Damit die SBB den künftigen Angebotsausbau mit den vorhandenen Ressourcen gewährleisten kann, passt sie mit dem Fahrplanwechsel 2025 die Einsatzplanung ihres Lokpersonals an. Mit dem neuen Einsatzkonzept werden die Einsätze effizienter kombiniert und Leerzeiten reduziert.
Die SBB baut ihr Angebot laufend aus – neben dem Pendlerverkehr stellt die SBB insbesondere an den Wochenenden eine steigende Nachfrage fest. Neben den regulären Verbindungen fährt die SBB auch zahlreiche Extrazüge, beispielsweise für Wochenendreisen in Tourismusgebiete oder für verschiedene Grossanlässe im ganzen Land. Mit dem neuen Einsatzkonzept für das Lokpersonal kann sie diese zusätzlichen Züge fahren, ohne den Mitarbeitendenbestand vergrössern zu müssen. Damit wird die SBB mit den gleichen Mitteln effizienter und spart Kosten, was schlussendlich auch den Reisenden und Steuerzahlenden zugute kommt.
Flexible Einsatzplanung und weniger Leerzeiten für Lokpersonal
Das neue Konzept beinhaltet die Einführung von zusätzlichen und alternativen sogenannten «Brechpunkten», daher das Lokpersonal kann an mehr Bahnhöfen als bisher den Zug wechseln. Dies ermöglicht es, dass das Lokpersonal neben längeren Fahrten auch mehrere kürzere Strecken fährt. Dadurch erhöht sich die Flexibilität: Einsätze können effizienter kombiniert und Leerzeiten vermieden werden. Zudem soll es damit einfacher werden, aufgrund von Baustellen, Störungen oder Events die Einsätze anzupassen.
Das bedeutet auch, dass das Lokpersonal künftig soweit möglich an dem Standort startet und ankommt, der auch dem regulären Depotstandort des Mitarbeitenden entspricht. Dadurch entfallen Fahrten an andere Standorte, beispielsweise mit Taxis oder Leerfahrten, und Wartezeiten für die Lokführer. Dieses neue Konzept führt zu einer Steigerung der aktiven Fahrzeit während der Arbeitszeit der Lokführer.
Sicherheit und Qualität haben höchste Priorität
Sicherheit und Qualität stehen auch mit der neuen Einsatzplanung an erster Stelle. Das neue Einsatzkonzept ändert nichts an den hohen Sicherheitsstandards und -prozessen der SBB. Es wurde eine Risikoüberprüfung gemäss der geltenden SBB Richtlinie durchgeführt. Das Lokpersonal wird auch im neuen Einsatzkonzept die gleichen fachlichen Kriterien erfüllen wie bisher, um die hohen Sicherheitsstandards zu gewährleisten.
Einbindung der Sozialpartner
Die SBB führt regelmässige Gespräche mit ihren Sozialpartnern bezüglich des Einsatzkonzepts und bindet die Mitarbeitenden schrittweise in den Prozess ein. Sie legt grossen Wert auf einen transparenten Dialog, um die Anliegen des Personals mitzuberücksichtigen und bleibt weiterhin offen für Rückmeldungen.
| Tiefe Fluktuation und grosses Interesse am Lokführerberuf |
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| Der Beruf des Lokpersonals erfreut sich grossem Interesse: Die Fluktuation ist auf einem tiefen Niveau, gleichzeitig verzeichnet die SBB Bewerbungen für ihre Ausbildungsplätze. In diesem Jahr bildet die SBB 15 Klassen aus, und im November startet die erste Teilzeitklasse. Das fördert den Quer- und Wiedereinstieg und die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit. |
Links
- Informationen des VSLF:
- VSL – 6. Update zu den BAR-Verhandlungen bei SBB PP – Detailergebnisse noch unter Verschluss
- VSLF – 5. Update zum neuen Einsatzkonzept ZF 2.0 bei SBB PP-BP-ZFR – Das Projekt wird durchgeboxt
- VSLF – 4. Update zum neuen Einsatzkonzept bei SBB PP-BP-ZFR – Bahnproduktion verliert sich in Terminfindung
- VSLF – Neues Einsatzkonzept bei SBB PP-BP / Diskussions-Blog
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So ein Blödsinn, diesen Artikel haben die SBB selbst ins Netz gestellt. Die Sozialpartner und Mitarbeiter wurden nicht mit einbezogen. Die monotonen Dienste werden die Sicherheit der Passagiere und Mitarbeiter gefährden. Die Ausbildungsklassen sind voll, aber die Realität sieht anders aus. Bereits nach der Ausbildung Künden viele Mitarbeiter. Weil die SBBeee täuschend kommuniziert!
