Die Zentralbahn wurde vom Unwetter am 12. August 2024, ab ca. 18:30 Uhr, stark getroffen. Die Schäden an der Infrastruktur sind gross. Der Betrieb zwischen Meiringen und Interlaken Ost bleibt bis mindestens 29. September 2024 unterbrochen. Die Aufräumarbeiten schreiten voran, die Bahnersatzbusse bedienen ab dem 24. August 2024 alle Bahnhöfe und Haltestellen ausser Brienz West.
Aufgrund der erheblichen Auswirkungen auf die Kunden und die Infrastruktur wurde der Notfallstab einberufen.
Schadenaufnahme
Für den Abschnitt von Brienz Richtung Eblingen fand am 13. August 2024 eine erste Schadensbeurteilung statt. Der Millibach ist über die Ufer getreten und hat grosse Mengen an Geschiebe in das Gleisbett und den 1 km langen Brienzer Tunnel gespühlt. Das Wasser stand bis 2 Meter über der Gleishöhe und hat auf rund 1.5 km die Bahninfrastruktur vollständig zerstört. Dabei wurden auch Kabelanlagen, Sicherungsanlagen und weitere elektrische Einrichtungen in Mitleidenschaft gezogen.
Die Aufräumarbeiten auf dem Trassee der Zentralbahn in Brienz dauern an: Es liegen bis 5 Meter Geröll und Holz auf den Schienen. Teilweise müssen die Schienen neu verlegt werden. Zudem sind die Kabelanlagen, Sicherungsanlagen und weiteren elektrischen Einrichtungen zu reparieren. Aktuell wird davon ausgegangen, dass die Arbeiten mehrere Wochen erfordern. Die Strecke Meiringen – Interlaken Ost bleibt bis mindestens 29. September 2024 gesperrt.
Aussagen zu Kosten sind zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich.
Bahnersatz und Reiseempfehlung
Zurzeit verkehren die Bahnersatzbusse aufgrund der gesperrten Kantonsstrasse über die Autobahn A8. Ab Samstag, 24. August 2024, verkehren die Bahnersatzbusse für den Regionalverkehr auf der Kantonsstrasse. Ab diesem Zeitpunkt werden alle Bahnhöfe und Haltestellen ausser Brienz West bedient. Brienz West liegt weiterhin in der Sperrzone. Der aktuelle Ersatzfahrplan zeigt die detaillierten Verbindungen.
Transitreisenden von Luzern nach Interlaken wird empfohlen via Bern zu reisen.
Das übrige Streckennetz ist vom Unwetter nicht betroffen. Die Züge verkehren nach Fahrplan.
Es sind bei dem Unwetter keine Mitarbeitenden oder Kunden zu Schaden gekommen. Das Rollmaterial wurde nicht beschädigt.
BLS-Strecke Interlaken West – Spiez war unterbrochen |
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Am Montagabend war auch die BLS-Linie Interlaken West – Spiez komplett unterbrochen. Da zeitweise auch die Kantonsstrasse nicht passierbar war, setzte die BLS für 300 bis 400 Reisende ein direktes Schiff (MS Stadt Thun) als Bahnersatz von Interlaken West nach Thun ein, dort wurde der IC 61 992 zurückbehalten, welcher dann in Bern einen Anschluss nach Zürich ermöglichte. Für weitere Reisende Richtung Genf wurde ab Fribourg offenbar sogar noch ein TPF-Bus organisiert. Am Dienstag war die Strecke wieder eingeschränkt befahrbar. |
BOB-Strecke Zweilütschinen-Grindelwald ab Freitag wieder offen
Die Bahnstrecke der Berner Oberland-Bahn (BOB) zwischen Zweilütschinen und Grindelwald bleibt nach dem Unwetter vom Montagabend bis zum Betriebsschluss am Donnerstag, 15. August 2024 unterbrochen. An Gleis und Fahrleitung entstanden Schäden durch das viele Wasser und umgestürzte Bäume. Ab dem Abend des 13. August 2024 wurde ein Bahnersatzbetrieb aufgezogen. Dank dem grossen Einsatz und der Flexibilität aller Beteiligten konnten die Schäden bis am Donnerstagabend behoben werden.
Vom Unwetter am Montagabend, 12. August 2024, waren sowohl die Bahnstrecke wie auch die Kantonsstrasse zwischen Zweilütschinen und Grindelwald betroffen. Die Kantonsstrasse konnte am Dienstag ab 19:30 Uhr wieder geöffnet werden, der Verkehr wird wechselseitig geleitet.
Bei der Bahnstrecke wurde am Dienstag das Schadensausmass vor Ort abgeschätzt. Bei den Reparaturarbeiten auf dem gesperrten Teilstück zwischen Zweilütschinen und Grindelwald mussten unter anderem das überschwemmte Gleis gesäubert und der weggespülte Schotter im Gleisbett ersetzt sowie die Fundamente der Staldenbachbrücke stabilisiert werden. Mit dem Abschluss der Arbeiten am Donnerstagabend kann die Strecke ab Freitag, 16. August 2024 wieder normal befahren werden.
Die Kosten für die Wiederinstandstellungsarbeiten können noch nicht beziffert werden.
Seit Dienstagabend, um 19:17 Uhr, und noch bis Donnerstagabend verkehren Bahnersatzbusse zwischen Zweilütschinen und Grindelwald auf der Kantonsstrasse. Der eine Kurs wird direkt von und nach Grindelwald geführt, der andere Kurs fährt zum und ab Grindelwald Terminal.
Ab Dienstagamorgen fuhren Reisende von und nach Grindelwald über Wengen/Männlichen, dank Unterstützung durch die Bergbahn Grindelwald-Männlichen (GGM) und die Luftseilbahn Wengen-Männlichen (LWM). Reisende zum Jungfraujoch von Interlaken Ost/Zweilütschinen reisten über Lauterbrunnen/Wengen mit Umsteigen auf der Kleinen Scheidegg. Die Verbindung wurde mit Supplement-Zügen verstärkt.
Brienz Rothorn Bahn hat Betrieb eingestellt
Die Brienz Rothorn Bahn wird diese Saison nicht mehr in Betrieb genommen. Das heftige Unwetter hat die Bahnstrecke schwer beschädigt und die Reparaturen werden mehrere Monate in Anspruch nehmen. Leider betrifft dies auch das Berghaus Rothorn Kulm, das ab sofort geschlossen bleibt.
Gäste, die Buchungen für dieses Jahr haben, werden kommende Woche informiert.
In der über 130-jährigen Geschichte der Brienz Rothorn Bahn gab es noch nie ein solch gravierendes Ereignis. Es tut der Bahn unendlich leid, dass man diese Saison nicht mehr für die Gäste da sein kann. Die Brienz Rothorn Bahn dankt für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung in dieser schwierigen Zeit.
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Links
- Zentralbahn Ersatzfahrplan
- BRB-Bahnbetrieb wird diese Saison nicht mehr aufgenommen
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- Plattform J: Zentralbahn mit erster Schadenaufnahme
- Plattform J: Brienz Rothorn Bahn stellt Betrieb vorübergehend ein
- Plattform J: Martin Casagrande aus Brienz: «Es ist grauenhaft!»
- Der Bund: Erneut heftige Gewitter am Dienstagabend – Zentralbahn rechnet mit wochenlangem Unterbruch
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