Internationaler Bestseller: Stadler FLIRT-Triebzug zum 2500. Mal verkauft

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Ein FLIRT aus der ersten Lieferserie für die Stadtbahn Zug (SBB). / Quelle: Stadler

Stadler feiert Jubiläum: 2500 verkaufte FLIRT. Rund 20 Jahre nach dem ersten Auftrag hat Stadler nun in Italien den 2500. Triebzug der FLIRT-Familie verkauft. So hat sich der FLIRT zu einem internationalen Bestseller entwickelt, der die Kunden aufgrund seines innovativen Designs, seiner Qualität und seiner Leistung begeistert. Heute ist der FLIRT in 21 Ländern im Einsatz – vom Polarkreis bis nach Nordafrika.

Mit der Beschaffung der italienischen Region Valle d’Aosta von vier weiteren elektrischen Triebzügen vom Typ FLIRT erreicht Stadler einen bedeutenden Meilenstein: Den Verkauf des 2500. Triebzugs aus der erfolgreichen FLIRT-Familie. Der FLIRT (Flinker Leichter Intercity- und Regional-Triebzug) hat sich damit im Markt als eine der beliebtesten und erfolgreichsten Plattformen für moderne Schienenfahrzeuge etabliert.

Die ersten FLIRT wurden als vierteilige Gliederzüge mit zwei angetriebenen Enddrehgestellen konzipiert. Dabei wurde die Philosophie der konzentrierten Traktion des innovativen Gelenktriebwagens (GTW) von Stadler beibehalten, wobei die Traktion jedoch an die Enden des Triebzugs verschoben wurde. Dadurch entstand ein grosser und durchgängig niederfluriger Innenraum der neue Standards im Markt der Regionaltriebzüge setzte. Die erste Anwendung dieses innovativen Konzeptes erfolgte für die Schweizer Bundesbahnen SBB bei der S-Bahn Zug.

Über die letzten 20 Jahre wurde der FLIRT stetig weiterentwickelt und mit zusätzlichen Optionen in der Antriebstechnik ergänzt. So stehen heute neben der reinen Elektrotraktion auch Antriebsmodule für den Betrieb mit Wasserstoff, mit Batterien, mit Diesel oder mit Hybridlösungen aus diesen Technologien zur Verfügung. Zudem kann der FLIRT heute mit Signaltechnik Lösungen aus dem Hause Stadler digitalisiert werden. So war der FLIRT ein wichtiger Katalysator für die Stadler Erfolgsgeschichte der letzten Jahrzehnte. 

«Wir haben damals mit dem FLIRT das absolute Hammer-Konzept lanciert. Von den grossen Schienenfahrzeugherstellern nachgeahmt zu werden, war für Stadler eine schöne Bestätigung – und wiederum ein Innovationstreiber. Der Erfolg des FLIRT ist ein Verdienst unseres engagierten Teams, das kontinuierlich an der Weiterentwicklung und Verbesserung des Fahrzeuges arbeitet. Der 2500. FLIRT ist ein bedeutender Meilenstein für Stadler und ein Beweis für die herausragende Qualität und Leistungsfähigkeit unserer Fahrzeuge. Wir sind stolz darauf, dass der FLIRT weltweit von Bahnbetreiber und Kunden geschätzt wird und dazu beiträgt, den Schienenverkehr effizienter und attraktiver zu gestalten»

, sagt Peter Spuhler, exekutiver Verwaltungsratspräsident von Stadler.  

Von der Schweiz in die Welt

Die Erfolgsgeschichte des FLIRT begann mit einem wegweisenden Auftrag der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) im Jahr 2002. Stadler konnte sich gegenüber Mitbewerbern durchsetzen und erhielt den Zuschlag für zwölf FLIRT-Züge für die Stadtbahn Zug und weitere 30 FLIRT-Züge für die S-Bahn Basel. Diese ersten Kompositionen wurden bereits rund zwei Jahre später in Betrieb genommen und erfreuten sich bei den Fahrgästen der Stadtbahn Zug grosser Beliebtheit.

