Keine Preiserhöhungen im öV – Billettkauf für Velo und Hund wird deutlich einfacher

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Velo-Stellplätze in einem Giruno der SBB. / Quelle: Christian Beutl

Wie angekündigt bleiben die Preise im öffentlichen Verkehr per Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 stabil. Gleichzeitig erfährt das Angebot einige kundenfreundliche Anpassungen. So bietet beispielsweise der neue Velo-Tarif umfangreiche Verbesserungen. Im Hinblick auf das kommende Jahr wurden zudem wegweisende Entscheide gefällt: Kinder und Jugendliche werden von einem stark verbesserten, preislich attraktiven Jugendsortiment profitieren. Und ein neues Abomodell mit Guthaben wird eingeführt.

Die beste Nachricht vorneweg: Trotz einer überdurchschnittlichen Teuerung im Jahresverlauf und deutlich gestiegener Energiekosten hält die Branche des öffentlichen Verkehrs an ihrem Versprechen fest: 2023 bleiben die Billettpreise das siebte Jahr in Folge stabil, es wird keine generelle Preiserhöhung geben. Lediglich einige wenige touristische Unternehmen planen Preisanpassungen.

Billettkauf für Velo und Hund wird deutlich einfacher

Gleichzeitig arbeiten die Transportunternehmen und Tarifverbünde innerhalb der Alliance Swisspass weiterhin daran, das Sortiment und die Tarifbestimmungen weiterzuentwickeln, zu harmonisieren und noch stärker auf die Kundenbedürfnisse auszurichten. Folgende Änderungen treten per Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 im Nationalen Direkten Verkehr (NDV) in Kraft:

  • Neu gibt es für Velo und Hunde eine eigene Kundengruppe. Dadurch wird der Billettkauf deutlich vereinfacht: Man kann während des Kaufvorgangs künftig anwählen, dass man mit dem Velo respektive Hund unterwegs ist, und das Verkaufssystem gibt das günstigste Billett aus. Zudem werden automatisch nur Verbindungen angezeigt, bei denen der Veloselbstverlad möglich ist.
  • Der Anwendungsbereich zum Veloselbstverlad wird stark ausgeweitet und entspricht nun grösstenteils dem GA-Gültigkeitsbereich. Vorbehalten sind betriebliche Einschränkungen. Derweil bleiben die Preise unverändert.
  • Den im letzten Dezember eingeführten Hunde-Pass gibt es neu auch als Monatsabonnement.

Per Fahrplanwechsel abgeschafft wird die Ermässigungskarte «Rail Plus», mit welcher im internationalen Personenverkehr 15 Prozent Rabatt auf den regulären Preis angerechnet werden können. Sie wird im kommenden Jahr europaweit aus dem Verkauf genommen, einige Länder sind aber bereits aus dem Rabattsystem ausgestiegen. Rail Plus hat aufgrund der hohen Verfügbarkeit von Sparbilletten laufend an Attraktivität verloren, da für diese Angebote der Rabatt nicht gilt.

Preissenkungen und neue Angebot im Jugendsortiment

Ab dem kommenden Frühjahr wird die öV-Branche schrittweise substanzielle Veränderungen im Jugendsortiment umsetzen. Sie beinhalten sowohl Preissenkungen als auch neue Angebote und werden zu gegebener Zeit kommuniziert. Sie sollen dazu beitragen, Jugendlichen mittels zielgruppenorientierter, attraktiver Angebote den Zugang zum öffentlichen Verkehr und dessen Nutzung wesentlich zu erleichtern. Gleichzeitig wird die Plattform «Swiss Pass Smile», eine virtuelle Erlebnisplattform für Reisende mit Kindern und Jugendlichen, aufgrund tiefer Nutzungszahlen Ende März 2023 abgeschaltet.

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Die SBB Cargo Re 420 345 mit Vollwerbung für «Swisspass Smile» am 29. August 2020 im Rangierbahnhof Limmattal (RBL). / Quelle: Nicolas Leutenegger

Neues Abomodell mit Guthaben wird eingeführt

Im Hinblick auf das kommende Jahr hat die öV-Branche derweil entschieden, ein Guthaben-Abonnement nach dem Vorbild des seit Ende 2021 in einem Markttest erprobten «öV-Guthabens» einzuführen. Die Idee des Abomodells ist einfach: Man erwirbt ein bestimmtes Guthaben zu einem rabattierten Preis. Anschliessend kann dieses Guthaben während 12 Monaten beim Kauf von persönlichen Einzelfahrausweisen zur Bezahlung genutzt werden. In den nächsten Monaten werden die Details des definitiven Angebots (inkl. Name und Einführungszeitpunkt) ausgearbeitet.

Ebenfalls bereits beschlossen ist eine neue Regelung bei Reservationen nach dem Prinzip «Eine Reise, eine Gebühr». Dies bedeutet, dass bei einer Sitzplatzreservation nur einmal eine Gebühr bezahlt werden muss, unabhängig davon, wie viele Umstiege die Reise beinhaltet.


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