Die Dampfbahn Furka-Bergstrecke (DFB) hat am 25. Juni 2025 die unbefristete Betriebsbewilligung für die Dampflok HG 4/4 Nr. 708 bekommen. Diese Lok ist, zusammen mit ihrer bereits bei der DFB im Einsatz stehenden Schwesterlok 704, die stärkste Meterspur-Zahnrad-Dampflokomotive in Europa.
Die Erteilung der Betriebsbewilligung durch das Bundesamt für Verkehr (BAV) bedeutet, dass die Lok 708 ab sofort für den kommerziellen Betrieb eingesetzt werden darf. Gemäss Einsatzplan soll sie erstmals am 17. Juli im Zug Realp ab 10:20 Uhr bzw. Oberwald ab 13:50 Uhr zum Einsatz kommen.
Die Loks 704 und 708 waren, im Gegensatz zu den anderen auf der Furka-Bergstrecke verkehrenden Dampflokomotiven, nach ihrer Fertigstellung durch die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur in den 1920-er Jahren nie in der Schweiz im Einsatz.
Diese Loks wurden direkt in die damalige französische Kolonie Indochina (dem heutigen Vietnam) geliefert, taten dort auf einer Gebirgsstrecke ihren Dienst und rosteten nach dem Vietnamkrieg im südvietnamesischen Hochland jahrelang vor sich hin. Die Loks wurden 1990 im Rahmen der spektakulären Aktion «Back to Switzerland» in die Schweiz zurückgeholt. Hier wurden sie ab 2006 in der DFB-Dampflok-Werkstätte in Chur bzw. ab 2013 in Uzwil, gleichzeitig von Grund auf revidiert. Die 704 ist seit 2019 bei der DFB im Einsatz.
Die beiden HG 4/4 Nr. 704 und 708 sind kombinierte Adhäsions- und Zahnrad-Dampfloks mit einem Heissdampf-Verbund-Antrieb, System Winterthur. Die Loks sind rund 9 Meter lang, 2,7 Meter breit und 3,5 Meter hoch. Das Leergewicht beträgt 36.5 Tonnen, das maximale Dienstgewicht 46 Tonnen. Je Lok können 1.8 Tonnen Kohle und 4 Kubikmeter Wasser mitgeführt werden.
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Schön, kann die DFB nun auch den zweiten «vietnamesischen Wasserbüffel» in den kommerziellen Betrieb nehmen und das Prunkstück schweizerischer Maschinenbaukunst kann wieder erlebt werden. Schade kann Ralph Schoro das leider nicht mehr erleben. Ihm und anderen «Verrückten» ist es zu verdanken das diese Lok, Nr. 704, die Nr. 1 und die Nr. 9 der DFB nicht im vietnamesischen Dschungel zu Rost zerfiel. Die Lok wurde von den Freiwilligen der DFB-Lokwerkstatt Uzwil wunderschön restauriert und den Einsatzbdedingungen auf der Furka-Bergstrecke angepasst. Ich wünsche der Lok allzeit gute Fahrt und immer eine Hand breit Wasser über der Feuerbüchse.