Feierliche Schlüsselübergabe – Stadler erweitert Standort Berlin [aktualisiert]

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 8. Juli 2021 veröffentlicht.

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Feierliche Schlüsselübergabe, am erweitert Stadler-Standort, in Berlin am 6. Juli 2021. / Quelle: Stadler

Stadler hat am 6. Juli 2021 zusammen mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, der Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop, dem Schweizer Botschafter in Deutschland, Dr. Paul R. Seger sowie weiteren Gästen aus Politik und Wirtschaft die feierliche Übergabe der pünktlich fertiggestellten Fertigungs- und Inbetriebsetzungshalle nebst Bürogebäuden und firmeneigenem Betriebsrestaurant gefeiert. Damit kann Stadler die modernste Werkshalle für den Bau von Schienenfahrzeuge in Deutschland in wenigen Wochen beziehen. Im zweiten Bauabschnitt wird auf dem Firmengelände ein Logistikzentrum errichtet. Die Investition mit einem Volumen von rund 70 Millionen Euro ist ein klares Bekenntnis zum Standort Berlin und schafft die idealen Voraussetzungen für die Abwicklung von Grossaufträgen.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller:

«Was wir hier in Pankow im Werk von Stadler erleben, ist eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen. Und es ist die Fortsetzung eines Wirtschaftswunders, das im beschaulichen Bussnang im Osten der Schweiz seinen Anfang nahm, und heute weltweit Massstäbe im Schienenverkehr setzt. Als Stadler zehn Jahre nach der Wende einen alteingesessenen, aber bedrohten Standort übernahm, ahnte niemand, dass zwei Jahrzehnte später ein derart florierender Standort mit fast 1´500 Mitarbeitern aufwachsen würde. Vor zwei Jahren hat sich der Senat auf seinem Bezirksbesuch mit eigenen Augen ein Bild von der gewaltigen Entwicklung des Unternehmens machen können. Die Schienenverkehrstechnik als eine der Wachstumsbranche der Hauptstadtregion ist wichtig für Berlin als Standort, für die Hauptstadtregion und für die Mobilitätswende. So bleibt Stadler ein wichtiger Partner für Berlin. Wir bedanken uns für dieses Engagement und wünschen auch künftig volle Auftragsbücher und Züge, die zufriedene Nutzer durch die großen Städte der Welt fahren – Züge made in Berlin.»

Auf zusätzlichen 24´000 Quadratmetern Gesamtfläche erstreckt sich der Anbau an das bestehende Stadler-Werk in Berlin-Pankow. 16´000 Quadratmeter davon sind allein der statischen Inbetriebsetzung und der Montage von Schienenfahrzeugen vorbehalten, die im Rahmen eines modernen Taktfertigungskonzepts industrielle Manufaktur mit flexibler Produktion verbindet. Damit wird eine deutliche Optimierung der Fertigungsbedingungen erzielt. Offene und moderne Büro- und Konferenzflächen sowie ein firmeneigenes Betriebsrestaurant schaffen eine zusätzliche Bereicherung des Arbeitsumfeldes für die rund 1´500 Mitarbeitenden am Standort.

Innerhalb von weniger als 30 Monaten seit Investitionsentscheid 2019 wurde das neue Gebäude sowie die Anbindung an den bestehenden Gleisanschluss geplant und errichtet. Die Übergabe erfolgte pünktlich, um in den kommenden Wochen die Inbetriebnahme der Flächen abzuschliessen und alles für den Einzug der Mitarbeitenden und den Beginn der Produktion im Herbst 2021 vorzubereiten.

«Wir freuen uns sehr, mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts unser gesetztes Ziel erreicht und eine hochmoderne Produktions- und Arbeitsumgebung geschaffen zu haben. Durch den Neubau können wir am Standort Berlin Produktionskapazitäten von bis zu 500 fertigen Wagen im Jahr erzielen und sind so bestens für die Abwicklung anstehender Grossaufträge aufgestellt.»

