Güterverkehr und Mobilitätsdaten 2023 im Fokus der RailCom

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 30. April 2024 veröffentlicht.

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Güterzug Wagenladungsverkehr: SBB Cargo Spezialzug «Tour de Suisse» im Jahr 2010. / Quelle: SBB CFF FFS, Gian Vaitl

In ihrem am 30. April 2024 veröffentlichten Tätigkeitsbericht legt die RailCom dar, welche Themen 2023 in ihrem Fokus standen. Dazu zählen unter anderem die Weiterentwicklung des Schienengüterverkehrs und der Umgang mit Mobilitätsdaten. Die RailCom führte 2023 mehrere Veranstaltungen durch, an denen sie zu diesen und weiteren Themen den direkten Austausch mit der Branche pflegte.

Weiterentwicklung Schienengüterverkehr in der Schweiz

Im Schienengüterverkehr sind zurzeit weitreichende Veränderungen im Gange: Der Bundesrat verabschiedete im Januar 2024 eine Gesetzesvorlage, um den Einzelwagenladungsverkehr und multimodale Transportketten zu fördern. Die RailCom liess ihre Expertise in diesen Gesetzgebungsprozess einfliessen und wies auf kritische Aspekte hin. Sie machte Empfehlungen zur Wahrung der Kohärenz mit der bisherigen Gesetzgebung, zur Förderung von Innovation und Marktorientierung sowie zur Verhinderung von Wettbewerbsverzerrungen und Quersubventionierungen.

In ihrer Rolle als Aufsichtsbehörde und Fachgericht befasst sich die RailCom kontinuierlich mit den Herausforderungen des Güterverkehrs. Nebst Aufsichtstätigkeiten im Bereich Freiverladeanlagen und Dienstleistungen der Nahzustellung eröffnete die RailCom 2023 unter anderem eine Untersuchung von Amtes wegen betreffend Gewährung des diskriminierungsfreien Netzzugangs bei der Zusatzleistung «Rangieren im Rangierbahnhof».

Um neue Entwicklungen frühzeitig zu begleiten und mitzugestalten, sucht die RailCom den direkten Austausch mit der Branche. Im November 2023 lud sie die Eisenbahnverkehrs­unternehmen des Güterverkehrs erstmals zu einem informellen Austausch ein. Anlässlich dieses Treffens wurden konkrete Sachverhalte besprochen und Lösungsansätze skizziert. Da der Anlass auf grosses Interesse stiess, soll er in Zukunft regelmässig durchgeführt werden.

Chancen und Risiken im Umgang mit Daten

Der Austausch von Daten ist heutzutage eine unverzichtbare Voraussetzung für die Mobilität. Mobilitätsdaten werden deshalb nebst der Strassen- und Schieneninfrastruktur als dritte systemrelevante Infrastruktur bezeichnet. Die RailCom setzte sich 2023 einerseits dafür ein, dass die für den Eisenbahnverkehr notwendigen Daten transparent zur Verfügung stehen und andererseits, dass schützenswerte Daten ausreichend geschützt werden. Im November 2023 veranstaltete die RailCom eine Fachtagung zum Thema «Open Data im Eisenbahnbereich». Sie zeigte den rund 70 Teilnehmenden auf, wie Open Data Diskriminierungen vorbeugen können, indem sie den Zugang zu Informationen erleichtern, Transparenz schaffen, Mitwirkung ermöglichen und dadurch Gleichbehandlung aber auch Wettbewerb und Innovation fördern. Mit verschiedenen Gastreferaten und Gruppendiskussionen wurde die Thematik vertieft.

Trotz aller Vorteile eines offenen Datenaustauschs gibt es auch Daten, die geschützt werden müssen. In ihrem Tätigkeitsbericht zeigt die RailCom auf, wie sie SBB Infrastruktur dabei unterstützt, sensible und schützenswerte resp. wettbewerbsrelevante Daten vor missbräuchlicher Nutzung zu schützen.

Die RailCom definierte dazu Vorgaben, die sich nicht nur an SBB Infrastruktur richten, sondern auch an weitere grössere Infrastrukturbetreiberinnen.


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