Es geht vorwärts im Tunnel Zumikon der Forchbahn: Derzeit werden das Bahntrasse betoniert und die Schienen verlegt. Das braucht viel Handarbeit.

Der Fahrplan für die Sanierungsarbeiten ist fast so eng getaktet wie die Durchfahrten der Forchbahnzüge im Tunnel. Alle vier Minuten braust in der Hauptverkehrszeit eine Komposition über das Gleis. Auf der anderen Seite entsteht derzeit die zweite Spur. Von Waltikon her wird diese durch den 1,7 km langen Tunnel Richtung Neue Forch getrieben. Derzeit sind die Arbeiten kurz vor dem Bahnhof Zumikon und die verschiedenen Phasen der Gleismontage sind gut sichtbar. An diesem Mittwoch, 15. Februar 2023 herrscht noch etwas mehr Betrieb als sonst. Forchbahn-Geschäftsführer Hanspeter Friedli und Tunnel-Projektleiter Tobias Müller führen Journalisten durch den Tunnel und erklären den Stand der Arbeiten und der Technik.

Im Forchbahn-Tunnel wird eine feste Fahrbahn in Beton eingebaut. Für die Gleisbefestigung kommt ein erschütterungshemmendes Einzelblocksystem zur Anwendung. Die neuen Weichen, mit einem deutlich grösseren Radius, liegen in einem Masse-Feder-System, sodass beim Überfahren deutlich weniger Vibrationen entstehen. Die Betonierarbeiten dafür sind Knochenarbeit. Von Hand und auf den Knien wird der Beton um die Gummischuhe verteilt. Anschliessend werden die einzelnen Blöcke von Betonspuren gereinigt – ebenfalls kniend von Hand. So geht es langsam vorwärts, rund 60 bis 80 Meter pro Tag und in drei Schichten. In sechs bis acht Wochen wird die neue Fahrleitung montiert. Die bisherige Freischwebende wurde bereits abgerissen. Neu werden Deckenstromschienen montiert. Auch dies entspricht dem aktuellen Stand der Technik.

Diesem entspricht auch das zusätzliche Gebäude, das in den letzten Monaten am südlichen Ende des Bahnhofs Zumikon errichtet wurde.

«Hier entsteht ein elektronisches Stellwerk»

, erklärt Hanspeter Friedli.

Der Bedarf ergab sich in der Entwicklung des Projekts.

«Wir können es in Ruhe aufbauen und dann gleich mit der Inbetriebnahme des neuen Gleises ebenfalls in Betrieb nehmen.»

Dieses ersetzt einen Teil des Relaisstellwerks auf der Forch, das derzeit noch den Abschnitt von Waltikon bis Hinteregg steuert. Dank dieser Vorgehensweise entfällt das Errichten eines Provisoriums oder einer längeren Totalsperrung.

Seit Juli 2022 laufen die Sanierungsarbeiten im Tunnel und sie kommen planmässig voran. Im Sommer wird das erneuerte Gleis 1 in Betrieb genommen, damit in den folgenden zwölf Monaten das Gleis 2 saniert werden kann: Das heisst: Gleis abbrechen, Schotter raus, Fahrbahn raus und dann die neue Betonfahrbahn inklusive Gleis verlegen.


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