, sagt Stadler Deutschland CEO Jure Mikolčić.

Neben 106 Fahrzeugen für die S-Bahn Berlin werden am Standort unter anderem bis zu 1500 Wagen für die Berliner Verkehrsbetriebe sowie 55 Batterie-Fahrzeuge für den Einsatz in Schleswig-Holstein entwickelt und gefertigt.

Erfolgreiche Zusammenarbeit

Stadler erweitert mit dem Neubau nicht nur seine Produktionskapazitäten sondern siedelt mit der statischen Inbetriebsetzung der Fahrzeuge sowie einem im 2. Bauabschnitt bis Ende 2024 entstehenden Logistikzentrum neue Tätigkeiten auf dem Werkgelände an, für die weitere Boden- und Planungstätigkeiten erforderlich sind.

Alle Arbeiten wurden durch den Generalunternehmer S&V erfolgreich geplant und ausgeführt. Das
Bauvorhaben wurde durch das Land Berlin im Rahmen einer GRW-Förderung gefördert und durch die
Investitionsbank Berlin betreut.

«Mit der Erweiterung unserer Kompetenzen am Standort Berlin haben wir uns mit der Schaffung moderner Produktions- und Inbetriebnahmeflächen frühzeitig auf die Abwicklung unseres nachhaltig sehr guten Auftragsbestands vorbereitet. Gleichzeitig sichern wir industrielle Arbeitsplätze auf einem hohen fachlichen und innovativen Niveau in der deutschen Hauptstadt. Dank der guten Auftragslage können wir unseren Standort in Berlin Pankow seit der Übernahme 2001 zum vierten Mal erweitern und wir sind stolz auf dieses Investment. Unser Dank für die hervorragende Unterstützung und Beratung unseres Neubauvorhabens gilt vor allem der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Berlin Partner und der Investitionsbank Berlin während des gesamten Projektfortschritts sowie dem Bezirk Pankow und dem Generalunternehmer S&V für die operative Abwicklung und Begleitung.»

, sagt Peter Spuhler, Chairman und CEO der Stadler Rail Group.

Die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Ramona Pop:

«Mit dem Bau der neuen Montagehalle unterstreicht Stadler sein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Berlin und gibt wichtige Impulse für das gesamte Gewerbegebiet. Ich bin stolz, dass wir dieses Innovationsprojekt mit GRW Mitteln fördern konnten. Das Unternehmen investiert in der Hauptstadt in Wachstum und innovative Schienenfahrzeuge, die auch für einen leistungsstarken und klimafreundlichen Hauptstadtverkehr der Zukunft sorgen. Das Projekt strahlt direkt auf seine Umgebung aus und ist Anstoss zu weiteren baulichen Veränderungen der technischen Infrastruktur im gesamten Pankow Park, die wir unterstützen werden.»

Stadler Deutschland ist mit seinen rund 1´500 Mitarbeitenden einer der grössten industriellen Arbeitgeber Berlins. In Berlin-Pankow werden alle Produkte des Produktportfolios für den deutschen Markt sowie Strassen- und Stadtbahnen für den Export entwickelt, gefertigt und montiert. Stadler Deutschland wurde im Jahr 2000 als Joint Venture mit Adtranz gegründet – das Werk mit seinen damals 197 Mitarbeitern wurde damit vor der Schliessung gerettet. Im Juni 2001 hat Stadler die damalige Stadler Pankow GmbH zu 100 Prozent übernommen. Der Standort ist seit dem Jahr 2000 kontinuierlich mit dem Auftragseingang gewachsen. Auch die Mitarbeiterzahl ist kontinuierlich gestiegen – von 197 Mitarbeitenden im Jahr 2000 auf 1´500 Mitarbeitende im Jahr 2021. Seit 2015 ist die in Berlin-Pankow konstruierte und hergestellte Baureihe IK im Berliner U-Bahn-Netz unterwegs. Pünktlich zum Jahreswechsel 2020/2021 kamen die zehn Vorserienfahrzeuge der Baureihe
483/484 für die S-Bahn Berlin hinzu. 2020 konnte Stadler Deutschland die bislang grösste Ausschreibung in der Geschichte der Berliner Verkehrsbetriebe für sich entscheiden. Die ersten Fahrzeuge der neuen U-Bahnbaureihe J/JK werden voraussichtlich im vierten Quartal 2022 für Testfahrten zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus entstehen in Berlin Züge für den gesamten deutschen Markt sowie für den Export. Neben der Entwicklung und dem Bau von Fahrzeugen ist der Standort seit vielen Jahren Ausgangspunkt richtungsweisender Innovationen wie der Weiterentwicklung alternativer Antriebstechnologien sowie der Digitalisierung.

