Camedo: Brand im Führerstand eines FART-Triebzuges ABe 4/8 [aktualisiert]

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 28. Juli 2022 veröffentlicht.

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Bei Camedo kam es am 28. Juli 2022 zu einem Brand im Führerstand eines FART-Triebzuges ABe 4/8. / Quelle: Pompieri Locarno

Am Morgen des 28. Juli 2022, gegen 06:30 Uhr, brach im hinteren Führerstand eines Triebzuges der Serie ABe 4/8 45-48 der FART ein Feuer aus.

Der Brand ereignete sich in einem Tunnel der Centovallibahn, kurz vor dem Dorf Camedo, im Gebiet Tries.

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Bei Camedo kam es am 28. Juli 2022 zu einem Brand im Führerstand eines FART-Triebzuges ABe 4/8. / Quelle: Pompieri Locarno

Die Ursache, welche zum Brand führte, wird im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen festgestellt werden. Die Lokführerin, welche zum Zeitpunkt des Unfalls die einzige Person an Bord war, reagierte sofort und alarmierte die Rettungsdienste. Beamte der Kantonspolizei und zur Unterstützung die Gemeindepolizei von Losone sowie die Feuerwehr von Locarno waren vor Ort.

Infolge Bergung des Zuges und Reparaturarbeiten an der Infrastruktur ist die Bahnlinie bis zum Betriebsschluss am 31. Juli 2022 zwischen Intragna und Camedo unterbrochen, die FART setzt Bahnersatzbusse ein, wie sie auf der eigenen Webseite schreibt.


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7 Kommentare

  1. Gut, hat die FART bereits bei StadlerRail neues Rollmaterial bestellt, wenn das alte jetzt beginnt, sich selbst abzufackeln. Zum Glück hat der Lokführer rasch reagiert und es ist niemand zu Schaden gekommen. Hoffentlich zieht die italienische SSIF bald nach und ersetzt ihr komisches, hässliches Bastler-Rollmaterial auch durch bei StadlerRail professionell gebautes Rollmaterial. Bei dessen Beschaffung wurde wirklich am falschen Ort gespart.

  2. Es war eine LokjführerIN, die so clever reagiert hat… Sollte auch gesagt sein!! Und die Züge beider Bahnen sind nun wirklich nicht hässliche Basteleien, sondern Zeugen einer noch nicht allzufernen guten alten Zeit.

  3. Der Schaden scheint nicht so schlimm zu sein wie das Foto vielleicht suggeriert. Das Feuer ist offenbar unterhalb des Führerstands an einem Apparat ausgebrochen – die Fst.-Scheiben sind noch ganz. Zu sehen sind vor allem äusserliche Schäden durch Russ und Löschwasser.
    Möglich, dass der ABe 4/8 repariert wird. Immerhin gehört er zu den vier 2011 modernisierten und mit neuem Zwischenwagen verlängerten Vevey/ABB-Zügen (‘Centovalli-Express’). Auch sollte er wohl (?) nach Ablieferung der von den FART bei StadlerRail bestellten 8 neuen Züge (4x vierteilig, 4x dreiteilig) zusammen mit seinen Artgenossen der 40er- und den drei der 50er-Serie (letztere nur 2-teilig als ABe 4/6) zur SSIF gehen, welche ja immer immer 7 Gelenkzüge von 1959/68 einsetzt.
    Ausserdem hat sich die SSIF im letzten Jahr mit 4 eigenen Stadler-Zügen der FART-Bestellung angeschlossen.
    Damit wird Ihr ‘Wunsch’ nach Ersatz der extrem hochflurigen und mit dem CH-BehiG nicht kompatiblen italienisch/tschechischen ‘Bastel-Pano-Züge’ (OMV/Skoda) vielleicht tatsächlich in Erfüllung gehen. 😉

  4. Pardon… ich meinte natürlich, dass die SSIF immer NOCH 7 Gelenkzüge von 1959/68 v.a. im IT-Regionalverkehr Domo-Re einsetzt (als Reserve ab und zu sogar bis Locarno)

  5. Als viel Bahnfahrer kann ich nur sagen, leider wird es so sein, dass nach Vitznai-Rigi, FLP, etc etc, nun auch das Centovalli mit dem 08:15 Stadler-Lego-Einheitsmaterial beglückt wird. Nicht besser, nicht schöner, nur dem allgemeinen Hype folgend. Charne adieu.

