Bauprojekt Tram Zürich Affoltern nimmt weiter Fahrt auf

Gemäss Leistungsauftrag zwischen dem Kanton Zürich und der Stadt Zürich wird unter der Gesamtprojektleitung der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) aktuell ein Bau- und Auflageprojekt für das Tram Affoltern erstellt. Der Regierungsrat des Kantons Zürich sowie der Stadtrat der Stadt Zürich haben nun einen Zusatzkredit von knapp 2 Millionen Franken für die weitere Projektierung genehmigt. Dieser Zusatzkredit wird für Projektänderungen in Zusammenhang mit dem Temporegime und den Velovorzugsrouten benötigt.

Die Arbeiten zum Bauprojekt Tram Affoltern wurden im Herbst 2020 aufgenommen. Im Frühjahr 2021 zeigte sich, dass in Bezug auf das Temporegime auf der Wehntalerstrasse sowie mit der Festlegung einer Velovorzugsroute das laufende Projekt überprüft werden muss. Diese Abklärungen nahmen rund ein Jahr in Anspruch.

Weiterer Meilenstein erreicht

Nachdem der Bundesrat die Infrastrukturkonzession erteilt hat und das Tram Affoltern für die Aufnahme ins Agglomerationsprogramm der 4. Generation zur Mitfinanzierung durch den Bund vorgesehen ist, konnte nun ein weiterer Meilenstein erreicht werden. Sowohl der Regierungsrat wie auch der Stadtrat haben den Mehrkosten von 1’995’700 Franken für die zusätzlichen Projektierungen zugestimmt.

«Wir wollen einen starken und zuverlässigen öffentlichen Verkehr und attraktive Reisezeiten. Mit dem unabhängigen Bahnkörper ist dies beim Tram Affoltern auch in Zukunft garantiert»

, sagt Regierungsrätin und ZVV-Verkehrsratspräsidentin Carmen Walker Späh.

Michael Baumer, Stadtrat und Vorsteher der Industriellen Betriebe der Stadt Zürich, freut sich, dass das Tram Affoltern nun weiter an Fahrt gewinnt.

«Ich setze mich ein für eine leistungsfähige und solid finanzierte ÖV-Infrastruktur, die sich den Bedürfnissen der Bevölkerung anpasst. Dabei spielt die neue Tramverbindung für das wachsende Quartier Affoltern eine wichtige Rolle.»

Attraktive Reisezeiten

Mit dem Tram Affoltern wird ein Bauwerk erstellt, das über Generationen bestehen bleibt. Um attraktive Reisezeiten gewährleisten zu können, soll das Tram künftig auf einer Länge von rund 2,2 km von insgesamt 4 km neu auf einem sogenannt unabhängigen Bahnkörper (UBK) fahren. Als UBK gelten Tramstrecken, auf denen ausschliesslich Schienenfahrzeuge verkehren können. Damit verkehren die Trams künftig auch unabhängig von späteren Entscheiden zum Temporegime mit einer Geschwindigkeit bis zu 50 km/h und garantieren so eine attraktive Reisezeit von voraussichtlich 17 Minuten vom Zehntenhausplatz zum Hauptbahnhof.

Integration von Velovorzugsrouten

Zwei Velovorzugsrouten führen neu durch den Projektbereich Tram Affoltern, im Bereich Käferholzstrasse – Glaubtenstrasse entlang der Wehntalerstrasse sowie im Bereich Radiostudio entlang der Hofwiesenstrasse. Diese werden nun planerisch ins Bauprojekt Tram Affoltern integriert.

Inbetriebnahme Ende 2029 vorgesehen

Das Bau- und Auflageprojekt wird nun bis Ende 2023 fertiggestellt. Danach folgen die öffentliche Auflage, das Plangenehmigungsverfahren und die Plangenehmigungsverfügung, daher die Baubewilligung. Nach der Kreditgenehmigung durch das Parlament und allenfalls die Stimmbevölkerung, könnte voraussichtlich 2026 mit dem Bau begonnen werden. Die Inbetriebnahme mit der neuen Direktverbindung zwischen dem Quartier Affoltern und der Innenstadt ist dann ab Ende 2029 vorgesehen.

