Die Deutsche Bahn (DB) hat gemeinsam mit europäischen Partnerbahnen eine Studie zum Ausbau des Hochgeschwindigkeitsverkehrs (HGV) in Europa erarbeitet. Der Vorschlag zum «Metropolitan Network» umfasst die konkrete Streckenerweiterung für schnelle Personenzüge auf dem gesamten Kontinent und die Simulation der damit möglichen wachsenden Verkehrsleistung auf der umweltfreundlichen Schiene.
Ausgangspunkt der Studie ist der «Green Deal» der EU-Kommission. Der europäische HGV soll danach mit einer geplanten Verdoppelung bis 2030 und einer Verdreifachung bis 2050 einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion im Transportsektor erbringen. Die Spezialisten haben in der Studie analysiert, wie ein solches «Green Deal»-Netzwerk aussehen muss, um die EU-Ziele zu erreichen.
Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr:
«Eine Verdreifachung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Europa ist möglich. Wenn die Infrastruktur dafür steht, profitieren Millionen Menschen auf dem Kontinent von attraktiven Verbindungen und kürzeren Reisezeiten. Die Bahnländer in Mittel- und Westeuropa und noch mehr in Süd- und Osteuropa profitieren hiervon ganz besonders. Nach unseren Berechnungen und Simulationen ergeben sich attraktive Reisezeiten auf ganz neuen Achsen und über neue Verkehrsdrehkreuze auf der Schiene.»
Die wichtigsten Zahlen und Fakten zum «Metropolitan Network»:
- Es bindet alle 230 Metropolregionen und die grossen Städte in Europa mindestens im Stundentakt an den HGV an (als Metropolregionen sind Agglomerationen von mehr als 250.000 Einwohner:innen definiert).
- Rund 60 Prozent der Europäer:innen leben in den Metropolregionen und erhielten damit einen direkten Zugang zum HGV – auch in Regionen, wo es heute noch gar keinen schnellen Bahnverkehr gibt.
- Der Schlüssel liegt in der Infrastruktur: Insgesamt 21.000 Kilometer Schienennetz müssen europaweit neu- und ausgebaut werden. Die für den HGV ausgelegten Strecken würden sich von heute (Eurostat 2019) rund 11.300 Kilometern bis 2050 auf 32.000 Kilometer knapp verdreifachen. Das Netz soll Geschwindigkeiten von 300 km/h ermöglichen.
- Für Deutschland heisst das: Würde der Streckenausbau einschliesslich der bereits im Bau befindlichen und geplanten Trassen erfolgen, würde die Hochgeschwindigkeitsinfrastruktur hierzulande auf gut 6.000 Kilometer anwachsen. Gewinner wäre auch Polen, das sein Netz von heute 224 Kilometer um 2.760 Kilometer mehr als verzehnfachen würde.
Soll der «Green Deal» gelingen, müssen die EU und die Mitgliedsländer erhebliche zusätzliche Investitionen in die Hand nehmen und europaweit in den Netzausbau stecken. Darüber wollen die beteiligten Eisenbahnen im kommenden Herbst mit der Politik in Austausch treten. Die derzeit in Planung oder im Bau befindlichen Infrastrukturmassnahmen reichen nicht aus, um eine Verdoppelung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs bis 2030 zu erreichen.
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Die DB soll jetzt erst mal ihr bestehendes Netz auf Vordermann bringen. Mal schaun, ob sie das bis 2050 schaffen.
Obwohl ich das prinzipiell unterstütze, muss man bedenken, dass das reines Wunschdenken ist. Bis diese Bahnstrecken gebaut sind, ist das Jahrhundertende erreicht. Bis dahin ist der Flugverkehr, welche keine solche massiv auszubauende Infrastruktur braucht, sondern nur ein paar bereits vorhandene Pisten, längst CO2 neutral unterwegs.
„Die Spezialisten“, „Studie“, „Green Deal“, „Hochgeschwindigkeitsverkehrs“, „Metropo…. Netw….“
Der arme Tagträumer::;;!!**::innen:
Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr.
Auch einer der über seine Fähigkeit befördert wurde.
2050 wird nix von all dem wahr sein, zu Glück, er wird über den alten Gleisen weinen.
2050 werden die „Spezialisten“ wegem gesunkenen Lebensstandard mit der Heugabel in der Hand beim Bauer als Knecht werklen.
Nietsche:
Will weise sein weils mir gefällt und nicht auf fremden Ruf
Ich lobe Gott weil Gott die Welt so DUMM wie möglich schuf
Auf dem Boden bleiben !!!
Was hier entworfen wird, ist eine Vision und kein ausführungsreifes Projekt. Würde sie verwirklicht, so geschähe dies natürlich etappenweise über einen längeren Zeitraum und wohl kaum genau in der hier präsentierten Form. Ist das ein Grund, sich gar nicht erst auf die Idee einzulassen?
Meine geschätzten drei Vorschreiber haben die Studie höchstwahrscheinlich gar nicht selber gesehen, denn der hier publizierte Link ist fehlerhaft und wurde von der DB-Pressestelle inzwischen korrigiert:
https://www.deutschebahn.com/resource/blob/10910126/fadda7e9a3233aa044fa73fada00bf18/Studie_Metropolitan_MK-data.pdf
P.S.: Wer sich über die Dummheit der Welt auslässt, sollte wenigstens Personennamen richtig schreiben können 😉
@Walter Helbling
Den Link zur Studie habe ich angepasst, so dass diese dauerhaft downloadbar ist. Offenbar wechselt der Downloadlink der DB laufend.
Super! Ich habe mich gestern spät bei der DB-Pressestelle gemeldet, darauf haben sie es ziemlich zackig angepasst und das hat dann auch funktioniert; mittlerweilen scheint dies aber bereits wieder nicht mehr der Fall zu sein.
Ausgerechnet die DB, deren neuer ICE 4 nur 250 km/h schafft. Und das 300 km/h Netz in D umfasst derzeit nicht 1800 km, sondern nur 460 km. Denn unter „Schnellfahrstrecken“ versteht man in D alles ab 200 km/h, laut dieser Karte sogar lächerliche 140 km/h. In Frankreich, Spanien etc. wird dagegen großflächig mit 300 km/h oder sogar 320 km/h gefahren.
Grundsätzlich gilt ja, dass die Infrastruktur die Anforderungen ans Rollmaterial bestimmt und nicht umgekehrt. Bis die hier zur Debatte stehenden Neubaustrecken im besten Fall in Betrieb genommen werden können, wird die DB (oder ein anderer Betreiben) problemlos auch passendes Rollmaterial beschafft haben.
Dasselbe gilt in der Schweiz. Von Zürich zum Gotthardtunnel schleicht man mit lächerlichen 75-90kmh, was schon 1892 die A3/5 der Gotthardbahn schafften, von Zürich bis St. Margrethen beträgt die Reisegeschwindigkeit der EC trotz Neigetechnik peinliche ca. 80kmh und von Basel bad. Bf bis Chiasso gibt es aktuell überhaupt kein attraktives und konkurrenzfähiges Bahnangebot für den Transitverkehr D – IT. Man bummelt zum Kopfbahnhof Basel SBB zum Kopfbahnhof Luzern oder Zürich und verplempert Zeit. In der Zeit ist der Flixbus schon fast an Chiasso vorbei.
Sollte man vielleicht berücksichtigen, bevor man sich über andere lustig macht.