IGöV Schweiz fordert raschen Ausbau des internationalen Schienenpersonenverkehrs

Hauptversammlung der IGöV Schweiz

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DB ICE 4, SBB Giruno und TGV Lyria Duplex am 23. November 2019 in Zürich HB. / Quelle: SBB CFF FFS, Gian Vaitl

An ihrer Hauptversammlung vom 21. Juni 2025 in Winterthur hat die IGöV Schweiz eine Resolution verabschiedet, die einen markanten Ausbau des Personenverkehrs auf der Schiene zwischen der Schweiz und Europa fordert. Die Interessengemeinschaft richtet sich damit an Bundesrat Albert Rösti.

Die IGöV Schweiz hat an ihrer Hauptversammlung in Winterthur eine Resolution verabschiedet. Darin fordert sie Bundesrat Rösti auf, die heutige Benachteiligung des internationalen Personenverkehrs auf der Schiene gegenüber dem Personenluftverkehr zu beheben. Dazu soll er eine Strategie zur Erhöhung des Marktanteils der Bahn im europäischen Reiseverkehr von heute 21 % auf 30 % bis 2035 erarbeiten. Weiter verlangt die IGöV, dass die im CO2-Gesetz vorgesehenen Beiträge für die Förderung des internationalen Personenverkehrs von 30 Mio. Franken pro Jahr wie ursprünglich vorgesehen in die Finanzplanung des Bundes aufgenommen, bzw. auf entsprechende Sparmassnahmen verzichtet wird. Damit soll eine Anschubfinanzierung an neue Linien, beispielsweise nach Malmö, Barcelona, Marseille-Nice, Roma, London und Bruxelles geleistet werden. Die Beiträge sollen entweder für neue Hochgeschwindigkeitslinien im Tagesverkehr oder für neue Nachtzuglinien, damit zusammenhängende Rollmaterialbeschaffungen und Infrastrukturanpassungen verwendet werden.

Neben der Verabschiedung der Resolution wurde an der Hauptversammlung auch über weitere Entwicklungen informiert: So präsentierten die neu eingesetzten Arbeitsgruppen «Bahnhöfe», «Tarife» und «Bahnsysteme» den Zwischenstand ihrer Arbeiten und die «AG Kommunikation» stellte die neue Webseite vor, die im Sommer 2025 online geht.


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4 Kommentare

  1. Schön das die IGöV mehr Verbindungen ins Ausland verlangt, aber haben die Verlanger das Europäische Eisenbahnnetz auch angeschaut. Die Kapazitäten sind ausgereizt, der Güterverkehr soll von der Strasse auf die Schiene, Der Eisenbahnbetrieb sollte auf Verlangen der Städte durchgehend auf viertelstundentakt betrieben werden,am Wochenende sogar 24Stunden,damit die leute in den Ausgang ohne Auto können. Liebe IGöV unter diesen Forderungen leitet die Infrastrutur, vor allem die Geleise. Wer bezahlt das der Autofahrer mit dem Benzinzuschlag und der Autobahnvingette die auf das Doppelte erhöht werden soll,alles Spekulationen.

    • Ach ja, immer die armen Autofahrer! Was soll dieses Gejammere? Autofahren war im Vergleich zu den übrigen Lebenshaltungskosten noch nie so billig, wie heute – zu billig, sonst würde nicht soviel mit absurd übermotorisierten Autos herumgekarrt! Schliesslich ist der Motorisierte Individualverkehr mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor einer der Hauptverursacher des klimaschädigenden CO2-Ausstoss. Davon sollte man reden! Abgesehen davon ist es doch mit dem gesunden Menschenverstand nicht nachvollziehbar, dass der besonders klimaschädigende Luftverkehr von Treibstoffzuschlägen befreit ist und dank dieser versteckten Subvention einen unfairen, ungerechtfertigten Vorteil gegenüber dem internationalen Fernverkehr der klimaschonenden Bahn hat. Das kann und darf doch nicht sein. Hier versagt die rechts-bürgerlich dominierte Politik.

  2. Auf unserem grösstenteils zwischen 1850 und 1900 gebauten veraltetem Netz lässt sich nun mal kein konkurrenzfähiger int. Fernverkehr betreiben. Auf der Nord-Südachse z.B. gibt es überhaupt kein Angebot für den Transitverkehr IT-D von dem auch die Schweiz profitieren könnte. Alles was die SBB auf der ehemaligen Paradestrecke Basel SBB-Luzern-Arth Goldau der Gotthardlinie fertigbringt, ist eine Reisegeschwindigkeit von wahnsinnigen 45kmh weil die „schnellste“ Verbindung für die 90km satte 2 Stunden braucht. Nun ja, gegenüber der Spanisch Brötli Bahn ist das natürlich schon ein eklatanter Fortschritt…
    Und auf der Ost-Westachse sieht es eigentlich auch nicht viel besser aus.
    Trenitalia plant Verbindungen Mailand/Rom – München – Frankfurt, via Brenner selbstverständlich, weil dort sind die Zulaufstrecken bereits jetzt weitgehend fertig und erlauben Tempos bis 230kmh, derweil man in der Schweiz ausserhalb der neuen Tunnels auf den Zulaufstrecken mit 75-90kmh schleicht. Ist der Brenner dann fertig, hat man eine durchgehend viergleisige Infrastruktur und am Mont Cenis entsteht ebenfalls eine beidseits ins Hochgeschwindigkeitsnetz eingebundene Schnellstrecke mit Basistunnel. Der hochwertige Fernverkehr wird die Schweiz künftig umfahren. Niemand mach zwischen Basel und dem Gotthardtunnel zweimal Kopfbahnhof Sightseeing mit über einer halben Stunde Zeitverlust.

    • Ich bin oft zwischen Olten und Göschenen mit der SOB unterwegs und nerve mich über die langen Aufenthalte in Luzern. Mit den heutigen, modernen Triebzügen müsste und könnte doch der Wechsel der Fahrtrichtung in Luzern deutlich rascher möglich sein als mit den früher notwendigen Lokwechseln. Auch die Fahrgeschwindigkeit Olten–Luzern ist sehr gemächlich und dafür sind die Umsteigezeiten in Olten stressig knapp. Das ist kein besonders attraktives Angebot.

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