Mit 269 Millionen Einsteigenden sind die Fahrgastzahlen bei den VBZ im Jahr 2022 gegenüber den beiden Vorjahren deutlich angestiegen. Pandemieauswirkungen insbesondere zu Beginn des Jahres verhinderten vorläufig eine vollständige Erholung.
Nach einem Tief Anfang Jahr folgt ein stetiger Anstieg der VBZ-Fahrgastzahlen – so präsentiert sich grob zusammengefasst die Fahrgastfrequenzkurve für das Jahr 2022. Mit 268.5 Millionen Einsteigenden (gegenüber 222.0 Millionen im Jahr 2021) ist der Gesamtwert mit 21% gegenüber dem Vorjahr deutlich angestiegen. Weil Anfangs des Jahres Pandemiemassnahmen in Kraft waren, bleibt dieser Gesamtwert zwar noch deutlich unter jenem aus vorpandemischen Zeiten. Jedoch wurden ab dem späten Frühling wochenweise mehrmals Werte erzielt, welche mit den Rekordwerten aus der Zeit vor Corona vergleichbar sind. Auf Stadtgebiet waren es insgesamt 247 Millionen Personen, die 2022 bei den VBZ mitfuhren – rund 43 Millionen oder 21 Prozent mehr als im Vorjahr. In der Agglomeration durften die VBZ 20 Millionen Fahrgäste begrüssen, was einem Anstieg von drei Millionen bzw. 17.5 Prozent entspricht.
Positiv ausgewirkt hat sich unter anderem das mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 ausgebaute und optimierte Nachtnetz des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) sowie der abgeschaffte Nachtzuschlag, was sich auf dem ZVV-Gebiet schon früh im Jahr in einem nächtlichen Fahrgastrekord zeigte. Mit Feinanpassungen im Dezember 2022 konnten die VBZ das Nachtnetz anschliessend noch besser an diese gestiegene Nachfrage anpassen. Die VBZ hatten ihr Netz im Hinblick auf das Jahr 2022 jedoch auch anderweitig optimiert, zum Beispiel mit einer Verlängerung der Linie 66 bis zum Bahnhof Enge und mit verlängerten Verdichtungskursen der Linie 919 bis «Zumikon, Waltikon».
Die VBZ-Fahrgastzahlen werden als Open Government Data publiziert und stehen damit für die Nutzung durch Dritte zur Verfügung.
VBG: 35.6 Millionen Fahrgäste – deutliche Erholung spürbar |
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24.1 Prozent mehr VBG-Fahrgäste als im Vorjahr 2022 reisten 35.6 Mio. Fahrgäste mit der VBG. Gegenüber dem Vorjahr waren somit 24.1 Prozent mehr Reisende in den Regionen Glattal, Furttal und Effretikon/Volketswil unterwegs. Die Fahrgastzahlen sind weiterhin auf Erholungskurs und liegen nur noch 8.7 Prozent unter dem Vor-Pandemie-Niveau 2019 (39 Mio.). Die Regionen Furttal, Effretikon und Volketswil erreichen bereits wieder die Werte von 2019. Auch im vergangenen Jahr entwickelten sich die Fahrgastzahlen der VBG erfreulich. Die Fahrgastzahlen nahmen über alle Regionen hinweg spürbar zu. Damit näherte sich die VBG weiter den Vor-Pandemie-Werten von 2019 an und dürfte diese im laufenden Jahr 2023 voraussichtlich erreichen. Die 52 Buslinien der VBG transportierten im vergangenen Jahr insgesamt 27.8 Mio. Fahrgäste (Vorjahr +19.4%). Damit rückten die Fahrgastzahlen der Buslinien erneut deutlich an die Werte von 2019 (-5.8 %) heran. Die Glattalbahn erholte sich im Vergleich zum Vorjahr überdurchschnittlich stark. Sie beförderte 2022 rund 7.8 Mio. Passagiere, was einem überaus erfreulichen Wachstum von 44.3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit lag sie 17.4% unter den