Bahnhof Lausanne: Die Baustelle des Jahrzehnts ist lanciert

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Visualisierung der historischen Bahnhofshalle nach dem Umbau. / Quelle: SBB CFF FFS

Am 29. Juni 2021 haben der Bund, die Kantone Waadt und Genf, die Stadt Lausanne und die SBB den ersten Spatenstich zum Ausbau und zur Modernisierung des Bahnhofs Lausanne gefeiert. Bis 2030 werden in diesem Mobilitätshub des 21. Jahrhunderts doppelt so viele Fahrgäste unterwegs sein können.

Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Nuria Gorrite, Staatsratspräsidentin des Kantons Waadt, Serge Dal Busco, Staatsratspräsident des Kantons Genf, Natacha Litzistorf, Stadträtin der Stadt Lausanne, und SBB CEO Vincent Ducrot freuten sich, dass die Bauarbeiten im Bahnhof Lausanne nach langjähriger Planung beginnen können. Die Perrons werden zur grösseren Sicherheit der Reisenden verbreitert. Sie werden auch verlängert, damit neu bis zu 400 Meter lange Züge anhalten können und mehr Sitzplätze zur Verfügung gestellt werden können. Die Personenunterführungen werden komplett neu gebaut. Mit drei statt wie bisher zwei Unterführungen wird der Durchgang für die rund 200’000 Benutzerinnen und Benutzer, die bis 2030 täglich erwartet werden, doppelt so breit sein wie heute. Auch die Anschlüsse an den neuen Bahnhofplatz und an die Rue du Simplon werden neu organisiert. Der Bahnhof wird über das Untergeschoss direkt mit den Stationen der Metrolinien M2 und M3 verbunden, was den Zugang für die Reisenden erleichtert. Die Südfassade des Bahnhofs wird komplett neu gestaltet. Die majestätische Perronhalle wird zwar geringfügig verschoben, aber beibehalten.

Ein wichtiger Bahnknoten im nationalen und internationalen Verkehr

Der Ausbau des Bahnhofs Lausanne, des wichtigsten Knotens der Romandie, ist für das Funktionieren des gesamtschweizerischen Bahnsystems zwischen St. Gallen und Genf zentral. Das Bahnnetz ist wie ein Puzzle. Damit das Bahnangebot verbessert werden kann, müssen mehrere Teile ineinander passen. Hierbei spielen der Bahnhof Lausanne, die bereits umgesetzten, die laufenden und die künftigen Anschlussprojekte eine wichtige Rolle.

Zusammen mit dem geplanten Ausbau des Bahnhofs Genf sind diese Bauarbeiten zentrale Elemente, um der Bevölkerung im Grossraum Genfersee, der zweitgrössten Wirtschaftsregion der Schweiz, eine nachhaltige Mobilität zu gewährleisten. Höchste Priorität im Zusammenhang mit den Bauarbeiten am Bahnhof Lausanne hat die Fertigstellung der letzten Bauten, welche die Angebotsverbesserung der RER Vaud ermöglichen. So werden ab Ende 2022 zwischen Cossonay und Cully vier Züge pro Stunde in beiden Richtungen verkehren. Die SBB und der Kanton Waadt fassen mit fortschreitenden Arbeiten in Lausanne weitere Angebotssprünge ins Auge.

Der Ausbau des Bahnhofs Lausanne wirkt wie ein Motor für die Siedlungsentwicklung und verschafft der Stadt Lausanne wichtige Chancen, um den öffentlichen Raum und die Mobilität rund um den Bahnhof neu zu gestalten. Der neue Bahnhofplatz, der zum Pulsgeber für die Stadt werden soll, wird freundlich und zweckmässig gestaltet und begrünt. Seine Ausgestaltung wird allen Bedürfnissen gerecht werden. Dabei stehen die aktive Mobilität und der öffentliche Verkehr im Vordergrund.

Die Investitionen für den neuen Bahnhof belaufen sich auf rund 1,3 Milliarden Franken, die hauptsächlich vom Bund (900 Mio.), aber auch von SBB Immobilien (250 Mio.), vom Kanton Waadt (90 Mio.) und von der Stadt Lausanne (15 Mio.) getragen werden.

Schrittweise Verbesserung

Die Bauarbeiten werden so geplant, dass die Reisenden mit dem Fortschreiten dieses national bedeutsamen Bauprojekts schrittweise von Verbesserungen profitieren. Die Vorbereitungsarbeiten haben bereits begonnen: Die Baustellen werden eingerichtet, Zäune errichtet und Leitungsnetze (Strom, Wasser usw.) verlegt. Dies führt auch zu Veränderungen beim Verkehr rund um den Bahnhof, beispielsweise mit der Verlegung gewisser Bushaltestellen. Zudem wird die Rue du Simplon für den Verkehr gesperrt (Zubringerdienst gestattet). Diese ersten Bauphasen wirken sich nicht auf das Bahnangebot und den Bahnverkehr aus.

Im Sommer beginnt die intensive Phase der Bauarbeiten, beispielsweise erfolgt der Abbruch der Gebäude am Chemin des Epinettes und später an der Rue du Simplon. Ab Ende Jahr legen die Arbeiten an mehreren Stellen an Tempo zu.

Ende 2022 verkehren zwischen Cully und Cossonay vier Züge pro Stunde. Gemäss aktueller Planung wird das erste modernisierte Perron 2025 in Betrieb genommen. 2029 sollen dann alle fünf neuen Perrons genutzt werden können, sodass die 400-Meter-Züge im ganzen Bahnhof anhalten können. Bis 2030 werden die zwei ersten Personenunterführungen (West und Mitte) fertiggestellt sein. Davon bietet die eine direkten Zugang zum neuen Museum. Zur selben Zeit wird die neue Station der neu geführten Metrolinie M2 eröffnet. Im Zeithorizont 2031 wird die neue Metrolinie M3 den Bahnhof mit dem Blécherette-Quartier verbinden. Ab 2032 werden die neue Personenunterführung Ost und der gesamte Mobilitätshub in Betrieb stehen.

Grosse bauliche Herausforderungen mitten in der Stadt

Es ist eine riesige Herausforderung, mitten im Stadtzentrum von Lausanne den Bahnhof ganz neu zu bauen und dabei das bestehende Verkehrs- und Dienstleistungsangebot aufrechtzuerhalten. Während der gesamten Dauer der Bauarbeiten muss die SBB ein qualitativ hochstehendes Angebot (täglich 670 Züge zwischen Lausanne und Genf) und zugleich den Zugang zum Bahnhof für die täglich 130’000 Kundinnen und Kunden gewährleisten. Sie wird auch weiterhin die 30’000 Anwohnerinnen und Anwohnern intensiv informieren und zahlreiche Anlässe zum Austausch organisieren.

Anwohnerinnen und Anwohner sowie weitere Interessierte können vom 30. Juni bis 26. September 2021 die temporäre und kostenlose Ausstellung auf dem Perron des Gleises 9 des Bahnhofs Lausanne besuchen. Informationen zu den Projekten des Programms Léman 2030 stehen auch auf der Webseite www.leman2030.ch bereit.

Die Ausstellung «Sur les chantiers de la gare» («Auf den Bahnhofbaustellen»), die seit Juni rund um den Bahnhof zu sehen ist, bringt der Bevölkerung die Projekte des künftigen Mobilitätshubs nahe.


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