Das Schweizer Eisenbahnnetz wird laufend weiterentwickelt. Im Jahr 2024 konnten wichtige Meilensteine erreicht werden. Das zeigt der neuste Standbericht, den das Bundesamt für Verkehr (BAV) am 2. Mai 2025 veröffentlicht hat. Gleichzeitig machen sich hohe Mehrkosten bemerkbar, weshalb eine Priorisierung beim angestrebten Angebotsausbau bis 2035 nötig wird.
Das Parlament hat mit den Ausbauschritten 2025 und 2035 sowie den ZEB-Projekten (Zukünftige Entwicklung Bahninfrastruktur) Ausbauprogramme im Umfang von rund 28 Milliarden Franken beschlossen. Aktuell befinden sich über 300 Projekte in Projektierung oder Realisierung. Das BAV informiert jährlich in einem Standbericht über den Fortschritt.
Wichtige Fortschritte im Jahr 2024
Im Jahr 2024 sind Meilensteine erreicht worden. So wurden etwa im Rheintal bei Buchs SG neue Doppelspurabschnitte eröffnet. Sie ermöglichen den Halbstundentakt der Fernverkehrszüge zwischen Sargans und St. Gallen. Im Bahnhof Freiburg wurden eine neue Personenunterführung mit Liften sowie breitere und längere Perrons in Betrieb genommen, was den Zugang zur Bahn erleichtert und Raum für mehr Passagierinnen und Passagiere schafft.
Wie vorgesehen gingen die Planungsarbeiten für die Grossprojekte Brüttenertunnel und Erweiterung Bahnhof Zürich-Stadelhofen vorwärts. Für den Doppelspurausbau mit Tunnel zwischen Morges und Perroy und für die «Ligne directe» zwischen Neuchâtel und La Chaux-de-Fonds wurde die Phase Vorprojekt ausgelöst. Für die erste Etappe des Tiefbahnhofs Luzern mit Kopfbahnhof und Dreilindentunnel wurde das Auflage-/Bauprojekt in Auftrag gegeben.
Im Jahr 2025 werden einige wichtige Inbetriebnahmen erwartet, mit denen das Bahnangebot weiter verbessert werden kann. Dies betrifft insbesondere den Raum Basel mit der provisorischen Passerelle westlich des bestehenden Übergangs im Bahnhof Basel SBB, der Doppelspur im Laufental und dem Vierspurausbau des Bahnhofs Liestal mit Wendegleis für S-Bahnzüge.
ETH prüft Priorisierung des Eisenbahn-Ausbaus
Trotz dieser Meilensteine läuft die Weiterentwicklung des Eisenbahnnetzes nicht wie geplant. Weil die SBB ihre Planungsgrundlagen zu Gunsten eines stabilen und pünktlichen Betriebs angepasst hat, kündigen sich für das geplante Angebotskonzept 2035 zahlreiche weitere Infrastrukturmassnahmen an. Dazu kommen Mehrkosten bei schon beschlossenen Projekten sowie Investitionen für den sicheren Betrieb verschiedener Bahnhöfe und für weitere Projektierungen und Kleinprojekte. Insgesamt zeichnen sich für den Zeithorizont 2035 Mehrkosten von 14 Milliarden Franken ab.
Im Januar 2025 hat das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) daher entschieden, sämtliche Projekte zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur (Strasse und Schiene) einer verwaltungsexternen Evaluation unterziehen zu lassen. Die ETH Zürich wird dazu bis im dritten Quartal 2025 Resultate vorlegen.
Während dieser externen Evaluation arbeitet das BAV zusammen mit den Transportunternehmen weiter an der Projektierung und Umsetzung der vom Parlament beschlossenen Ausbauten. So sollen Verzögerungen bei der Realisierung vermieden werden.
Links
- Stand Eisenbahn-Ausbauprogramme:
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