Parlament will bessere Bahnanschlüsse für Chiasso und Mendrisio

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Wie der Nationalrat verlangt auch der Ständerat vom Bundesrat einen besseren Anschluss des Südtessins ans IC-Streckennetz. Die kleine Kammer stimmte am Dienstag, 6. Dezember 2022 der entsprechenden Motion von Nationalrat Marco Romano (Mitte/TI) oppositionslos zu.

Kommissionssprecher Stefan Engler (Mitte/GR) betonte, dass auch die Tessiner Regierung das Anliegen unterstütze, die dynamische Region Mendrisiotto als einwohnerstarke Region zu stärken und sie ebenfalls ins IC-Streckennetz einzubinden. Heute endet dieses in Lugano. Der Nationalrat hatte die Motion in der Sommersession mit 102 zu 71 Stimmen bei 10 Enthaltungen angenommen.

Ständerat Marco Chiesa (SVP/TI) erklärte, dass das Mendrisiotto unterdessen internationales Flair atme. Die heutige Anbindung korrespondiere nicht mehr mit der Bedeutung der Region.

Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga warnte vor einem Präjudiz: Das Mendrisiotto sei mit Regionalzügen ans Fernverkehrsnetz angeschlossen, wie viele andere Regionen der Schweiz, namentlich mit einer stündlichen direkten Verbindung nach Mailand.

In der Schweiz zählen nicht nur Direktverbindungen.

Simonetta Sommaruga

Die Motion fordert bessere IC-Anschlüsse für Chiasso und Mendrisio. Seit einigen Jahren enden Intercity-Züge in Lugano. Für die Nacht werden sie in Chiasso abgestellt und führen am Morgen nach Lugano zurück, ohne dass im Mendrisiotto zugestiegen werden kann, wie Romano in der Begründung des Vorstosses geltend macht.

Der Bundesrat stellte sich bisher gegen den Vorstoss. Der Entscheid, in Chiasso auf Halte von IC-Zügen zu verzichten, gehe auf eine Vereinbarung zwischen dem Kanton Tessin und den SBB von 2009 zurück, schrieb er dazu. Bei der Planung des Ausbauschritts 2035 für die Bahn habe das Tessin zudem keine Forderung gestellt, Fernverkehrszüge im Mendrisiotto halten zu lassen.

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