Auch im Sommer 2025 führt RFI (Rete Ferroviana italiana) auf der Simplon-Achse zwischen Domodossola und Mailand umfangreiche Modernisierungsarbeiten durch. Diese haben wieder einen kompletten Unterbruch des Streckenabschnitts zur Folge. Als Bahnersatz verkehren Busse. Reisende nach Mailand müssen mit einer zusätzlichen Fahrzeit von mindestens einer Stunde rechnen.
In Italien wird in die Eisenbahninfrastruktur investiert: Einerseits wird zwischen Domodossola und Milano der Vier-Meter-Korridor ausgebaut, was dem alpenquerenden Güterverkehr zugutekommt. Andererseits findet die Instandhaltung der Strecke zu bestimmten Zeiten statt. Dies führt dazu, dass auf der Simplon-Achse das Angebot über mehrere Jahre bis mindestens im Sommer 2027 reduziert werden muss. Diese Arbeiten haben für die Reisenden im Jahr 2025 folgende Auswirkungen:
- Wie schon im letzten Jahr verkehren wegen der Bauarbeiten zwischen Domodossola und Milano ganzjährig unter der Woche pro Richtung anstelle von vier je nur drei EC-Züge zwischen Basel–Bern–Milano sowie zwischen Genf–Brig–Milano. Je ein EC-Zug pro Richtung ab / nach Basel und ab / nach Genf verkehrt nur bis Domodossola. Am Wochenende bleibt das Angebot unverändert bei vier EC-Zügen pro Richtung zwischen Basel–Bern–Milano und Genf–Brig–Milano.
- Der Abschnitt Arona–Premosello ist wegen umfangreichen Bauarbeiten vom 8. Juni bis am 27. Juli und vom 30. August bis am 13. September 2025 gesperrt. Die EC-Züge verkehren daher in dieser Zeit nicht zwischen Domodossola und Mailand. Trenitalia setzt zwischen Domodossola und Mailand Ersatzbusse ein, was mit längeren Fahrzeiten und weniger Sitzplätzen verbunden ist.
- Aufgrund von Bauarbeiten auf der Strecke Genf–Brig im gleichen Zeitraum werden die EC-Züge Genf–Brig–Milano mehrheitlich auch in der Schweiz ausfallen.
Das Ziel der SBB ist es, den Kundinnen und Kunden auch während der Streckensperrung weiterhin direkte Verbindungen nach Mailand anzubieten. Die SBB und Trenitalia werden vom 8. Juni bis am 27. Juli und vom 30. August bis am 13. September 2025 zwischen Genf und Mailand (mit Zwischenhalt in Martigny) zusätzliche Busverbindungen als Bahnersatz anbieten. Im Juni und September werden es täglich zwei und im Juli drei Verbindungen pro Richtung sein. Eine Reservierung ist erforderlich und die Anzahl der Plätze ist begrenzt.
Die Ersatzbusse zwischen Domodossola und Mailand sind bereits im Online-Fahrplan ersichtlich, diejenigen zwischen Genf, Martigny und Mailand ab Anfang Mai 2025. Zudem wird der Online-Fahrplan auch alle anderen Varianten, um diesen Sommer nach Italien zu reisen, aufzeigen, beispielsweise die Alternativroute via Zürich HB.
Reisende müssen damit rechnen, dass sich die Reisezeit um mindestens eine Stunde verlängert.
Die SBB bedankt sich bei ihren Kundinnen und Kunden für ihr Verständnis.
IGöV Bern: Die Ersatzlösung auf der Simplonlinie ist ungenügend |
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Längere Fahrzeiten, mehr umsteigen: Während des Ausbaus der Bahnstrecke südlich des Simplons müssen die Passagiere auch dieses Jahr grosse Nachteile in Kauf nehmen. Die IGöV Bern bedauert, dass keine besseren Lösungen gefunden wurden. Im Rahmen der begrüssenswerten Ausbauarbeiten an der Simplonlinie in Italien kommt es auch im Sommer 2025 wieder zu totalen Streckensperrungen südlich von Domodossola. Reisende nach Mailand müssen während mehr als zwei Monaten in Busse umsteigen, längere Reisezeiten in Kauf nehmen und mit einer reduzierten Platzzahl vorliebnehmen. Die Nachteile, die den Reisenden durch diese Ersatzlösung zugemutet werden, gehen über das normale Mass hinaus. Es ist nicht einmal garantiert, dass in den Ersatzbussen genügend Sitzplätze vorhanden sind. Die IGöV Bern bedauert das. Sie hatte vorgeschlagen, während der Arbeiten auf der Hauptlinie einzelne Züge über die Nebenstrecke via Novara nach Mailand umzuleiten. Diese Möglichkeit wurde geprüft, von der italienischen Netzgesellschaft RFI aber abgelehnt, weil dazu keine Kapazität zur Verfügung stehe. Die IGöV Bern erwartet von den SBB und den politischen Behörden des Bundes und der betroffenen Kantone nun, sich dafür einzusetzen, dass in den nächsten Jahren während der Arbeiten bessere Lösungen gefunden werden. Die Schweiz bezahlt einen erheblichen Teil der Ausbaukosten, so dass sie ein gewisses Mitspracherecht beanspruchen kann. Mittelfristig und nach dem Ausbau muss die Simplonlinie wieder aufgewertet werden. Laut der IGöV Bern sollten stündliche EC-Verbindungen von und nach Mailand angeboten werden (abwechselnd von/nach Bern/Basel und Genf). Ausserdem sollten die Verbindung Domodossola-Novara sowie die Anbindung an den wichtigen Flughafen von Malpensa in ein grenzüberschreitendes Reisezugskonzept eingegliedert werden. |
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