Fachleute der SBB haben bei der routinemässigen Überwachung der Gleisanlagen bei einem Abschnitt in St. Gallen einen instabilen Boden festgestellt. Der betroffene Gleisabschnitt wird ab dem 19. Mai 2025 bis voraussichtlich Ende August 2025 vorsorglich gesperrt und erneuert. Dies führt zu geänderten Abfahrtszeiten bei drei S-Bahn-Linien.
Die Sicherheit und ein zuverlässiger Bahnbetrieb haben für die SBB oberste Priorität. Deshalb führt sie regelmässig Kontrollen ihrer Gleisanlagen durch. Im Rahmen einer routinemässigen Überwachung hat die SBB festgestellt, dass das Gleisbett – der sogenannte Unterbau – in der Nähe des Bahnhofs St. Gallen kleinere Löcher aufweist. Durch diese tritt teilweise Wasser aus dem Untergrund hervor. Der betroffene Gleisabschnitt befindet sich auf der Bahnhofausfahrt in Richtung Gossau und Herisau entlang der Paradiesstrasse.
Vorsorgliche Sperrung von einem Gleis nötig
Vertiefte Untersuchungen haben ergeben, dass der Grund für die Löcher im Schotterbett ein weicher, instabiler Boden ist. Der Boden besteht in diesem Abschnitt aus einem Torfmoor, das nach dem Ende der letzten Eiszeit entstanden war. Nach aktuellem Kenntnisstand geht die SBB davon aus, dass der Verkehr auf dem Streckenabschnitt im Verlauf der Zeit dazu geführt hat, dass sich der Boden verflüssigt hat. Dieser verflüssigte Boden hat eine Mächtigkeit von rund drei Metern. Darunter liegt eine Moräne aus dichtem und tragfähigem Sand.
Im Bereich des instabilen Grundes, welcher sich über rund 100 Meter Länge ausbreitet, befinden sich drei Gleise. Das nördlichste dieser Gleise wird ab Montag, 19. Mai 2025, vorsorglich gesperrt und der Untergrund saniert. Die SBB überwacht die benachbarten Gleise, die weiterhin ohne Einschränkungen befahren werden können.
Wie der Boden unter den Gleisen nachhaltig stabilisiert werden kann, untersucht die SBB derzeit. Sobald die Sanierungsmassnahmen festgelegt sind, wird die SBB über das weitere Vorgehen informieren.
Fahrplanänderungen im Minutenbereich auf drei S-Bahn-Linien
Auf dem von der Sperrung betroffenen Gleis verkehren Regionalzüge der SOB und von Thurbo. Diese müssen auf die übrigen Gleise umgeleitet werden, was zu Fahrplanänderungen im Minutenbereich auf den S-Bahnlinien S81, S4 und S2 führt. Dadurch können einzelne Anschlüsse auf Züge und Busse nicht gewährleistet werden. Reisenden wird empfohlen, vor jeder Reise den Online-Fahrplan zu beachten und gegebenenfalls mehr Reisezeit einzuplanen.
Die Fahrplanänderungen im Detail:
- Die S81 (St. Gallen–Herisau) verkehrt ab St. Gallen neu sechs Minuten früher (xx:08 statt xx:14), und kommt acht Minuten früher (xx:16 statt xx:24) in Herisau an. In der Gegenrichtung, von Herisau nach St. Gallen, fahren die Züge neu zwei Minuten später ab (xx:37 statt xx:35) und treffen drei Minuten später in St. Gallen ein (xx:47 statt xx:44).
- Die S4 (Sargans–St. Gallen–Rapperswil) verkehrt von St. Gallen bis Herisau eine Minute früher. In der Gegenrichtung fahren die Züge zwischen St. Gallen Haggen und St. Gallen eine Minute später ab. Von den Änderungen ausgenommen sind einzelne Züge in den Randstunden.
- Die S2 fährt auf dem Abschnitt St. Gallen–St. Gallen Haggen eine Minute früher ab.
- Aufgrund der geänderten Abfahrtszeiten der Züge können nicht alle gewohnten Anschlüsse zu Zug- und Buslinien sichergestellt werden. Die Transportunternehmen haben die Fahrpläne, wo es möglich war, angepasst. In einigen Fällen sind jedoch keine Änderungen umsetzbar, was zu Anschlussbrüchen und längeren Reisezeiten führen kann. Es wird empfohlen, vor Reiseantritt den Online-Fahrplan zu überprüfen.
Der SBB ist bewusst, dass die Anpassungen Unannehmlichkeiten zur Folge haben können und bittet um Entschuldigung. Sie steht in engem Kontakt mit den Bahn- und Busverkehrsunternehmen, um sicherzustellen, dass die Kundinnen und Kunden weiterhin möglichst ohne Einschränkungen reisen können.
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