Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) erhält vom Bundesamt für Verkehr (BAV) grünes Licht für den Einsatz eines automatisierten Fahrassistenz-Systems (AFAS) im Linienbetrieb. Als erstes Bahnunternehmen der Schweiz wird die SOB die Technologie ab Sommer 2025 auf dem Normalspurnetz zwischen Biberbrugg und Arth-Goldau (S31) während eines einjährigen Praxistests einsetzen.
Für Fahrgäste ändert sich nichts am gewohnten Reisen: Die Züge werden weiterhin von erfahrenem Lokpersonal geführt. Das automatisierte System unterstützt das Lokpersonal bei Routineaufgaben wie dem Einhalten von Tempovorgaben, Beschleunigen, Bremsen oder Anhalten – vergleichbar mit Assistenzsystemen im Auto. Die Verantwortung bleibt jederzeit beim Menschen. Die Reisenden können sich weiterhin auf ein sicheres und komfortables Zugfahren freuen.
Die Technologie von AFAS wurde von der SOB über Jahre entwickelt und intensiv getestet. Sie erfüllt alle sicherheitsrelevanten Anforderungen und ist auf den Einsatz im Alltag ausgelegt. Ziel des Praxistests ist es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Automatisierung den Bahnverkehr effizienter und zukunftsfähiger macht.
Der einjährige Testbetrieb zwischen Biberbrugg und Arth-Goldau (S31) soll noch vor den Sommerferien 2025 beginnen. Für die SOB ist dies ein bedeutender Schritt in der Weiterentwicklung des Bahnbetriebs. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden nach Abschluss des Projekts der gesamten Branche zur Verfügung gestellt, um die Nutzung automatisierter Technologien auch in anderen Bereichen des Bahnbetriebs zu fördern.
Armin Weber, CEO SOB, sagt:
«Die SOB arbeitet seit längerer Zeit intensiv daran, das Zukunftsthema der Bahnautomation Realität werden zu lassen. Mit dem Start des Praxistests für das automatisierte Fahrassistenzsystem gelingt uns das nun. Gleichzeitig setzt die SOB als Unternehmen damit einen bedeutenden Meilenstein in der Weiterentwicklung des Bahnbetriebs. Die gewonnenen Erkenntnisse werden die Zukunft des Schweizer Bahnsystems nachhaltig prägen und leisten so einen wichtigen Beitrag, von dem die ganze Branche profitieren wird.»
Hintergrund
Die Entwicklung des Assistenzsystems erfolgte seit 2019 in enger Zusammenarbeit mit dem BAV, Technologiepartnern sowie Expertinnen und Experten aus der Bahn- und Industriebranche. Im Mittelpunkt steht ein stufenweiser, verantwortungsvoller Einsatz der Technologie im Alltag – getragen von Sicherheitsdenken, Erfahrung und Innovationskraft.
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