öV-Branche kommt ihren Kundinnen und Kunden bei Tarifmassnahmen entgegen [aktualisiert]

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 8. Juli 2023 veröffentlicht.

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Billettverkauf durch den Chauffeur in einem Postauto. / Quelle: Thomas Hodel

Die Alliance Swisspass hat am 4. April 2023 angekündigt, erstmals nach sieben Jahren im Nationalen Direkten Verkehr Tarifmassnahmen vorzunehmen. Trotz gestiegener Kosten und Teuerung hat die öV-Branche nun entschieden, die Tarifmassnahmen tiefer als angekündigt anzusetzen und zudem die Anzahl an Sparbilletten für Kundinnen und Kunden der 2. Klasse auszuweiten. Der Preisüberwacher hat die vorgeschlagenen Anpassungen der öV-Branche begrüsst und akzeptiert.

Seit Dezember 2016 sind die Preise des öffentlichen Verkehrs auf nationaler Ebene stabil geblieben. Dies, obwohl Kosten und Anforderungen an die Transportunternehmen laufend gestiegen sind. So wird bis Ende 2023 eine kumulierte Teuerung von gegen 7 Prozent erwartet. Die öV-Branche sah sich daher gezwungen, für den Fahrplanwechsel 2023/2024 im Nationalen Direkten Verkehr Tarifmassnahmen anzukündigen. Gestiegene Kosten für Energie, Unterhalt und Abschreibungen sowie Lohn – und für zusätzliche öV-Angebote – betreffen den öffentlichen Verkehr direkt. Zudem muss auch der Bund sparen und hat daher angekündigt, im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr weniger Mittel für Abgeltungen im Regionalen Personenverkehr zur Verfügung zu stellen. Ohne die Sicherung der Finanzierung der notwendigen Investitionen, des weiteren Ausbaus von attraktiven und nachhaltigen öV-Angeboten sowie die Sicherstellung der hohen Qualität wird die erwünschte Stärkung des öffentlichen Verkehrs nicht umsetzbar sein. Aus diesen Gründen sind Tarifmassnahmen unvermeidbar.

öV-Branche passt Tarifmassnahmen an

Einzelne Elemente der angekündigten Tarifmassnahmen haben zu Diskussionen geführt – etwa die Erhöhung der GA-Preise für Erwachsene in der 2. Klasse sowie die Differenzierung zwischen 2. und 1. Klasse. Ausserdem sind nach der Pandemie die Kundinnen und Kunden in vielen Bereichen des öffentlichen Verkehrs zurückgekehrt. Gerade im Freizeitverkehr konnten erfreuliche Zunahmen festgestellt werden. Die öV-Branche hat demzufolge die Massnahmen nochmals geprüft und eine Abschwächung beschlossen: Der Preis des GA-Erwachsene 2. Klasse wird mit 135 Franken deutlich weniger stark erhöht (ursprünglich geplant waren 220 Franken). Hinsichtlich der Differenz zwischen der 1. und der 2. Klasse hat die Branche zudem entschieden, Sparbillett-Rabatte in der 2. Klasse im Wert von 37 Millionen Franken anzubieten. Die Anpassung der Tarifmassnahmen hat zur Folge, dass die Preiserhöhung nun durchschnittlich nur noch 3,7 Prozent beträgt (inklusive 0,4 Prozent Erhöhung der Mehrwertsteuer aufgrund der AHV-Reform ab 2024) statt wie ursprünglich vorgesehen 4,3 Prozent.

Der Preisüberwacher hat die von der öV-Branche vorgeschlagenen Anpassungen bezüglich der Tarifmassnahmen begrüsst und akzeptiert. Diese werden per Fahrplanwechsel Dezember 2023 umgesetzt.

Gezielte Preissenkungen und Ausrichtung des Sortiments an Kundenbedürfnissen

Seit 1. Juni 2023 ist das «GA Night» für 99 Franken statt dem bisherigen «seven25» (390 Franken) im Angebot. Mit der «Friends-Tageskarte» und der «Tandem-Tageskarte» gibt es zudem zwei neue, sehr attraktive Angebote, dank denen junge Menschen bis 25 Jahren das GA-Streckennetz einen Tag lang für 20 Franken befahren können. Schliesslich stehen den Reisenden weiterhin die attraktiven Sparbillette und Spartageskarten zur Verfügung. Die «Sparwelt» wird mit der Spartageskarte Gemeinde weiter ausgebaut. Zudem wird ein «Guthaben-Abo» lanciert: Einzelreisekunden erhalten mit diesem Vorauszahlungsangebot Rabatte bis zu 30 Prozent. Auf den nächsten Fahrplanwechsel führen überdies mehrere Verbünde das «FlexiAbo» ein, ein Angebot für Kundinnen und Kunden, welche nur an gewissen Tagen in der Woche den öffentlichen Verkehr nutzen. Alle diese Sortimentsanpassungen machen den öV auch für Reisende mit flexiblem Mobilitätsverhalten noch attraktiver.


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