Tram Affoltern: Regierungsrat bewilligt zusätzlich 2 Millionen Franken für Projektergänzungen
Damit das Tram Affoltern auch in Zukunft unabhängig vom Temporegime auf der Strasse mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h verkehren kann, wird neu abschnittweise ein «unabhängiger Bahnkörper» projektiert. Ebenfalls zusätzlich im Projekt berücksichtigt werden zusätzliche Velomassnahmen, abgestimmt auf das geplante Velovorzugsrouten-Netz in der Stadt Zürich. Der Regierungsrat hat für die Übernahme dieser nachträglichen Bestellungen eine Erhöhung des Staatsbeitrags um rund 2 Millionen Franken beschlossen.

Die Stadt Zürich sieht vor, auf ihrem Strassennetz grossflächig Tempo 30 einzuführen. Verschiedene Achsen des öffentlichen Verkehrs, so auch die Wehntalerstrasse, auf der das Tram Affoltern verkehren soll, sind zurzeit von diesem Entscheid ausgenommen. Mit der bisherigen Planung des Trams Affoltern mit einem Eigentrassee würde eine allfällige spätere Temporeduktion auf dieser Strasse auch für das Tram gelten. Der öffentliche Verkehr soll aber nach dem gemeinsamen Verständnis von Stadt und Kanton weiterhin das starke und attraktive Rückgrat der Mobilität bleiben. Aus diesem Grund hat die gemeinsame Steuerung des Projekts «Tram Affoltern» von Stadt und Kanton beschlossen, eine Änderung an der ursprünglichen Planung vorzunehmen.

Weiterhin Tempo 50 sichergestellt aufgrund eines «unabhängigen Bahnkörpers»

Das Trassee der neuen Tramlinie wird auf gut 2,2 Kilometern Länge neu als unabhängiger Bahnkörper projektiert. Das bedeutet: Das begrünte Eigentrassee hebt sich stärker als bisher vom umliegenden Strassenraum ab und ist für Strassenfahrzeuge nicht befahrbar – auch nicht für Busse des öffentlichen Verkehrs.

Auf dem Streckenabschnitt zwischen Zehntenhausplatz und Neuaffoltern verkehren auch künftig noch Busse. Um deren Fahrplanstabilität nicht zu beeinträchtigen, wird auf diesen 1,7 Kilometern vorerst ein gemeinsam genutztes öV-Eigentrassee geplant. Änderungen des Temporegimes würden in diesem Abschnitt somit auch für die Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs gelten. Das Trassee wird aber so dimensioniert, dass es zu einem späteren Zeitpunkt im Zusammenhang mit einer allfälligen Tram-Nordtangente von Affoltern über Oerlikon nach Stettbach ebenfalls zu einem unabhängigen Bahnkörper umgebaut werden könnte.

Projektanpassungen für Velovorzugsroute

Im Zuge dieser Änderungen am Tramtrassee kann auch das im Frühling 2021 von der Stadt Zürich veröffentlichte Velovorzugsrouten-Netz im Projekt nachträglich berücksichtigt werden. Anpassungen gegenüber dem Vorprojekt sind beim Radiostudio sowie zwischen Glaubtenstrasse und Käferholzstrasse vorgesehen.

Zusätzliche Kosten von 2 Millionen Franken und Verschiebung um mindestens ein Jahr

Die Kosten für die zusätzlichen Planungsleistungen betragen rund 2 Millionen Franken. Insgesamt belaufen sich die für das Tram Affoltern gesprochenen Projektierungsmittel auf 23 Millionen Franken.

Die zusätzlichen wichtigen Projektierungen beeinflussen zudem den Zeitablauf bis hin zur Inbetriebnahme. Neu gehen die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) davon aus, das Bauprojekt bis Ende 2023 abzuschliessen, statt bis im Sommer 2022. Unter Vorbehalt der gesicherten Finanzierung durch den Kantonsrat und allenfalls die Stimmberechtigten sowie einer vorliegenden rechtskräftigen Baubewilligung wäre ein Baubeginn 2026 möglich und eine Inbetriebnahme frühestens Ende 2029. Dies entspricht einer Verschiebung gegenüber den aktuellen Planungen um ein Jahr.

Regierungsratsbeschluss Nr. 942/2022

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