Appenzeller Bahnen: Optimierungsmassnahmen zum Kurvenkreischen

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AB Tango ABe 8/12 4009/4109 «Vögelinsegg» unterwegs als S21 auf der Linie Appenzell-St.Gallen-Trogen. / Quelle: AB

Die Appenzeller Bahnen (AB) haben im Dezember 2019 entschieden, weiterführende Massnahmen zur Einschränkung des Kurvenkreischens in die Wege zu leiten. Grund sind nach wie vor zeitweise auftretende, unbefriedigende Lärmbeeinträchtigungen durch die neuen Tangos. Die AB installierte Messsysteme, die den Lärm kontinuierlich messen, aufzeichnen und auswerten werden. Eine automatisierte Konditionierung der Schienen soll eine deutliche Verbesserung der Lärmemissionen erzeugen.

Die Herausforderungen im Thema Kurvenkreischen beschäftigen die AB seit längerer Zeit. Zusammen mit den Gemeinden Speicher und Trogen wurde im 2019 eine Standortbestimmung vorgenommen. Die AB haben den Gemeinden weiterführende Massnahmen in Aussicht gestellt, sofern die ersten Eingriffe mit manueller Konditionierung nicht die gewünschten Effekte bringen. Die AB haben daraufhin im Dezember 2019 weitere Schritte in Abstimmung mit Experten und dem Fahrzeuglieferanten eingeleitet. Kurvenkreischen entsteht durch die Reibung zwischen Rad und Schiene, welche sich in Abhängigkeit zu Umwelteinflüssen stark verändert.

Automatisierte Konditionierung gegen Kurvenkreischen

Zur Minimierung des Kurvenkreischens steht die korrekte Anwendung der Schienenkopfkonditionierung im Vordergrund. Diese muss präventiv und individuell auf neuralgischen Streckenabschnitten und witterungsentsprechend ausgelöst werden. Die AB haben bis anhin die Konditionierung manuell und bei Bedarf ausgeführt. Ab September 2020 erfolgt die Konditionierung der Schienen automatisch. So kann sich das Lokpersonal wieder voll auf seine Hauptaufgaben fokussieren. Die Schienenkonditionierung erfolgt dank der Automatik wesentlich präziser als bei der manuellen Betätigung.

Optimierungen dank genauen Messwerten

An sechs kritischen Standorten wurden Messsysteme installiert. Diese messen den Lärm der vorbeifahrenden Züge kontinuierlich und erkennen auftretendes Kurvenkreischen. Die Messwerte werden in eine zentrale Datenbank übertragen und ausgewertet. Mit diesen Massnahmen lässt sich der Einfluss der äusseren Bedingungen und der Schienenkonditionierung genau erfassen. Die Wirkung von Veränderungen wird sofort erkannt und kann entsprechend optimiert werden.

Verbesserungen im Interesse der AB

Die AB setzen alles daran, die Problematik Kurvenkreischen rasch zu verbessern und Optimierungen voranzutreiben. Es ist auch in ihrem Interesse, möglichst geräuscharm durch die Siedlungsgebiete zu fahren und damit die Lebensqualität für Bewohnerinnen und Bewohner nicht einzuschränken. Ganz vermeiden lassen sich aus der Reibung zwischen Rad und Schiene entstehende Geräuschemissionen aber nie.

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