Tarifverbund A-Welle: «Monats-Capping – ein flexibles Angebot» [aktualisiert]

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 27. August 2021 veröffentlicht.

0
A-Welle Monats-Capping_Fairtiq_8 21
Unendlich fahren, begrenzt zahlen: Mit dem Monats-Capping von Fairtiq halten sich die Ausgaben im Tarifverbund A-Welle in Grenzen. / Quelle: Fairtiq

Im Tarifverbund A-Welle wird ein neues Angebot für Vielfahrende und Arbeitspendelnde getestet. Wer nicht weiss, ob sich ein Abo derzeit lohnt, kann mit der Fairtiq-App die monatlichen öV-Kosten plafonieren. Dieses Angebot ist befristet und läuft vom 1. September 2021 bis und mit 31.08.2022.

Wie funktioniert das Monats-Capping?

Wenn die Kundschaft im A-Welle Gebiet den öffentlichen Verkehr mit der App benutzen, werden die Reisen zunächst wie gewohnt verrechnet. Erreichen sie jedoch bis Ende des Kalendermonats ein Monats-Cap, wird in der App die Differenz zum Cap als Guthaben gutgeschrieben. Dieses Guthaben ist ein Jahr gültig und wird automatisch vom verrechneten Betrag für die nächsten Reisen in der gesamten Schweiz abgezogen, bis das Guthaben aufgebraucht ist. Zur Erreichung des Monats-Caps werden die effektiven Ausgaben in der Fairtiq-App im A-Welle Gebiet zusammengerechnet (haben Nutzende ein Halbtax, wird demnach mit dem Halbtaxpreis gerechnet).

Wie hoch ist das Monats-Capping?

Die Höhe eines Caps hängt von der Anzahl Tarifzonen ab, in denen die Fahrgäste fahren. Wenn ein Fahrgast zum Beispiel viel in den Zonen 510 und 511 unterwegs ist und dort das Monats-Cap für zwei Zonen erreicht, werden ihm die Ausgaben in diesen Zonen über das Monats-Cap hinaus gutgeschrieben. Folgende Caps gelten für die jeweilige Anzahl Zonen:

Anzahl Zonen1-2345678+
Monats-Cap in CHF100138175212248283318
Beispiel: Wenn ein Fahrgast für Reisen in den Zonen 510 und 511 in einem Kalendermonat CHF 110
bezahlt, erhält er automatisch eine Gutschrift von CHF 10 in der App. / Quelle: A-Welle

Fahrgäste können im gleichen Monat auch in anderen Zonen fahren, diese Fahrten werden jedoch erst berücksichtigt, wenn sie dadurch das Cap für eine grössere Anzahl Zonen erreichen. Zahlt ein Fahrgast also zusätzlich zu den CHF 100 in den Zonen 510 und 511 noch mehr als CHF 38 in Zone 530, erreicht er das nächste Cap. Dann werden ihm auch die Ausgaben in der Zone 530 über CHF 138 gutgeschrieben. Die App rechnet jeden Monat alle möglichen Capping-Kombinationen automatisch durch und wählt das beste Monats-Cap aus. KundInnen müssen also die gedeckelten Zonen nicht vorher auswählen, ihre Ausgaben müssen aber in den gleichen Zonen einen gewissen Wert überschreiten, um das Cap zu erreichen.

Was will die A-Welle mit diesem flexiblen Angebot erreichen?

Die A-Welle verfolgt mit diesem Markttest dreierlei Ziele:

  • Den Menschen ein flexibles Angebot bieten, bei denen das Mobilitätsbedürfnis durch die Pandemie geändert wurde und das ohne Risiko mehr als nötig bezahlen zu müssen (Garantie der Kosten-Plafonierung).
  • Wir wollen lernen, welche neue Mobilitätslösungen nachgefragt sind.
  • Die online Verkaufskanäle fördern, welche einen Mehrwert für die Fahrgäste bieten.

Die Erkenntnisse aus dem Markttest in der A-Welle werden im Rahmen der Gremien der Branchenorganisation des öffentlichen Verkehrs Alliance Swiss Pass geteilt.