Pei tel stattet S-Bahn Berlin mit Kommunikationstechnik aus
«Zurückbleiben bitte»: Wenn bei der S-Bahn Berlin Durchsagen vorgenommen werden, kommt auch Kommunikationstechnik der Pei tel Communications GmbH zum Einsatz. Bereits seit dem Jahr 2005 stattet das Unternehmen aus dem brandenburgischen Teltow die charakteristischen rot-gelben Züge mit Handmikrofonen aus. Mehr als 1000 Geräte wurden bereits verbaut. Auch in der neuen Baureihe 483/484, die vom Konsortium Stadler und Siemens hergestellt und Anfang dieses Jahres in den Betrieb genommen wurde, kommt Mikrofontechnik aus dem Hause Pei tel zum Einsatz.

«Wir legen bei all unseren Produkten und Entwicklungen grossen Wert auf hervorragende akustische Eigenschaften und eine hohe Verarbeitungsqualität. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass sie auch unter erschwerten Umgebungsbedingungen wie im öffentlichen Personenverkehr jederzeit störungsfrei eingesetzt werden können», sagt Thomas Martin, Geschäftsführer von Pei tel. Das Unternehmen liefert an die S-Bahn Berlin GmbH Handmikrofone vom Typ DD113 und TM110. Beide Modelle verfügen über eine dynamische Mikrofonkapsel mit Richtwirkung, drei Tasten, ein besonders robustes Gehäuse sowie ein langlebiges Spiralkabel. Die Modelle vom Typ DD113 sind darüber hinaus staubdicht und wasserfest nach Schutzart IP6K7.

Neben den Durchsagen kommen die Handmikrofone auch für das Öffnen und Schliessen der Türen zum Einsatz. Um eine möglichst einfache Bedienung zu gewährleisten, wurden die Tasten farblich gekennzeichnet: Die grüne Taste steht für «Tür auf» und die orangefarbene für «Tür zu». Mit der schwarzen Taste können Durchsagen gemacht werden. Jede S-Bahn, die mit Handmikrofonen ausgestattet wird, erhält insgesamt zwei Geräte pro Führerstand. Neben dem linken und rechten Fenster der Führerstände am Anfang und Ende des Zuges wird je ein Modell angebracht.

Kommunikationstechnik, die im öffentlichen Personenverkehr eingesetzt wird, muss besonders strengen Anforderungen genügen. Dazu zählt zum Beispiel die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). In Zügen trifft eine Vielzahl elektrischer und elektronischer Komponenten aufeinander. Dies sind zum einen Bauteile und Komponenten der Bahn selbst wie Fahrantriebe, Klimaanlagen oder die Informationstechnik. Zum anderen bringen auch Fahrgäste eigene Geräte wie Laptops oder Mobiltelefone mit. Damit sich diese Geräte untereinander nicht stören, darf die im Zug eingesetzte Technik erst nach umfangreichen Prüfungen eingebaut werden. «Alle unsere Produkte unterlaufen umfangreiche Tests und zeichnen sich durch hervorragende Eigenschaften aus, die teilweise weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen», erklärt Martin.

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