DVZO zur «Zeitreise Zürcher Oberland»: Das Interesse ist da, der Weg zum Erfolg aber steinig

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DVZO-Dampflok 4 «Schwyz» und elektrischer Triebwagen «Apfelsaft-Express» BDe 3/4 43 der Eurovapor im Bahnhof Bauma. / Quelle: DVZO, Hugo Wenger

Innovative Ideen haben es nicht immer leicht. Es braucht Mut, Engagement und Ausdauer, um die Verwirklichung zu erreichen. Dies muss auch der DVZO mit seinem Projekt «Zeitreise Zürcher Oberland» erfahren. Dahinter steckt die Idee, Attraktionen, Museen und besondere Orte mit historischer Mobilität nachhaltig zu verbinden. Quasi ein kleines mobiles Rückgrat des Tourismus im Zürcher Oberland.

Nach dem Nichteintreten des Bundesverwaltungsgerichtes auf Beschwerden gegen einen erweiterten Bahnbetrieb packte der DVZO die Möglichkeit und bot Ende September und im Oktober 2021 einen attraktiven Herbstfahrplan an. Der Weg war jetzt frei, um das Projekt «Zeitreise Zürcher Oberland» eingehend zu testen. Nebst den gewohnten Dampfzügen ergänzten interessante Elektrozüge das Angebot. Busfahrten mit Oldtimern sorgten für die Feinverteilung zu den Attraktionen, womit der Dampfbahn-Verein den Besuchern eine Reise durch ein vielfältiges Zürcher Oberland mit bezaubernden Landschaften ermöglichte.

Bereits im neuen Jahr und nach Abschluss der ersten Erkenntnisse können aus dem Probebetrieb wichtige Schlüsse für die Weiterentwicklung des Projektes gezogen werden.

Das auf Donnerstag bis Samstag ausgeweitete Angebot wurde rege benutzt. Historische Elektrozüge mobilisieren anscheinend nicht so viele Besucher wie ursprünglich angenommen. Priorisiert wurden bei den Fahrgästen ganz klar die Dampfzüge. Die Dampfloks lockten trotz anhaltenden Corona-Einschränkungen bei Reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln erfreulich viele Besucher auf die Züge. Dass der DVZO nicht immer selbst mit seinen Zügen unterwegs war, sondern den erweiterten Bahnbetrieb mit befreundeten historischen Bahnen teilte, fiel vielen Ausflüglern nicht einmal auf. Bei echten Eisenbahnfreaks blieb der Einsatz fremder Lokomotiven und Wagen auf der Dampfbahnlinie keineswegs unbemerkt und ermutigte sie umso mehr zu einer speziellen Erlebnisreise ins Oberland.

Spannend sind die Erkenntnisse beim Oldtimerbusbetrieb. Hier stach an den Verkehrstagen die Verbindung ab Bauma auf die Hulftegg hervor. Diese scheint bei Ausflüglern und Wanderern ein willkommenes Angebot zu sein und könnte in Zukunft angepasst und ausgebaut werden. Die Frequenzen auf dem übrigen Busangebot waren hingegen sehr schwankend und von den Wetterverhältnissen geprägt.

Mit der Kombination von historischen Reisen mit der Bahn und dem Oldtimerbus scheint der DVZO trotz Anfangsschwierigkeiten das Interesse geweckt zu haben. Die industriekulturellen und die touristischen Angebote können dadurch erfolgreich vernetzt werden. Ein erster Versuch ist gemacht, jetzt geht es an die Feinarbeit.

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