  6. StadlerRail ist der einzige renommierte und auch international reputierte (!) Rollmaterialproduzent, der auch heute Rollmaterial in geringen Zahlen, in allen Spurweiten (600-1676mm) und angepasst an die Spezifikationen jeder einzelnen Bahn offeriert und in grosser Qualität sowie bewährt und betriebsfähig liefert.
    Klar wird versucht, möglichst viel Synergien und identische technische Komponenten für alle (Klein-) bestellungen zu nützen.
    Komplett neue Konstruktionen für jede Kleinserie sind oekonomisch nicht zu vertreten und würden von der öffentlichen Hand auch nicht finanziert.
    Die Bahnunternehmen des allg. öff. Verkehrs (dazu gehört auch die FART-Centovallina) beschaffen ihr Rollmaterial zwar autonom, die Finanzierung wird aber von der CH, also vom schweizerischen Bundesstaat, mit Bankbürgschaften garantiert!
    Im Fall der FART müssen zudem die Bedürfnisse des öff. Regional- und Agglomerationsverkehrs (der Abschnitt Locarno-Intragna wird im Rahmen des Agglo-Programms ‘Locarnese’ zur Tessiner S 70 im 30-Minuten-Takt) und des haupts. touristischen Direkten Verkehrs nach Domodossola unter einen Hut gebracht werden. Separates Rollmaterial für beide Bedürnisse ist oekonomisch und betrieblich nicht sinnvoll (Betrieb zu klein).
    Deshalb haben sich die FART vernünftigerweise zu einem modularen Rollmaterialkonzept à la Suisse romande (Variante MOB Serie 9000) entschieden, das max. Flexibilität bei Zuglängen, Ausrüstung, Komfort etc. bietet. Kompromisse sind bei solchem ‘Universal-Material’ natürlich nicht zu vermeiden.
    Es sind Triebzüge, die modular komponiert werden können, d.h. vom 2-teiligen Basiszug (nur mit beiden Be 4/4-‘Kopfmotorwagen’ mit je 1 Führerstand) über 3- bis 4-teilige Züge mit Zwischenwagen (Panorama/1. Klasse/Bar etc.).
    Vielfachsteuerbar sind bis zu 3 Zugskompositionen.
    NB:
    Ihre Vergleiche hinken im übrigen massiv:
    Für die FLP lieferte StadlerRail sein Tram/Train-Konzept ‘Tramlink’ (gemeinsam mit Limmattal- und Waldenburgerbahn), die Rigi-Bahnen wiederum sind Zahnrad-Bergbahnen mit einem komplett anderen technischen Fahrzeugkonzept. Auch vom Design her sind alle diese Konstruktionen komplett unterschiedlich.
    Nicht zu vergessen:
    Ab 1.1.2024 ist in der ganzen CH nur noch Personen-Rollmaterial mit ebenerdigem Niederflureinstieg ab 55cm-Perrons (Normalspur) bzw. 35cm-Perrons (Meter-/Spezialspur) zulässig.
    Diese Kriterien erfüllt das aktuelle FART/SSIF-Material NICHT.
    Das neue Behinderten-Gesetz ist sehr rigoros und führt bei vielen Bahnen zu teilw. vorzeitigem Komplettersatz des Rollmaterials.
    Hochflurige Züge (auch der italien. SSIF!) dürfen ab 2024 nicht mehr auf CH-Territorium in regulären Fahrplanzügen verkehren. Deshalb hat sich auch die SSIF mit 4 neuen Zügen an der FART-Bestellung beteiligt.

  7. Das Behinderten-Gleichstellungs-Gesetz kommt auch der grossen Mehrheit älterer Menschen, Menschen mit schweren Koffern, mit Kinderwagen, mit schweren E-Bikes usw. zu Gut, d.h. es ist ein Gesetz von, dem die meisten von uns profitieren. Für das Umsetzen hatten die ÖV-Betreiber auch reichlich Zeit und hätten bereits bei früheren Rollmaterialbestellungen und Bahnhofumbauten vorausschauender darauf reagieren können.

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