ETH-Eisenbahnlabor neu im Air Force Center Dübendorf [aktualisiert]

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 19. Dezember 2020 veröffentlicht.

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Eisenbahn-Betriebslabor EBL ETH Zuerich_IVT
Blick in das Eisenbahn-Betriebslabor EBL der ETH Zürich. / Quelle: IVT

Das 40-jährige Eisenbahnbetriebslabor der ETH Zürich wurde vom Hönggerberg in das Air Force Center in Dübendorf überführt. Der neu gegründete Verein Eisenbahnbetriebslabor Schweiz übernahm die Anlage und investiert mit ihrem Betrieb in die Ausbildung von Technikern für das Eisenbahnsystem und von Betriebseisenbahnern. Die Inbetriebnahme am neuen Standort fand im Januar 2022 statt, auf Youtube wurde eine virtueller Tag der offenen Türe übertragen.

Modellbahnanlagen, mit denen die komplexen Abläufe grosser Eisenbahnnetze realitätsbezogen simuliert werden können, sind von hohem Wert. Was wie ein Spiel anmutet, dient vielmehr der professionellen Ausbildung und der Systementwicklung. Ausbildungsinstitute für das Betriebspersonal der Schweizer Bahnen können die Arbeit mit sicherungstechnischen Anlagen, die Handhabung von Vorschriften und das Störungsmanagement unter Bedingungen trainieren, die der Realität sehr nahe kommen. Hersteller von Rollmaterial und Bahnsicherungssystemen können praktisch und unter kontrollierten Bedingungen testen, was später auf der Schiene real geschehen soll.

Neu gegründeter Verein übernimmt

Im November 2019 hatte das Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme der ETH Zürich informiert, dass es nach vierzig Jahren eine Nachfolge für ihr Eisenbahnbetriebslabor sucht. Die räumlichen und organisatorischen Voraussetzungen für dessen Weiterführung im bisherigen Rahmen sind nicht mehr gegeben. Das sogenannte EBL war während Jahrzehnten fester Bestandteil der Bahnbetriebsausbildung und führte tausende von Lernenden, Studierenden sowie Besucherinnen und Besucher in den Schweizer Eisenbahnbetrieb sowie die zugehörige Sicherungstechnik ein.

Nach einer öffentlichen Ausschreibung ging der Zuschlag an den eigens gegründeten Verein Eisenbahnbetriebslabor Schweiz um die Personen Markus Vollack, Marc Pingoud und Heinrich Brändli. Am 15. Dezember 2020 wurden der Kaufvertrag unterzeichnet und im kleinsten Rahmen symbolisch die Schlüssel der Anlage übergeben. Der Verein übernahm den Betrieb auf dem Hönggerberg per Ende Januar 2021. Noch am damaligen Standort wurde die Anlage modernisiert und per Juni 2021 nach Dübendorf überführt. Seit Januar 2022 steht die Anlage wieder in Betrieb.

Neuer Standort

Dem Verein Eisenbahnbetriebslabor Schweiz ist es gelungen, im Air Force Center in Dübendorf einen Hangar mietweise zu übernehmen, in welchem das neue Eisenbahnbetriebslabor Schweiz aufgebaut wird. Das neue Labor erhält damit auch direkten Zugang zu den weiteren Infrastrukturen vor Ort (Restaurants, Event- und Sitzungsräume, Büroräume). Die Anlage liegt nahe beim Bahnhof Dübendorf und ist auch mit dem Auto gut erreichbar.

Weiteres Ausbau und Kooperation mit Stellwerkanlage Löwenberg

Im neuen Eisenbahnbetriebslabor wird 2021/2022 auch die sogenannte Löwenberganlage integriert. Dabei handelt es sich um die Modellbahnanlage des ehemaligen SBB-Weiterbildungszentrums Löwenberg in Murten. Unterhalten wird die Anlage seit 2018 vom Verein Erhalt und Weiterbetrieb Modellbahnanlage Löwenberg (EWML).

Es sollen ausserdem Lok-Simulatoren eingebaut werden. Damit soll das neue Labor zu einem Kompetenzzentrum für Ausbildung und Systementwicklung im Schienenverkehr werden. Die neuen Betreiber wollen die Anlage aber auch der Öffentlichkeit zugänglich machen, etwa Vereinen, Gruppen, Familien und Einzelpersonen. Die beiden Vereine gründeten eine Trägerschaft für ihre Kooperation.


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