Werten 2019, was mit der überdurchschnittlich starken Betroffenheit der Flughafenregion durch die Folgen der Pandemie erklärt werden kann (Einfluss Homeoffice im Dienstleistungssektor und tiefes Flugverkehrsaufkommen am Flughafen). Region Glattal Den stärksten Anstieg der Fahrgastzahlen im VBG-Marktgebiet verzeichnete die Region Glattal. So wuchs die Region im Vergleich zum Vorjahr auf 27.2 Mio. Passagiere, was einem Wachstum von 26.1 Prozent entspricht. Trotz der unvermindert starken Zunahme dürften die Vor-Pandemie-Werte des Jahres 2019 von 30.6 Mio. Passagieren (-11.4 %) frühestens im laufenden Jahr 2023 erreicht werden. Region Effretikon/Volketswil Die Region Effretikon/Volketswil weist mit einem Anstieg von 20.2 Prozent ein ebenfalls sehr erfreuliches Wachstum aus. 2022 reisten dort wieder 4.7 Mio. Menschen mit der VBG (Vorjahr 3.9 Mio.). Damit wurden in Effretikon die Vergleichswerte von 2019 bereits leicht (+0.1%) und in Volketswil deutlich (+5.1%) übertroffen. Region Furttal Auch die Region Furttal verzeichnete mit einem Wachstum von 15 Prozent auf knapp 3.8 Mio. Passagiere (Vorjahr 3.3 Mio.) eine spürbare Erholung. Die Fahrgastzahlen von 2019 (3.8 Mio.) wurden damit beinahe wieder erreicht (-0.4 %). |
Rekordzahlen bei den VZO |
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Die VZO haben sich vom Coronataucher mehr als erholt. Im Jahr 2022 sind mehr Fahrgäste mit den VZO gefahren als je zuvor. Die in den beiden Pandemie-Jahren verlorenen Fahrgäste sind zurückgekehrt. Und die Busse sind noch pünktlicher unterwegs. Die VZO haben im letzten Jahr 23.2 Millionen Passagiere befördert und somit das Rekordjahr 2019 um plus 3 Prozent übertroffen. Damals fuhren 22.6 Millionen Menschen mit den blauen Bussen. Die Freude in der ganzen VZO-Belegschaft ist riesig. Nachdem die VZO in den vergangenen zwei Jahren infolge der Corona-Pandemie bis zu 30 Prozent ihrer Fahrgäste verloren haben, zählte das Busunternehmen im letzten Jahr zusätzliche 620‘000 Einsteiger als noch vor der Krise. Die VZO beförderten auf ihren 64 Buslinien mit total 451 Haltestellen täglich im Durchschnitt 61’600 Fahrgäste. Zunahme am Wochenende Während den Pendlerzeiten ist die Nachfrage noch nicht ganz auf dem Niveau vor der Pandemie. Die Ursache dafür ist den VZO bekannt; das Homeoffice wird von den Pendlerinnen und Pendlern auch nach der Pandemie zumindest noch zeitweise beansprucht. Mehr genutzt wurden die VZO-Busse im Freizeitverkehr am Samstag (plus 8 Prozent) und Sonntag (plus 9 Prozent) und an den Werktagen zwischen 8 – 17 Uhr (plus 6 Prozent). Die Nachfrageverteilung über die Werktage hat sich gegenüber vor der Pandemie nicht wesentlich verändert. Dienstag bis Donnerstag waren und blieben die nachfragestärksten Wochentage, gefolgt vom Montag und Freitag. Zuverlässig pünktlich Die VZO haben nicht nur ihre Fahrgäste zurückgewonnen, sondern diese auch pünktlicher ans Ziel gebracht. Dreiviertel der insgesamt 64 VZO-Buslinien verkehrten pünktlich. Häufigste Ursache bei Verspätungen von mehr als zwei Minuten sind Einschränkungen wegen Baustellen, Verkehrsüberlastung auf dem Strassennetz und fehlende Busbevorzugung, vor allem während der abendlichen Stosszeit. Die Zuverlässigkeit der Anschlüsse zwischen Bus und Bahn liegt wiederholt bei 96 Prozent. |
