Mehr Bahn und Bus im Kanton Graubünden im Fahrplan 2023

Die Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr haben sich nach dem Rückgang der Mobilität als Folge der Coronapandemie erholt und liegen mittlerweile über dem Niveau von 2019. Die Mobilitätsbedürfnisse der Kundinnen und Kunden haben sich mit dem Abklingen der Pandemie ausserdem verändert. Insbesondere im Freizeitverkehr wird stärker auf den öffentlichen Verkehr gesetzt, was den Transportunternehmen in Graubünden einen Rekordsommer beschert hat und auch dem Klimaschutz dient. Der Kanton Graubünden wird daher auf verschiedenen Linien das Angebot per Fahrplanwechsel vom 11. Dezember 2022 ausbauen. Neuen Technologien tragen zusätzlich zu einem attraktiveren öffentlichen Verkehr bei. Dazu zählen die neu eingesetzte Flügeltechnik der Capricorn-Züge sowie die Einführung des fortschrittlichen Verkaufssystems Venda.

Nur noch wenige Tage, bis am 11. Dezember 2022 die Region Viamala und insbesondere die Zentrumsgemeinde Thusis vom Halbstundentakt der Rhätischen Bahn nach Chur profitiert. «Chur rückt näher, wir werden schneller» ist die Hauptbotschaft von Hans-Andrea Fontana, dem Vorsitzenden der Präsidentenkonferenz Region Viamala. Neu verkehrt ein Regio Express Chur – Thusis – Chur (Chur ab xx:28, Thusis ab xx:02) mit Halt in Domat/Ems, Bonaduz und Rhäzüns, welcher mit dem bereits bestehenden Interregio Chur – St. Moritz für einen Halbstundentakt sorgt. Als Eröffnungsangebot sind für die erste Verkehrswoche attraktive Sparpreise auf allen neuen Regio Express dieser Linie über die bekannten Onlineverkaufskanäle (z.B. sbb.ch) aufgeschaltet.

Bessere Erschliessung und häufigere Verbindungen

Der Verkehrsknoten Chur profitiert nicht nur vom Halbstundentakt nach Thusis, sondern auch von häufigeren Verbindungen ins Unterland. An den Wochenenden und Feiertagen werden der Halbstundentakt auf dem Intercity Zürich – Chur eingeführt sowie jeweils zwei Intercity-Zugpaare nach Bern – Lausanne – Genève durchgebunden. Die Agglomerationsgemeinden Domat/Ems, Felsberg und Trimmis erfahren ebenfalls einen Angebotsausbau. Domat/Ems profitiert gleich dreifach, nebst dem zusätzlichen Halt des Regio Express der RhB werden neu das Südquartier und der Industriepark Vial durch Chur Bus erschlossen. Trimmis und Felsberg erhalten viel häufigere Busverbindungen nach Chur.

Auch weitere Regionen im Kanton erleben in der Erschliessung einen Quantensprung. Darunter die Region Albula, welche auf den wichtigsten Linien neu halbstündlich erschlossen wird, das Einzugsgebiet «Weisse Arena», welches von einem Angebotsausbau profitiert, sowie die Buslinien nach Samnaun und Obersaxen. Die weiteren Fahrplananpassungen werden im der Medienmitteilung beiliegenden Dokument zusammengefasst und sind zusätzlich auf den Webseiten fahrplanfelder.ch und fahrplan-ost.ch ersichtlich.

Neue Technologien im Einsatz

Eine Neuerung auf dem Netz der RhB ist der Flügelzugbetrieb zwischen Landquart und St. Moritz beziehungsweise Davos. Beim so genannten Flügeln kann ein Zug dank einer automatischen Kupplung getrennt beziehungsweise zusammengeführt werden. Der grosse Vorteil besteht darin, dass mit dem gleichen Zug umsteigefrei zwei verschiedene Endbahnhöfe erreicht werden können. Es werden täglich sieben Flügelzüge pro Richtung verkehren, am Wochenende acht. Auf der Strecke Landquart – Scuol-Tarasp werden neu ebenfalls die modernen Capricorn-Triebzüge eingesetzt.

Neu wird Postauto ab Fühling 2023 im Bündner Rheintal zwischen Bad Ragaz und Chur elf Elektrobusse auf vier Linien einsetzen.

Eine weitere Neuerung bietet das vollständig digitale Verkaufssystem «Venda», welches per Fahrplanwechsel in Davos eingeführt wird. Die Kunden können ihr Billett neu auf den Swisspass oder eine Bankkarte mit der aktivierten Kontaktlosfunktion laden. Bezahlt werden kann dabei mit der Karte oder auf Rechnung. Die Einführung im Churer Rheintal erfolgt anfangs 2023 und im Oberengadin (Tarifverbund Engadin mobil) im Frühling 2023. Die weiteren Regionen im Kanton werden anfangs 2024 mit «Venda» ausgerüstet.

Stärkung der Regionen

Mit der Umsetzung der geplanten Angebotsausbauten im öffentlichen Verkehr wird die Standortattraktivität von Graubünden als Wohn-, Arbeits- und Tourismuskanton erhöht. Das weiter verbesserte Angebot des öffentlichen Verkehrs soll die Bevölkerung und Gäste in unserem Kanton ausserdem dazu motivieren, auf klimaschonende Mobilitätsformen umzusteigen.


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Kommentare

1 Kommentar

  1. Die Bildung von Flügelzügen ist nun wirklich keine weltbewegende Errungenschaft, sondern eher schon ein alter Hut. Die BLS macht das schon seit längerem. Bereits 1987 habe ich Belgien gesehen wie SNCB/NMBS die von Brüssel kommenden mehrteiligen IC-Triebzüge in Brügge getrennt bzw. vereinigt hat, die dann weiter Küstenorte wie Blankenberge oder Knokke bedienten. Zur gleichen Zeit wurden auch in Buchloe im Allgäu die von Augsburg kommenden VT628 Doppeleinheiten getrennt und je eine Einheit fuhr nach Bad Wörishofen bzw. Füssen weiter. Das klappte sogar ohne automatische Kupplung. Der Lokführer der jeweils hinteren Zugeinheit hat Kupplung, Bremsschlauch und Vielfachsteuerleitung getrennt oder gekuppelt.

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