Unbegrenzte Fahrten, begrenzter Preis: Fairtiq und A-Welle testen Monats-Capping
Lohnt sich eine Tages-, Wochen- oder Monatskarte oder bin ich mit den einzelnen Fahrten günstiger unterwegs? Wer Fairtiq nutzt, kann sich diese oft schwierige Entscheidung immer häufiger sparen. Die Deckelung beim Preis einer Tageskarte ist für die meisten Fairtiq-Passagiere bereits Standard. Im Gebiet des Tarifverbunds A-Welle profitieren die Fahrgäste nun erstmals auch vom so genannten Monats-Capping.

«Home-Office und die Corona-bedingte Planungsunsicherheit rufen nach neuen Preismodellen im öffentlichen Verkehr. Mit diesem Capping-Pilotprojekt beweisen wir einmal mehr: Fairtiq kann hier einen ganz wesentlichen Beitrag leisten», sagt Gian-Mattia Schucan, CEO des eTicketing-Startups Fairtiq. Unter dem englischen Begriff versteht man im öffentlichen Verkehr die automatische Deckelung eines Gesamtpreises, sobald mehrere Einzelfahrten teurer wären als eine Tages-, Wochen- oder Monatspauschale. Bei herkömmlichen Papiertickets ist das nicht möglich: Hier müssen Fahrgäste vor dem ersten Ticketkauf überlegen, wie viele Fahrten in einem bestimmten Zeitraum anstehen. Wer hingegen die Fairtiq-App nutzt, profitiert in vielen Verkehrsverbünden in der Schweiz, Österreich, Liechtenstein und Deutschland vom Capping-Prinzip. Falls der Wert einer Einzelfahrt den Preis für eine Tageskarte übersteigt, wird nachträglich nur der günstigere Tarif fällig. Im Verkehrsverbund Mittelthüringen (VMT) wiederum ist bereits ein Wochen-Capping im Einsatz, dank dem Fairtiq-Nutzende binnen sieben Tagen nicht mehr bezahlen als den Preis einer Wochenkarte.

Gemeinsam mit dem Tarifverbund A-Welle als Early Adopter bietet Fairtiq nun erstmals ein Monats-Capping an. Auch dabei brauchen sich die Passagiere im Vorfeld keine Gedanken über die Nutzungshäufigkeit beliebiger öffentlicher Verkehrsmittel zu machen. Sie müssen lediglich ihre Fahrt mit einem Wisch auf dem Smartphone starten und sie beim Aussteigen mit einem weiteren Wisch beenden. Den Rest erledigt die Fairtiq-App: Sie berechnet anhand der zurückgelegten Verbindung automatisch den richtigen Einzelfahrpreis und bucht diesen über das hinterlegte Zahlungsmittel ab. Überschreitet die Person jedoch bis Ende des Kalendermonats ein so genanntes Monats-Cap, so wird in der App die Differenz zum Cap als Guthaben gutgeschrieben.

Im Gebiet der A-Welle liegen die Capping-Grenzen je nach Anzahl der Zonen zwischen 100 CHF (1-2 Zonen) und 318 CHF (8 und mehr Zonen) im Monat: Wer beispielsweise viel in zwei bestimmten Zonen unterwegs ist und für die Einzelfahrten binnen eines Monats 110 CHF bezahlt, bekommt 10 CHF in der App gutgeschrieben. Die App rechnet jeden Monat aus allen möglichen Capping-Kombinationen automatisch den jeweils besten Monats-Cap aus. Das Guthaben hingegen gilt in der gesamten Schweiz und wird automatisch so lange vom verrechneten Betrag für die nächsten Reisen abgezogen, bis es aufgebraucht ist.

Das gemeinsame Pilotprojekt von A-Welle und Fairtiq läuft von 1. September 2021 bis 31. August 2022. Die durch Monats-Capping erworbenen Gutschriften bleiben allerdings ein Jahr gültig. «Das Projekt ist einer von mehreren wichtigen Markttests, mit denen wir gerade Capping-Modelle und andere Pricing-Innovationen in der Praxis erproben», sagt Fairtiq-CEO Gian-Mattia Schucan. Aus seiner Sicht eignet sich die aktuelle Situation ideal für solche Tests: «Nie war der Wunsch nach Flexibilität im öffentlichen Verkehr stärker!»

Links


  • Weitere Informationen über das Monats-Capping finden Sie hier

Meinung

Eigene Meinung zum Thema?

Jetzt kommentieren

Keine Kommentare

KOMMENTAR SCHREIBENAntwort abbrechen

Die mobile Version verlassen