ÖBB bestellen 41 neue Doppelstocktriebzüge bei Stadler

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 7. April 2022 veröffentlicht.

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Die Visualisierung zeigt den Stadler KISS-Triebzug für die ÖBB in der sechsteiligen Ausführung. / Quelle: Stadler

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bestellen 41 neue Doppelstock-Triebzüge vom Typ KISS bei Stadler. Die Bestellung erfolgt im Rahmen des 2022 unterzeichneten Rahmenvertrags über bis zu 186 Doppelstocktriebzüge, der nach einem Gerichtsverfahren vom Verwaltungsgerichtshof in Wien letztinstanzlich freigegeben wurde. Das Auftragsvolumen des Erstabrufs beläuft sich auf rund 600 Millionen Euro. Die Züge sind für den Einsatz in der Ostregion ab 2026 vorgesehen.

Die Nah- und Regionalverkehrsflotte der ÖBB wird weiter erneuert. Die ÖBB bestellen bei Stadler 41 neue Doppelstockzüge vom Typ KISS für die Ostregion und garantieren damit den Fahrgästen künftig noch mehr Kapazität und Komfort. Der Rahmenvertrag mit Stadler lässt eine Bestellung von bis zu 186 Zügen mit einem Gesamtvolumen von bis zu drei Milliarden Euro zu. Im aktuellen Abruf bestellen die ÖBB 20 sechsteilige und 21 vierteilige Fahrzeuge mit einem Auftragsvolumen von rund 600 Millionen Euro. Die ersten Fahrzeuge werden voraussichtlich Anfang 2026 auf den Strecken in der Ostregion in den Fahrgasteinsatz gehen.

«Mit diesen 41 neuen Cityjet Doppelstockzügen modernisieren wir unser Nahverkehrsflotte in Wien, Niederösterreich und Burgenland noch weiter. Ab 2026 bieten wir unseren Fahrgästen noch mehr Platz und Komfort. Damit wird der Umstieg vom Auto in die Bahn und auf die Schiene für Pendler:innen attraktiver. Das ist gut für unser Klima und bequem und praktisch für unsere ÖBB-Reisenden»

, betont ÖBB CEO Andreas Matthä.

«Wir sind stolz, die nächste Generation von Doppelstocktriebzügen nach Österreich liefern zu dürfen. Unser KISS ist bereits heute erfolgreich in zahlreichen Ländern unterwegs. Dank seinem hohem Innovationsgrad ist der KISS eine wesentliche Lösung für den umweltfreundlichen Schienenverkehr von morgen. Wir danken der ÖBB für diesen Auftrag und freuen uns auf eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit»

, sagt Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident und Group CEO a.i. von Stadler.

Für den Schienenverkehr von morgen

Der neue Doppelstock-Elektrotriebzug ist für eine maximale Geschwindigkeit von 160 km/h konzipiert und bietet rund 610 Sitzplätze in der sechsteiligen bzw. rund 380 Sitzplätze in der vierteiligen Konfiguration. Durch ein verbessertes Beschleunigungsverhalten und dadurch verkürzte Fahrzeiten ist er besonders für dicht getaktete Strecken geeignet.

Bei der Gestaltung des neuen Zuges wurden besonders die Wünsche und Anforderungen der Fahrgäste für ihre täglichen Wege in Beruf und Freizeit berücksichtigt. Jeder einzelne Wagen verfügt über einen Niederflureinstieg sowie einen optimierten Mehrzweckbereich mit mehr Platz und Barrierefreiheit für Reisende mit Fahrrädern, Kinderwagen oder Gepäck. Dieser grosszügig gestaltete Mehrzweckbereich ist direkt an die Ein- bzw. Ausssteigebereiche angeschlossen und ermöglicht einen raschen Reisendenwechsel.

Im neuen KISS erwarten die Reisenden zudem ein modernes Innendesign, bequeme Sitze, Klimaautomatik sowie Steckdosen in jeder Sitzplatzreihe. Die neuen Züge sind darüber hinaus mit einem modernen Reisendeninformationssystem (Monitore mit Echtzeitinformationen) sowie Videoüberwachung ausgestattet. Für Reisende mit eingeschränkter Mobilität stehen im Mittelwagen der Kompositionen auch eigene Rollstuhlstellplätze mit neuen höhenverstellbaren Seitenwandtischen zur Verfügung.

Weitere Optionen eingelöst
Im Mai 2023 haben die ÖBB aus den bestehenden Optionen weitere Fahrzeuge bestellt: Im Detail handelt es sich 21 vierteilige KISS für den Regionalverkehr (Cityjet) und 14 sechsteilige KISS für den Fernverkehr (Railjet) [Anmerkung: Die ÖBB hatte ein Bild eines KISS in Railjet-Farben in sozialen Medien publiziert, dieses inzwischen aber wieder gelöscht.]. Die für den Regionalverkehr bestimmten Züge sollen bis Ende Mai 2027, die für den Fernverkehr bis Ende August 2027 geliefert werden, wie Eurailpress meldet.

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5 Kommentare

  1. Der unterlegene Konkurrent, der mit seinen sinnlosen Einsprachen die Ablieferung auf Kosten der Bahnbenützer und Pendler verzögert hat, soll sich schämen. Man sollte ihn bei neuerlichen Ausschreibungen ausschließen.

    • @stefannef
      Zu den Sitzplätzen
      Sieht so aus: Der SBB KISS hat 535, der ÖBB soll ja 610 Sitzplätze haben. Die Frage ist, sind da bei der ÖBB-Variante auch Klappsitze eingerechnet?

  2. Bei den Schlieren – Lizenzwaggon war es in den 1960-er umgekehrt. Da hatte der ÖBB Waggon in der 2. Kl Konfigartion den Sitzabstand den der SBB in der 1. Klasse hatte. War auf langen Nachtstrecken Wien-West nach Innsbruck schon angenehm – wenn nicht absolut voll im Wiener Walzer.

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