Deutlich mehr Fahrgäste bei Stadtbus Winterthur |
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Im vergangenen Jahr haben rund 27 Millionen Fahrgäste das Angebot von Stadtbus Winterthur genutzt. Das zeigen die jährlich von Stadtbus erhobenen und vom Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) verifizierten Daten. Die Zahlen entsprechen einer Zunahme von gut 15 Prozent gegenüber 2021. Auf dem Nachtbus-Netz haben sich die Fahrgastzahlen gegenüber 2021 sogar mehr als versechsfacht. Die Nutzung des öffentlichen Verkehrs in Winterthur nähert sich wieder dem Vor-Pandemie-Niveau an. Per 1. April 2022 hob der Bundesrat die Maskentragpflicht im öffentlichen Verkehr auf. Bis zu diesem Zeitpunkt galt in vielen Betrieben zumindest teilweise eine Homeoffice-Pflicht und die Omikron-Welle klang erst allmählich ab. Auch Stadtbus Winterthur musste zu Beginn des vergangenen Jahres das Angebot wegen zu vieler Krankheitsausfälle zeitweise etwas reduzieren. Seither erholen sich die Nutzungszahlen im öffentlichen Verkehr schrittweise. Bei Stadtbus Winterthur erreichten sie jedoch erst in den letzten Monaten des Jahres 2022 wieder das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie. Angesichts dieser Ausgangslage ist die Entwicklung der Fahrgastzahlen besonders erfreulich. Im vergangenen Jahr haben rund 27 Millionen Personen das Angebot von Stadtbus genutzt. Das sind gut 15 Prozent mehr als noch 2021. Die Passagiere sind 2022 knapp 68 Millionen Kilometer mit Stadtbus gefahren – auch das entspricht einer Steigerung von fast 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders eindrücklich ist die Zunahme der Fahrgastzahlen von über 600 Prozent auf den Nachtbus-Linien. Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Der ZVV hatte beispielsweise den Nachtzuschlag aufgehoben. Zudem fand ein deutlicher Ausbau des Nachtnetzes statt. Und letztlich war das Nachtangebot pandemiebedingt 2021 zeitweise eingestellt. Auf den Stadtlinien lag die Zunahme gegenüber dem Vorjahr bei 14 Prozent und auf den von Stadtbus Winterthur betriebenen Regionallinien 610, 611, 660 und 674 bei 23 Prozent. Trotz der Zunahme liegen die Zahlen des vergangenen Jahres noch etwa 10 Prozent hinter jenen des Rekordjahres 2019, als Stadtbus Winterthur insgesamt rund 30 Millionen Fahrgäste beförderte. Auf dem Stadtgebiet verzeichnete die Linie 7 eine überdurchschnittliche Zunahme der Fahrgastzahlen von knapp 21 Prozent gegenüber 2021. Die Linie, die zwischen dem Bahnhof Wülflingen und Elsau (Melcher) verkehrt, bedient unter anderem das Entwicklungsgebiet Neuhegi/Grüze rund um die Sulzerallee. Die erst im Dezember 2018 eingeführte Streckenführung der Linie 7 gehört damit bereits heute zu den am besten genutzten auf dem Stadtgebiet. Nur die Hauptlinien 1, 2 und 3 transportieren mehr Fahrgäste. Bei den zurückgelegten Kilometern pro Fahrgast liegt die pinkfarbene 7 bereits an zweiter Stelle hinter der rotfarbenen 2. Diese Entwicklung zeigt, dass ein weiterer Ausbau des Angebots im Gebiet Neuhegi/Grüze einem grossen Bedürfnis entspricht. Bereits auf den Fahrplanwechsel 2024 ist deshalb auf der gesamten Linie 7 tagsüber eine Taktverdichtung vorgesehen. |
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