Die Redaktion des Forums publiziert offenbar unreflektiert und unkritisch alle Mitteilungen der SBB. Ist Bahnonline einfach das Sprachrohr von SBB (und Stadler)? Wo bleibt die Publizierung der Stellungnahmen der Personalverbände??
Wie Ziggi festhält verlassen viele frisch ausgebildete Mitarbeiter das Unternehmen wieder, weil sie merken, dass sie von den SBB über den Tisch gezogen wurden. Und das nicht nur bei den Lokführern. Auch bei den für die Verfügbarkeit der Infrastruktur relevanten Berufen läuft es ähnlich.
Diese Einsätze sind z.T. eine Zumutung für die Lokführer. Da sind u.a. Touren drin von zwei mal viereinhalb Stunden mit nur 20 Minuten Arbeitsunterbrechung. Das reicht nicht mal um einen Hamburger kaufen zu gehen. Auf die Toilette muss man ja auch mehrere male in den neun Stunden. Wann?
Ich hoffe die Verbände können Verbesserungen erreichen.
Das Bild zeigt nicht den Führerstand eines Regio-Dosto, sondern eines Flirts.
Korrekt, die Bildbeschreibung wurde korrigiert.
Es wird Zeit, dass es wieder Leute an der Spitze der SBB hat, welche ein Grundverständnis haben, wie ein Transportbetrieb funktioniert. Aber bekanntlich kommen Uni Absolventen zum Zug, die weder von Personalführung, noch vom ÖV eine Ahnung haben, Hauptsache Papierli vorhanden.
Monotone Arbeit, auswinden der MA, Pausen auf dem Minimum sollen sich nicht auf die Sicherheit auswirken, genau mein Humor. Die Krankheitstage werden steigen, sind heute übrigens die tiefsten beim ganzen SBB Personal, wie lange noch? Dies ist die beste Methode dem MA den Verleider anzuhängen. Wenn nur in der Tintenburg auch so effizient gearbeitet würde!
Genau so, und die noch tiefe Fluktuation wird sicherlich zunehmen.
Es ist interessant wie in dem Artikel alles schön geredet wird, jedoch in keinster Weise auf den Beruf des Lokführers eingegangen wird. Leider eine sehr einseitige Berichterstattung ohne auf die Folgen und Konsequenzen aufmerksam zu machen.
Dazu kommt, dass KTU oder private EVU bessere Löhne und Arbeitsbedingungen bieten. B100 Lokführer können bei privaten Firmen bis zu CHF 1000.-/Monat verdienen.
