Jahresrückblick 2020: BLS Cargo fährt erfolgreich durch die Pandemie [aktualisiert]

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 23. März 2021 veröffentlicht.

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Die BLS Cargo Re 475 419, mit Zulassung für D-A-CH-I-NL-B, am 15. Januar 2021 mit einem Containerzug. / Quelle: BLS Cargo

Trotz Rückgang des Verkehrsvolumens hat BLS Cargo im Jahr 2020 ein positives Jahresergebnis erzielt, neue Lokomotiven in Betrieb genommen und die operative Zusammenarbeit innerhalb der grösser gewordenen BLS Cargo Gruppe verstärkt.

BLS Cargo wies im vergangenen Jahr 2020 einen Umsatz von CHF 277 Millionen aus, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 5,5 Prozent entspricht (Vorjahr: CHF 293 Mio.). Das Verkehrsvolumen sank dabei sogar um 10 Prozent auf 19’956 Züge (Vorjahr: 22’265). Der Verkehrsrückgang ist einerseits eine direkte Folge der Corona-Pandemie, wobei vor allem die Fabrikschliessungen während des ersten Lockdowns im Frühjahr stark ins Gewicht fielen. Andererseits war die für BLS Cargo wichtige Transitachse via Lötschberg-Simplon aufgrund von Bauarbeiten im vergangenen Sommer für mehrere Wochen vollständig gesperrt. 

BLS Cargo bewältigt Corona-Pandemie

BLS Cargo hatte 2020 in verschiedener Hinsicht mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. So galt es im Frühjahr neben der Sicherung der Gesundheit der Mitarbeitenden vor allem die internationalen Transportketten trotz temporärer Grenzschliessungen aufrechtzuerhalten und die grenzüberschreitenden Lokführereinsätze abzusichern. Im engen Austausch mit den Schweizer und EU-Behörden wurde dies erreicht. Dadurch konnte BLS Cargo die Versorgung der Wirtschaft jederzeit mit ihren Zügen aufrechterhalten und wurde dafür vom Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung als versorgungsrelevantes Unternehmen eingestuft. 

Eingliederung von Crossrail in die BLS Cargo Gruppe

Die zur BLS Cargo Gruppe gehörende belgische Crossrail Benelux NV wurde im Berichtsjahr vollständig zur Produktionsgesellschaft umgewandelt und erbringt seither Traktionsleistungen in Deutschland und Belgien – ausschliesslich für BLS Cargo. Sämtliche Kundenverträge und Marktaktivitäten gingen an BLS Cargo über. Diese funktionale Eingliederung in die BLS Cargo Gruppe führt zum deutlichen Ausbau der operativen Zusammenarbeit bei den gemeinsamen, grenzüberschreitend geplanten Zügen. Seit Herbst 2020 fahren beispielsweise die 10 neu ausgelieferten Mehrsystemlokomotiven grenzüberschreitend von Belgien bis nach Italien. Die Kunden profitieren von diesen effizienten und qualitätssteigernden Traktionskonzepten.

Die BLS Cargo Vectron Re 475 417 hat im Juli 2021 nun die vollständige Seitenwand-Beklebung erhalten:

Positiver Jahresabschluss 

BLS Cargo verfügt auch ein Jahr nach Ausbruch der Corona Pandemie über stabile finanzielle Strukturen. Trotz Volumeneinbussen konnte das Unternehmen die Liquidität jederzeit sicherstellen, eine solide Eigenkapitalstruktur wahren und die neu bestellten Lokomotiven wie geplant in Betrieb nehmen und finanzieren. Gleichzeitig gelang es dank eines effektiven Kostenmanagements und Einmaleffekten einen Jahresgewinn von CHF 1.9 Millionen zu erzielen. BLS Cargo verzichtete daher auch auf die Corona-Unterstützung des Bundes. 

Ausblick

Das Jahr 2021 ist für BLS Cargo gut gestartet. Die zweite Pandemiewelle wirkt sich deutlich schwächer auf die Transportvolumen aus, als dies im vergangenen Jahr der Fall war. Auch betrieblich sind deutlich weniger Einschränkungen vorhanden und die länderübergreifenden Ressourceneinsätze sind sichergestellt. Zudem feiert BLS Cargo im Jahr 2021 das 20-jährige Bestehen und blickt stolz auf eine erfolgreiche Firmengeschichte und Entwicklung zu einem führenden Korridoranbieter auf der Nord-Süd-Achse von der Nordsee bis zum Mittelmeer zurück. Gleichzeitig wurde von der Europäischen Union 2021 zum «Europäischen Jahr der Schiene» ausgerufen, in dem BLS Cargo ihren Beitrag leisten will und weiteren Verkehr von der Strasse auf die Schiene bringen will.

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