Eine Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist in der Schweiz weiterhin sehr sicher. Das zeigt der Sicherheitsbericht 2024 des Bundesamts für Verkehr (BAV). Im Nahverkehr mit Tram und Bus nehmen jedoch die schweren Unfälle zu. Diese werden grösstenteils durch Fehlverhalten von Personen verursacht, die sich am gleichen Ort zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem Auto bewegen.

Wer in der Schweiz mit dem öffentlichen Verkehr (öV) reist, ist weiterhin sehr sicher unterwegs. Im Eisenbahn- und Seilbahnverkehr sowie in der Schifffahrt gab es im Jahr 2024 keine Todesopfer unter den Reisenden. Zwölf Fahrgäste verletzten sich schwer. Weniger gut präsentiert sich die Situation im Nahverkehr: 105 Reisende verletzten sich im Jahr 2024 im Tram und Bus schwer – so viele wie nie in den letzten fünf Jahren. Dazu gab es zwei Todesfälle zu verzeichnen. Um die Sicherheit der Reisenden im Nahverkehr zu verbessern, haben zahlreiche lokale Transportunternehmen unter der Schirmherrschaft des Verbands öffentlicher Verkehr eine breit angelegte Präventionskampagne gestartet. Diese wird vom BAV unterstützt. Das BAV hat zudem 2024 bei den fünf grössten städtischen Verkehrsbetrieben die Ereignisse detailliert erfasst. Es analysiert nun die gewonnenen Daten und klärt ab, ob daraus weitere Massnahmen abgeleitet werden können.

Bezieht man bei den schweren Unfällen, die sich 2024 im öV ereigneten, auch das Personal der Transportunternehmen und andere Verkehrsteilnehmende mit ein, ergeben sich mit 39 Toten und 206 Schwerverletzten ebenfalls überdurchschnittliche Werte. Die Zunahme ist auch hier vor allem auf den städtischen Nahverkehr zurückzuführen, wobei die meisten Unfälle von Dritten verursacht wurden, die beispielsweise mit dem Auto, dem Velo oder zu Fuss unterwegs waren.

Die Nachbearbeitung des Unfalls im Gotthard-Basistunnel vom August 2023 blieb auch 2024 ein wichtiges Thema. Das BAV hatte nach dem Ereignis ein Verfahren bei der europäischen Eisenbahnagentur angestossen, um das Risiko von Radbrüchen zu analysieren. Es wurden auf europäischer Ebene erste Massnahmen definiert: Für zusätzliche Radtypen sind inzwischen strengere Verfahren sowie grössere minimale Raddurchmesser empfohlen. Das BAV setzt sich für eine weitere, europaweite Senkung des Risikos von Radbrüchen ein.

Im internationalen Vergleich der Eisenbahnsicherheit liegt die Schweiz auf Rang drei, hinter dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden. Das Ziel, zu den besten Ländern Europas zu gehören, ist weiterhin erreicht. Bei der Sicherheit auf Bau- bzw. Arbeitsstellen der Bahn liegt die Schweiz im internationalen Vergleich weiterhin im hinteren Drittel. Das BAV wird in seiner Überwachungstätigkeit auch künftig einen Schwerpunkt bei diesem Thema setzen.


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