VCS übergibt Petition «1 Reise – 1 Ticket für ganz Europa»

Der VCS fordert vom Bundesrat mehr Engagement für den internationalen Zugverkehr.

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Am 3. September 2020 übergab der VCS in Bern seine Petition «1 Reise – 1 Ticket für ganz Europa» an den Bundesrat. / Quelle: VCS

Mit der Übergabe seiner Petition «1 Reise – 1 Ticket für ganz Europa» fordert der VCS den Bundesrat auf, sich gegenüber der EU stärker für einen modernen europäischen Bahnverkehr einzusetzen. Ziel sind einfache Buchungsprozesse und bessere Kundenfreundlichkeit, mehr Nachtzüge, mehr Unterstützung für die Bahn und keine Privilegien für den Flugverkehr.

Der VCS freut sich über die Eröffnung des Ceneri-Basistunnels. Doch damit der internationale Bahnverkehr wirklich vorankommt, braucht es rasch mehr Engagement und dringende Verbesserungen. An erster Stelle die Buchungsprozesse: Wer heute mit der Bahn durch Europa reist, ist mit komplexen Buchungsabläufen konfrontiert, oft ist der Gang zum Schalter nötig. Im Bahnverkehr muss möglich sein, was im Flugverkehr Standard ist: Mit wenigen Klicks Zugverbindungen durch ganz Europa finden, buchen – und mit einem einzigen (E-)Ticket zu reisen.

Die entsprechende Petition «1 Reise – 1 Ticket für ganz Europa» haben rund 6’400 Personen unterschrieben. Sie verlangen, dass sich der Bundesrat gegenüber der EU dafür einsetzt, dass die Verkaufssysteme der verschiedenen Bahngesellschaften in Europa möglichst rasch harmonisiert werden.

«Bahnfahren sollte in ganz Europa so einfach sein wie in der Schweiz. Dafür müssen sich die Bundespräsidentin und der Bundesrat gegenüber der EU stark machen»

, fordert VCS-Präsident Ruedi Blumer.

Zudem verlangt der VCS diese dringenden Verbesserungen:

Es braucht Nachtzüge in alle wichtigen Städte Europas. Städte wie Amsterdam und Barcelona gehören zu den meist-angeflogenen Zielen aus der Schweiz. Sie liegen in Nachtzugdistanz, und eine VCS-Studie zeigt: 2/3 der Bevölkerung möchte gerne mehr mit dem Nachtzug reisen.

Die Bahn braucht mehr Unterstützung. Wenn die Schweiz ihre Klimaziele erreichen will, muss sie dazu beitragen, dass im internationalen Verkehr vom Flugzeug auf den Zug verlagert wird. Dafür müssen Bahnangebote ermöglicht werden, die heute nicht vollständig kostendeckend sind.

Die Bahn muss kundenfreundlicher werden. Es braucht Dienstleistungen wie einen internationalen Gepäcktransport oder die Garantie auf Weiterreise im nächsten Zug, falls der Anschluss verpasst wird. Die Bahn muss schleunigst kreativ werden, um auch international einen guten Service anzubieten.

Schluss mit den Privilegien für den Flugverkehr! Trotz zentraler Lage in Europa werden 81 Prozent aller Reisen aus der Schweiz mit dem Flugzeug unternommen – was knapp 20 Prozent des hier verursachten Klimaeffekts ausmacht. Die Billigfliegerei ist nur möglich wegen Subventionen und Steuererleichterungen für den Flugverkehr.


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