«Mission completed» – Auflösung der Alptransit Gotthard AG per Ende April 2023

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Eröffnung des Ceneri-Basistunnels am 4. September 2020 mit einem SBB Cargo International Güterzug, einem TILO FLIRT und einem SBB Giruno [v.l.n.r.]. / Quelle: SBB CFF FFS Cargo

Mit dem Bau der Gotthard- und Ceneri-Basistunnels ist das Jahrhundertwerk NEAT finalisiert. Die Alptransit Gotthard AG als Bauherrin hat ihre Arbeiten erfolgreich abgeschlossen. Sie wird Ende April 2023 durch Fusion mit der SBB aufgelöst. Die SBB übernimmt 1800 Laufmeter Akten.

Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der Basistunnels widmete sich die Alptransit Gotthard AG (ATG) den Abschlussarbeiten, wie beispielsweise die Rückbau- und Rekultivierungsarbeiten ausserhalb der Tunnels. Die ATG hat ihre Ziele erreicht: Die Basistunnels wurden termingerecht in Betrieb genommen und die Endkosten der NEAT am Gotthard und am Ceneri betragen insgesamt CHF 12.105 Mrd. und liegen damit mehr als eine Milliarde unter der von den Eidgenössischen Räten im Jahr 2008 bewilligten Finanzierung von CHF 13.157 Mrd. (Preisstand 1998, ohne Teuerung). Nach dem Motto «Mission completed» wird die ATG Ende April 2023 durch Fusion mit der SBB aufgelöst.

SBB bewahrt ATG-Akten 20 Jahre lang auf

Die SBB übernimmt von der ATG 1800 Laufmeter Akten. Für diese Akten gilt die gesetzliche Aufbewahrungsfrist von 20 Jahren. Unterlagen, welche für die langfristige Geschichtsschreibung aufbewahrt werden, sind von der ATG bereits an SBB Historic geliefert worden. Dazu gehören Bauwerksakten, die Anlagendokumentation der ATG-Vorphasen sowie eine umfangreiche Multimediasammlung mit Bildern, Filmmaterial und Publikationen. Letztes Jahr wurden in einem Erschliessungsprojekt die sogenannten «Altdaten ATG» mit Unterlagen aus den 1990er Jahren bei SBB Historic bearbeitet. Diese sind nach Ende der gesetzlichen Schutzfrist von 30 Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich.

Die Alptransit Gotthard AG (ATG) wurde am 12. Mai 1998 gegründet und ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Im Auftrag des Bundes baute die ATG die NEAT-Gotthardachse mit den Basistunnels am Gotthard und Ceneri.

Der 2016 eröffnete Gotthard Basistunnel ist mit 57 Kilometern der längste Eisenbahntunnel der Welt. Zusammen mit dem Ceneri-Basistunnel, welcher im Dezember 2020 in Betrieb ging, wurde die NEAT auf der Gotthardachse vollendet.

Die NEAT bringt Menschen und Güter im Norden und Süden rascher und zuverlässiger zusammen. Schnellere, häufigere und bequemere Verbindungen sowie neues und modernisiertes Rollmaterial erhöhen die Qualität auf der Nord-Süd-Achse deutlich und bieten den Kund:innen mehr Sitzplätze. Seit der Fertigstellung der NEAT verfügt das Tessin zudem über ein flexibles Regionalexpressnetz, das auch mit der übrigen Schweiz gut vernetzt ist.

NEAT ist Ausdruck des Volkswillens

Für den Güterverkehr bringt der neue Gotthardtunnel mehr Kapazität, schnellere Verbindungen und höhere Zuverlässigkeit. Dank den beiden Basistunnels und den Ausbauten auf den Zulaufstrecken können längere Züge geführt und grössere Lasten (4-Meter-Korridor) transportiert werden. Die Güterverkehrsunternehmungen erhalten effiziente, staufreie und umweltfreundliche Lösungen für ihre Logistikbedürfnisse. Damit steigt die Wettbewerbsfähigkeit auf der Nord-Süd-Achse für die Schiene deutlich.

Allen Beteiligten gebührt höchsten Respekt für die Vollendung des Jahrhundertwerks. Die NEAT-Gotthardachse ist Ausdruck eines mehrfach bekundeten Volkswillens und Herzstück der schweizerischen und europäischen Verkehrspolitik. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Bund, der SBB und der ATG hat sich bewährt. Das Bundesamt für Verkehr und die SBB danken der ATG für die erbrachte Leistung sowie die wertvolle und geschätzte Zusammenarbeit in einem aussergewöhnlichen Projekt.

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4 Kommentare

  1. Die NEAT (ATG) hat super Arbeit geleistet, für die Schweizer Bahnen. Es gibt aber noch vieles zu tun, dass diverse Strecken ausgebaut werden. Z.B. Durchgangsbahnhof in Luzern ???

  2. Naja, was viele nicht wissen gäbe es noch ein drittes Tunnel um die Flachbahn durch die Alpen zu vervollständigen. Der höchste Punkt sind nun die Berner Höhen bei Arth Goldau. ein Tunnel von Zug bis Flühlen hàtte die vervollständigt. Dazumal waren schon 18Mrd. das Mass aller Abstimmungsdinge. Nochmal x Mrd auf das Abstimmungspaket aufzustocken hätte sicher das paket zum Scheitern gebracht. nach X Jahren bauen wir doch den Lötschberg sowie den Bahnhof Stadelhofen zur Vollwertigen Infrastruktur aus. Beim Stadelhofen faktor 22 bei den Kosten. Beim Lötschberg weiss ich es nicht. und wann kommt das Tunnel Zug Flüheli wieder ins Gespräch? Als Gütertunnel war es schon einmal da. Geringere Kosten .Kein Sicherheitsstollen usw.

    • @Linus Frei
      Beim Ausbau Stadelhofen ist noch zu sagen, dass das jetzige Projekt nicht mit dem beim Bau nicht realisierten 4ten Gleis zu vergleichen ist. Man macht nun wesentlich mehr, als dies damals der Fall gewesen wäre. Es ist aber klar, hätte man dies gleich von Anfang an gebaut, wären die Kosten sicher tiefer gewesen.

  3. Wir haben unsere Hausaufgaben auf der Nord-Süd-Bahnachse gemacht und auch die Italiener sind auch bereits recht weit. Wie lange die Deutsche «Wir-bringen-rein-gar-nix-auf-die-Reihe-Bahn» noch an der Rheintal-Strecke herumbasteln wird, werden wir nie erfahren, ganz einfach, weil wir das nie erleben werden. Man fragt sich wirklich, ob der dafür verantwortliche Berliner «Teppichetagen-Zoo» wirklich derart unfähig ist oder, ob er von der Deutschen Autoindustrie gekauft worden ist, um die Bahn zu ruinieren.

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