Auf den Beitrag „Neues Einsatzkonzept fürs Lokpersonal im Faktencheck“ im SBB Intranet schreiben Lokführer in der Kommentarspalte:
„Dass dieser „Faktencheck“ vor Falschinformationen nur so strotzt, darüber haben meinen Vorgänger hier ja schon geschrieben. Beispielsweise die Aussage: „die Mitarbeitenden werden schrittweise in den Prozess eingebunden.“ Wir wurden nicht eingebunden, sondern haben in den letzten Wochen erst durch Gerüchte, dann durch die fertigen Dienstpläne erfahren, was uns auf nächsten Fahrplanwechsel blüht. Nicht gerade ein Vorgehen, wie man es in der Managementausbildung bezüglich „Change Management“ eigentlich lernt. Dass es die SBB auf die Reihe kriegt, ihr gesamtes Lokpersonal, zumindest hier im Osten, innerhalb weniger Wochen komplett zu demotivieren und wütend zu machen, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Wenn man bedenkt, dass motivierte Mitarbeiter in jeder Firma eines der wichtigsten Erfolgsfaktoren ist, dann sehe ich aktuell eine eher düstere Zukunft. Mir graut aktuell vor dem Fahrplanwechsel, denn Abwechslung ist etwas vom wichtigsten für uns Lokführer, denn Eintönigkeit ist ermüdend und demotivierend. Zuletzt noch eine Frage: Wie gross sind eigentlich die Einsparungen durch die neuen Dienstpläne, falls überhaupt vorhanden? Davon habe ich bis jetzt noch gar nichts gehört.“
„Da wird gerade ein Faktencheck für Propaganda missbraucht. Ich habe noch kein Lokführer angetroffen, der von diesem Konzept überzeugt ist. Im Gegenteil es ist uns Lokführer gegenüber einen Faustschlag direkt ins Gesicht. Das Einsatzkonzept 2.0 wird den Traumberuf Lokführer zu einem Alptraumberuf machen. Der Lokführermangel ist vorprogrammiert, so wie die horrenden Folgekosten.“
„Ich hätte mal gerne eine Stellungnahme des CEO Vincent Ducrot. Hat er doch vor nicht all zu langer Zeit in seiner Videobotschaft verkündet: „Jeder Lokführer fährt alles“. Das nicht jeder TGV oder ICE fahren kann, ist klar. Aber dass sein „Kader“ jetzt genau das Gegenteil macht, von dem was er so gross angekündigt hat, erstaunt doch ziemlich. Hat er uns brandschwarz angelogen oder hat er sein Kader nicht im Griff?“
Dieses Vorgehen ist leider nicht nur bei den Lokführern bittere Realität. Das zunehmend arrogante Management der SBB lügt, dass sich die Balken biegen oder Ducrot hat den Laden wirklich nicht im Griff. In letzter Zeit fällt er vorwiegend als Subventionsschnorrer für die Auslandabenteuer der SBB negativ auf.
Nochcein Kommentar aus dem “ Faktencheck“ im SBB Intranet:
Ich als „Bürolistin“ schäme mich für meine Zunft. Wie viele Meetings erlebe ich, deren Ziele nicht klar sind, die schlecht vorbereitet und schlecht geleitet werden, aus denen nichts herauskommt und in denen viel zu viele (hochbezahlte) Leute Zeit absitzen? Was für eine Geldverschwendung, Tag für Tag. Und die Leute auf den Zügen, denen wir Bürolisten eigentlich dienen sollten, bekommen die letzten Minuten abgepresst. Es ist eine Schande.
Die “ Bürolistin“ sagt die Wahrheit. Am Schluss meiner SBB Karriere liefen sehr viele Sitzungen genau so ab.
Oder Begehungen vor Ausführung von Fahrbahnerneuerungen. In den 90-ern waren das meist nicht mehr als sechs Leute beteiligt, der Bahnmeister, sein Polier, der den Umbau leitete, ein Mitarbeiter der Gleisbaufirma, die die Maschinen stellte und dann je ein Vertreter der anderen beteilgten SBB Fachdienste Fahrstrom, Stellwerktechnik und Kabel. Am Schluss wusste jeder wie der Umbau läuft und was zu tun ist. Heute stehen bis zu zweieinhalb mal so viele teure Leute von SBB und Ing.- Büros teils unmotiviert im Gleis herum. Selber erlebt. Und dann wundert man sich, dass bei der Infrastruktur die Kosten für Unterhalt und Erneuerungen durch die Decke gehen. Der dumme Steuerzahler zahlts ja….