öV-Nutzung
weiterhin fördern und attraktive Angebote für den Wechsel auf Bus und Zug anbieten.

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Quelle: Passepartout

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