Fahrplanwechsel 2024 mit Neuerungen für den Kanton Graubünden

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Capricorn-Triebzug-Winter_RhB
Ein Capricorn-Triebzug der Rhätischen Bahn in der winterlich verschneiten Landschaft Graubündens. / Quelle: RhB

Das Fahrplanangebot im Kanton Graubünden wird auf den Fahrplanwechsel vom 10. Dezember 2023 ausgebaut. Zwischen Landquart und Davos Platz werden ein umsteigefreier Halbstundentakt sowie ein Stundentakt Landquart – Vereina – St. Moritz eingeführt. Verbesserungen im Nachtangebot sind in den Regionen Surselva und Lenzerheide/Albula geplant. Zudem profitieren die Reisenden durch die Auslieferung von weiteren modernen Capricorn-Triebzügen bei der Rhätischen Bahn (RhB).

Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag, 10. Dezember 2023, setzt die Rhätische Bahn (RhB) in der Surselva moderne Capricorn-Triebzüge ein und verdichtet ihr Angebot zwischen Ilanz und Chur am frühen Morgen mit einem zusätzlichen Zug zum Halbstundentakt. Im Prättigau bietet die RhB durch die vollständige Einführung des Flügelzugkonzepts neu einen umsteigefreien Halbstundentakt Landquart – Davos Platz sowie einen durchgehenden Stundentakt Landquart – Vereina – St. Moritz an. In diesem Zusammenhang wird auch die S-Bahn optimiert, die neu aus den beiden im Halbstundentakt verkehrenden S-Bahn-Linien Schiers – Thusis sowie Schiers – Rhäzüns besteht. Dadurch entstehen halbstündlich umsteigefreie Verbindungen aus dieser Region zu den drei Stadtbahnhöfen in Chur.

Punktuelle Verbesserungen sehen auch die SBB auf der Intercity-Linie 3 Zürich – Chur vor, auf der neu am Wochenende ein durchgehender Halbstundentakt angeboten wird. Ferner werden an den Wochenenden die umsteigefreien Intercity-Verbindungen von Genf/Bern nach Chur von zwei auf vier verdoppelt. Bei den internationalen Verbindungen bauen die SBB das Angebot nach München zu einem durchgehenden Zweistundentakt aus.

Mehr Linien, ein dichterer Takt und bessere Anschlüsse auf den Buslinien

Der neue Busfahrplan im Domleschg zwischen Thusis und Rhäzüns verbessert die Anschlüsse an den Halbstundentakt der RhB und bietet den Fahrgästen zusätzliche Verbindungen. Dazu werden Streckenführungen teilweise angepasst und durch die Einführung von zusätzlichen Liniennummern wird das Netz verständlicher. Für einzelne Ortschaften, wie Sils im Domleschg, Scharans, Fürstenau, Pratval und Cazis ergibt sich morgens und abends zu den Hauptreisezeiten der Pendlerinnen und Pendler neu ein Halbstundentakt.

Von einem ausgebauten Angebot profitiert auch die Valposchiavo: Die Linie Campocologno – Poschiavo – Percosta verkehrt von Montag bis Freitag während der Schulzeit neu durchgehend im Stundentakt, an den übrigen Tagen wird erstmals ein Busangebot im Zweistundentakt angeboten.

Optimierungen sind auch auf weiteren Buslinien geplant: So verkehren die Postautos von Zernez über den Ofenpass in die Val Müstair neu ganzjährig im Stundentakt. Zwischen dem Oberengadin, dem Bergell und Chiavenna (IT) fahren in der Sommersaison neue Expressbusse, die dank guter Anschlüsse die Reisezeit nach Colico – Milano verkürzen. In der Surselva wird das Angebot auf den frequenzstärksten Buslinien, wie die Val Lumnezia, nach Obersaxen, Andiast und Brigels zu den Hauptreisezeiten optimiert. Zwischen Chur und Tschiertschen werden zum Fahrplanwechsel hin die Taktlücken geschlossen und ein durchgehender Stundentakt eingeführt. Im Churer Rheintal werden die Anschlüsse besser abgestimmt und vereinzelt neue Verbindungen geschaffen, wie beispielsweise eine Frühverbindung von Felsberg nach Chur. Auf der Achse Chur – Tamins erhalten die Linien von Chur Bus zwecks besserer Verständlichkeit neue Liniennummern.

Ausbau des Nachtbusses

Der gestiegenen Nachfrage am Abend wird mit einem Angebotsausbau Rechnung getragen. Der Fokus liegt heuer auf der Achse Chur – Lenzerheide, ergänzt durch ein neues «On-Demand»-Angebot (Publi Car) für die Feinverteilung im Gebiet Lenzerheide und einem Teil des Albulatals. Die Surselva profitiert ebenfalls von einem ausgebauten Nachtangebot. Neu verkehrt der Nachtbus das ganze Jahr hindurch am Freitag und Samstag. Dabei werden die grösseren Ortschaften in der Surselva bis nach Dieni angefahren.

Jugendlichen steht mit dem GA-Night ein attraktives Angebot für jährlich 99 Franken zur Verfügung, welches nicht nur in Graubünden, sondern schweizweit auf allen Bahn- und Buslinien jeweils ab 19:00 Uhr gültig ist.

Einfachere Tarife in den Agglomerationen
Im Tarifverbund Transreno zwischen Rhäzüns und Landquart wird zur Vereinfachung des Tarifsystems neu ein Zonentarif eingeführt. Innerhalb der Zonen können Bahn und Bus beliebig genutzt werden. In Davos und Klosters wird der bisherige Tarifverbund in zwei separate Verbunde aufgeteilt und ebenfalls ein Zonentarif eingeführt. Zudem wird der Geltungsbereich des BÜGA auf die Bahnstrecken von Bad Ragaz nach Sargans sowie von Castione – Arbedo nach Bellinzona erweitert. Aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung und der steigenden Kosten ist eine moderate Tarifanpassung nötig, welche jedoch unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt liegt.

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2 Kommentare

  1. In der Surselva kommen die Capricorn ab Fahrplanwechsel in den Einsatz. Einige Züge fuhren schon zum Voraus fahrplanmässig.
    Zu beobachten ist, dass auch hier die Veloplätze teils in der Länge knapp sind. Aufhängen fällt flach für schwerere E-Bikes.
    Zudem sind einige Einfahr-/Ausfahrweichen zwischen Ilanz und Chur noch verbesserungsfähig. Die Drehgestelle erzeugen seitliche Schläge.

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