Der FLIRT eroberte jedoch nicht nur den Schweizer Markt, sondern fand auch international grossen Anklang. Insbesondere Norwegen entwickelte sich zu einem der wichtigsten Absatzmärkte für den FLIRT. Die norwegische Staatsbahn NSB bestellte insgesamt 150 FLIRT-Züge, die als S-Bahnen rund um Oslo oder als Intercity-Züge eingesetzt werden. Auf den mit FLIRT-Zügen bedienten Strecken stiegen die Fahrgastzahlen ohne weitere Fahrplan-Massnahmen um bis zu 20 Prozent. Jeder zweite Bahnreisende in Norwegen fährt mittlerweile in einem Stadler-Zug. Im März dieses Jahres haben staatliche Unternehmen Norske tog und Stadler einen weiteren Vertrag über die Herstellung und Lieferung von bis zu 100 weiteren FLIRT unterzeichnet. Die grösste FLIRT Flotte ausserhalb der Schweiz fährt heute in Deutschland, wo nahezu 500 Fahrzeuge für verschiedene Betreiber im Regional- und Regionalexpressverkehr eingesetzt werden.

FLIRT des Bahnbetreibers Vy_Stadler Rail Group_2019FLIRT des Bahnbetreibers Vy_Stadler Rail Group_2019
FLIRT des Bahnbetreibers Vy (früher NSB), in der aktuellsten Lackierung. / Quelle: Stadler Rail Group

Modularer Aufbau als Erfolgsrezept

Der FLIRT verbindet intelligentes, innovatives Design mit vielfach erprobter Technologie und bietet dank dem Einsatz bewährter Module grösstmögliche Variabilität. Mit seinen Eigenschaften in Bezug auf Antrieb, Beschleunigung und Bremsverhalten, seinem Fahr- und Raumkomfort sowie seiner Modularität liefert der FLIRT die wirtschaftliche Antwort auf die Urbanisierung und den zunehmenden Wettbewerb im Verkehrsmarkt.

Vielzahl an Antriebsmöglichkeiten

2015 bestellte die Region Valle d’Aosta die ersten FLIRT mit bimodalem Antrieb. Heute bietet der FLIRT von Stadler eine Vielzahl von Antriebslösungen, die den Bedürfnissen der Kunden gerecht werden und gleichzeitig umweltfreundlich und effizient sind.

FLIRT Akku für NAH.SH (Schleswig-Holstein, Deutschland). / Quelle: Stadler

Neben rein elektrischen, Diesel- oder gemischten Antrieb bietet Stadler den FLIRT auch mit alternativen Antrieben wie Batterie und Wasserstoff an. So liefert Stadler beispielsweise 55 FLIRT Akku an den Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein NAH.SH sowie 58 FLIRT Akku an die DB Regio in Deutschland und entwickelt für die amerikanische San Bernardino County Transportation Authority (SBCTA) den ersten FLIRT mit Wasserstoff-Antrieb. Mit dem FLIRT Akku hält Stadler zudem den Weltrekord für die längste Fahrt in einem Batteriezug im reinem Batteriemodus.

FLIRT H2 für San Bernardino County Transportation Authority (SBCTA, USA). / Quelle: Stadler

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3 Kommentare

  1. Finde es so schade, dass wir hier in der Schweiz die schlechtesten FLIRTs haben. Häufig kein Sonnenschutz, kein Mobilfunkverstärker (repeater oder präparierte Fenster) etc. 🙁

  2. @Tom: Wir haben hier aber auch mit die bestausgestattetsten Flirts in der Schweiz: Die Voralpen-Express und Treno Gottardo Modelle der SOB sowie die BLS Mikas. Das Ausstattungsniveau ist halt stark abhängig vom Besteller und vom avisierten Verwendungszweck. So macht es auch kaum Sinn, einen einfachen Vorortszug gleich auszustatten wie einen Intercity-Flirt, wie er z.B. in Polen oder in Norwegen eingesetzt wird.

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