ASm: Sanierung und Sicherheit an Bahnübergängen

Die Aare Seeland mobil AG stellt höchste Anforderungen an die Sicherheit. Dazu gehören auch die 155 Bahnübergänge im asm-Streckennetz. Während über einem Jahrzehnt wurde alles darangesetzt, diese Bahnübergänge gesetzes- und regelkonform zu sanieren. Trotzdem lassen sich Unfälle nicht vollständig vermeiden.

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Arbeiten an einem Bahnübergang der Aare Seeland mobil in Langenthal. / Quelle: ASm

In den vergangenen 15 Jahren wurden rund 30 der 155 Bahnübergänge der Aare Seeland mobil AG saniert und weitere rund 140 Kreuzungsverhältnisse mit Strassen aufgehoben. Bis auf 7 Bahnübergänge entsprechen die bestehenden Anlagen den Vorgaben und Regelungen der Eisenbahnverordnung. Die Aare Seeland mobil AG will die fehlenden 7 Bahnübergänge so rasch wie möglich sanieren und den bisher erreichten Standard auch zukünftig erhalten und wo erforderlich verbessern.

Technologie an Bahnübergängen

Abhängig von dem Verkehrsaufkommen, den Sichtverhältnissen und der Geschwindigkeit der Bahn sind spezifische Sicherungsmassnahmen vorgeschrieben, beispielsweise Schrankenanlagen, Blinklichtsignalanlagen oder statische Strassensignalisierungen. Die Aare Seeland mobil AG ist bestrebt, wo immer möglich Bahnübergänge aufzuheben oder mit Vollschranken zu sichern. Aufgrund von beschränkten Platzverhältnissen ist dies nicht in jedem Fall baulich umsetzbar. Sofern die Vorgaben keine Vollschranken erfordern, kommen in diesen Fällen Teilschranken, Blinklichtsignalanlagen oder statische Strassensignalisierungen zum Einsatz.

Laufende Projekte

Am Beispiel von aktuellen und kürzlich abgeschlossenen Projekten ist der komplexe und langwierige Prozess einer Bahnübergangssanierung aufzeigbar.

So ist die Sanierung des Bahnübergangs Rütihof in Bannwil aufgrund von Abstimmungsbedarf mit den Strasseneigentümern, Behörden und Verbänden sowie den benachbarten Landeigentümern bereits seit rund 10 Jahren in Planung. Prozesse wie diese, schlagen sich auf die Projektdauer nieder. Die Realisierung erfolgt nun im kommenden Jahr, im November starten erste Rodungsarbeiten im Wald.

Der Bahnübergang Rütihof ist heute mit einem Andreaskreuz und einem Wechselblinklicht gesichert. Aufgrund des hohen strassenseitigen Verkehrsaufkommens entspricht die Anlage nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften. Zukünftig wird der Bahnübergang mit Schranken gesichert und erhält mit dem Umbau auch mehr Stauraum, wodurch der Rückstau auf die stark befahrene Kantonsstrasse verhindert wird. Der Kreuzungswinkel zwischen Strasse und Schiene wird verbessert und die neue Linienführung der Bahn erlaubt die Geschwindigkeitserhöhung auf den Schienen. Die Sanierungskosten belaufen sich auf rund CHF 5.9 Mio..

Ähnliche Herausforderungen stellten sich der Aare Seeland mobil AG im Seeland bei der Sanierung des Bahnübergangs Unterdorfstrasse in Mörigen. Seit 2017 ist der Bahnübergang mit Vollschranken gesichert. Dies wurde erst durch eine neue Linienführung und der Vergrösserung des Abstandes zur Kantonsstrasse möglich. Auch hier waren vorgängig langjährige Abstimmungen mit Behörden auf Ebene Bund, Kanton und Gemeinden sowie den Landeigentümern und Verbänden nötig.

Eine bessere Ausgangslage bietet sich künftig auch in Aarwangen. Die neue Umfahrungsstrasse ermöglicht die Sanierung der Ortsdurchfahrt Aarwangen und damit auf einem Teilstück auch die Trennung von Schiene und Strasse. Durch die verbesserten Platzverhältnisse zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern können die bestehenden Bahnübergänge in diesem Abschnitt zusätzlich mit Schranken gesichert werden. Die Sanierung der Bahnübergänge kann somit innerhalb des Kantonsprojekts «Verkehrssanierung Aarwangen» umgesetzt werden, wodurch diverse Synergien genutzt werden können.

Unfälle an Bahnübergängen

Trotz Bahnübergängen mit höchsten Sicherheitsstandards sind Unfälle leider nicht vollständig zu vermeiden. Die Bahn hat lange Bremswege und kann bei Unachtsamkeiten anderer Verkehrsteilnehmenden nicht schnell genug reagieren. Die Aare Seeland mobil AG macht dazu auf die Präventionskampagne zur Unfallverhütung im öV «Happy End» aufmerksam, welche vom Bundesamt für Verkehr, der BFU – Beratungsstelle für Unfallverhütung, der SBB und der BLS initiiert wurde und gibt Hinweise zum richtigen Verhalten beim Überqueren von Bahnübergängen:

  • Bahnübergang erst überqueren, wenn dieser auch frei befahren werden kann, das heisst, wenn der Gleisbereich wieder verlassen werden kann. Dabei gilt es Stau, Staugefahr und nicht vortrittsberechtigte Fahrten bei T-Einmündungen zu beachten.
  • Rot blinken ist gleichbedeutend wie Rot bei Lichtsignalanlagen und bedeutet Halt vor dem Bahnübergang.
  • Beginnt der Schliessvorgang während dem Befahren des Gleisbereichs, ist dieser zügig zu verlassen. Notfalls sind die bereits geschlossenen Schranken vorwärts oder rückwärts zu durchbrechen.

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