DFB: Aktionäre tragen Finanzpolitik des Verwaltungsrats mit

Die Aktionäre der Dampfbahn Furka-Bergstrecke AG (DFB) haben an der Generalversammlung vom 27. Juni 2025 in Realp die Finanzpolitik des Verwaltungsrats mitgetragen. Sie genehmigten grossmehrheitlich die von grossen und ausserordentlichen Abschreibungen geprägte Jahresrechnung mit einem Verlust von 235’000 Franken.

Die Aktionäre nahmen zur Kenntnis, dass der Verwaltungsrat für das laufende Jahr eine ausgeglichene Rechnung anstrebt. Es seien Sofortmassnahmen betreffend Abschreibungen und Wertberichtigungen eingeleitet worden, die bereits Wirkung erzielt hätten, hiess es. Mit den Einnahmen aus dem Fahr- und Gastrobetrieb sowie aus den Souvenirverkauf allein lasse sich dies allerdings nicht bewerkstelligen, sagten Verwaltungsratspräsident Peter F. Amacher und Geschäftsleiter Karl Reichenbach.

Die Dampfbahn Furka-Bergstrecke AG hatte im vergangenen Jahr dank dem Zuschuss der Stiftung im Umfang von rund einer Million ein Plus von knapp 50’000 Franken. 2023 hatte der Betrieb mit einem Minus von 350’000 Franken abgeschlossen.

Die Einnahmen entwickelten sich 2024 unterschiedlich, doch unter dem Strich resultierte ein Plus von fast 160’000 Franken. Beim Ticketverkauf sowie in den Bereichen Souvenirverkauf und Gastronomie resultierten wetterbedingt kleinere Einnahmen als 2023. Dafür konnten in den Bereichen Spenden und Projektbeiträge bessere Zahlen notiert werden.

Gemäss dem ebenfalls genehmigten Jahresbericht befuhren im vergangenen Jahr 445 Personenzüge die Bergstrecke. 2023 waren es 427 gewesen. 23’979 Fahrgäste wurden 2024 befördert, knapp 700 weniger als im Jahr davor. Die Laufleistung der Lokomotiven betrug 4934 Kilometer, etwa 700 Kilometer mehr als 2023.

Mit sehr grosser Zustimmung genehmigten die Aktionäre eine Reihe von Statutenänderungen zur Anpassung an das neue Aktienrecht. Diese traten per sofort in Kraft. Neu müssen der Verwaltungsrat und der Verwaltungsratspräsident jedes Jahr wiedergewählt werden, was dann auch geschah.

Für Peter Lerch, der von seinem Amt als Zentralpräsident des Vereins Furka-Bergstrecke (VFB) zurückgetreten ist, nimmt neu sein Nachfolger Beat Scheuter Einsitz im DFB-Verwaltungsrat. Im Rahmen der Statutenänderungen wurde zudem beschlossen, dass die Verwaltungsräte ihr Amt maximal 12 Jahre oder längstens bis zum Erreichen des 75. Altersjahres ausüben dürfen.

Ausnahmen im Sinne einer Übergangsregelung sind aber möglich. Dies betraf dieses Jahr die Wiederwahl von Verwaltungsratspräsident Peter F. Amacher, der die neu eingeführte Alterslimit erreicht hat. Amacher wird den Verwaltungsrat noch ein Jahr lang präsidieren und dann auf die Generalversammlung 2026 zurücktreten.

Das Jahr 2025 hat für die Dampfbahn Furka-Bergstrecke gemäss Geschäftsleiter Karl Reichenbach mit zwei Paukenschlägen begonnen. Auf der einen Seite traf nach zweijähriger, intensiver Arbeit die für fünf Jahre geltende Sicherheitsgenehmigung/Sicherheitsbescheinigung des Bundesamtes für Verkehr (BAV) ein. Dazu erteilte das BAV in diesen Tagen die Bewilligung für den kommerziellen Betrieb der Lok 708.

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Die DFB Dampflok HG 4/4 708 bei der Präsentation am 9. Juni 2023 in Uzwil. / Quelle: Mark Theiler

Zudem wurde in den vergangenen Monaten der Netzzustandsbericht erstellt. Die Folgen dieser Bestandesaufnahme der Infrastruktur wird derzeit im Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung diskutiert. In Arbeit ist der Flottenzustandsbericht. Auch ein Marketingkonzept und ein Businessplan werden momentan erstellt.

Die Grüsse der Urner Regierung überbrachte dieses Jahr der vor einem Jahr neu gewählte Bildungs- und Kulturdirektor Georg Simmen. Er stammt aus Realp, ist selbst Aktionär der DFB AG und seit Jahrzehnten mit der historischen Bergbahn verbunden. Er ermunterte die Dampfbahngemeinde, sich durch nichts unterkriegen zu lassen und stets nach vorne zu schauen.

An der Generalversammlung nahmen 175 Personen teil, die 46’878 Aktienstimmen oder 16 Prozent der ausgegebenen Aktien vertraten. Für knapp 37’000 weitere Aktienstimmen waren Stimmrechtsvertreter zuständig.


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