Der Bundesrat will die Nutzung und den Austausch von Mobilitätsdaten verbessern. Damit sollen Infrastruktur und Angebote effizienter geplant, betrieben und genutzt werden. Er schlägt den Aufbau einer nationalen Mobilitätsdateninfrastruktur vor. Die entsprechende Gesetzesvorlage hat er an seiner Sitzung vom 14. Mai 2025 zuhanden des Parlaments verabschiedet.
Ein effizientes Mobilitätssystem braucht gute Daten. Sie ermöglichen heute etwa das Verkehrsmanagement auf Nationalstrassen, Parkleitsysteme in Städten, Fahrplanauskünfte im öffentlichen Verkehr, die Online-Buchung von Sharing-Fahrzeugen, Rufbusangebote in ländlichen Regionen oder die Information über verfügbare Ladestationen für Elektrofahrzeuge.
Bundesgesetz über die Mobilitätsdateninfrastruktur
Damit die Daten künftig kompatibel und verknüpft genutzt werden können, schlägt der Bundesrat den Aufbau einer vom Bund betriebenen Mobilitätsdateninfrastruktur (MODI) vor. Die MODI stellt die technische und organisatorische Basis bereit, damit die Akteure Daten sicher und dauerhaft austauschen können – frei von kommerziellen Interessen. Das neue Bundesgesetz über eine verkehrsträgerübergreifende Mobilitätsdateninfrastruktur (MODIG) schafft die rechtliche Grundlage dafür.
Grosser Nutzen der MODI
Die MODI trägt dazu bei, Infrastrukturen und Angebote im Personen- und Güterverkehr gezielter zu planen, besser auszulasten und einfacher zu kombinieren. Damit erfüllt sie die Bedürfnisse von Bevölkerung und Wirtschaft. Zudem stärkt sie die digitale Souveränität der Schweiz und fördert die Innovation. Der Betrieb durch den Bund schafft Vertrauen sowie Rechts- und Investitionssicherheit für alle Beteiligten.
Die MODI besteht aus der Nationalen Datenvernetzungsinfrastruktur Mobilität (NADIM) und dem «Verkehrsnetz CH», der Nationalen Geodateninfrastruktur für die Mobilität. Die NADIM ermöglicht den standardisierten Datenaustausch zwischen privaten und öffentlichen Akteuren. Das «Verkehrsnetz CH» ermöglicht es, das Schweizer Verkehrssystem digital und einheitlich abzubilden.
Schrittweiser Aufbau der MODI
Die Umsetzung der MODI erfolgt schrittweise entlang von konkreten Anwendungsfällen, die gemeinsam mit den Akteuren definiert wurden. Zuständig ist ein neues Kompetenzzentrum für Mobilitätsdaten, das beim Bundesamt für Verkehr (BAV) angesiedelt wird. Das «Verkehrsnetz CH» wird vom Bundesamt für Landestopografie swisstopo aufgebaut und wird als Teil der MODI auch von diesem betrieben.
In den ersten zwölf Jahren beträgt der jährliche Finanzierungsbedarf zunächst 17 Millionen Franken und steigt auf 33 Millionen an. Der Personalbestand zum Betrieb der MODI wird anfänglich 15 Stellen umfassen und erhöht sich schrittweise auf 28 Stellen. Finanziert wird die MODI hälftig aus dem Bahninfrastrukturfonds (BIF) und dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF), später ergänzt durch eine Nutzerfinanzierung.
Mit der Verabschiedung der Gesetzesvorlage hat der Bundesrat drei Berichte publiziert: zwei Berichte des UVEK über Massnahmen zur Nutzung von Daten für ein effizientes Mobilitätssystem und zum automatisierten Fahren sowie einen Bericht des VBS zur Realisierung von «Verkehrsnetz CH».
Links
- Daten für ein effizientes Mobilitätssystem – BAV
- Botschaft des Bundesrats
- Bundesgesetz über die Mobilitätsdateninfrastruktur
- Ergebnisse der Vernehmlassung
- Bericht Programm Nutzung von Daten für ein effizientes Mobilitätssystem
- Bericht des VBS zur Realisierung von Verkehrsnetz CH und zum weiteren Vorgehen
- Bericht Daten Automatisierten Fahrens zweite Fortschreibung
- Faktenblatt
- Faktenblatt Verkehrsnetz
- MODI:Frequently asked questions
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