Kanton Luzern, Verkehrsverbund Luzern und SBB unterzeichnen Gesamtperspektive

Der Kanton Luzern, der Verkehrsverbund Luzern (VVL) und die SBB haben am 1. Dezember 2023 die «Gesamtperspektive Luzern» unterzeichnet, um das Bahnangebot der Zukunft zu gestalten. In diesem Zusammenhang wurde ein doppelstöckiger Regioexpress eingeweiht, welcher den Fahrgästen per Fahrplanwechsel vom 10. Dezember 2023 auf der Strecke Luzern – Olten mehr Platz bieten wird.

Der Kanton Luzern, der VVL und die SBB haben am 1. Dezember 2023 die «Gesamtperspektive Luzern» unterzeichnet und einen Regionalverkehrs-Doppelstockzug auf den Namen «Luzern» getauft. Beim getauften Fahrzeug handelt es sich um den RV-Dosto RABe 511 016. Die Zugtaufe symbolisiert eine bedeutende Massnahme aus der Gesamtperspektive: Ab dem 10. Dezember 2023 verkehren auf der Regioexpress-Verbindung zwischen Olten und Luzern (neu RE24) Doppelstockzüge mit deutlich mehr Sitzplätzen als bisher.

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Zugstaufe des SBB Regio-Dosto RABe 511 016 am 1. Dezember 2023 im Bahnhof Luzern durch Vincent Ducrot, CEO SBB, Fabian Peter, Regierungspräsident und Ruth Aregger, Präsidentin des Verbundrates VVL [v.l.n.r.]. / Quelle: SBB CFF FFS

Die Züge auf den verschiedenen Korridoren rund um Luzern sind zu den Hauptverkehrszeiten stark ausgelastet und am Bahnhof Luzern können keine zusätzlichen Züge mehr ein- und ausfahren. Um trotz ausgelasteter Bahninfrastruktur einen Kapazitätsausbau vornehmen zu können, verkehren die Regioexpress-Züge zwischen Olten und Luzern ab dem Fahrplanwechsel vom 10. Dezember 2023 an Werktagen bis 20:00 Uhr und punktuell an den Wochenenden doppelstöckig. Der Doppelstockzug mit 535 Sitzplätzen anstelle des bisher einstöckigen Flirts mit 324 Sitzplätzen (in Doppeltraktion) steigert die Kapazität auf der Linie deutlich und bietet den Fahrgästen mehr Platz und Komfort. Auch auf der S1 gibt es ab Fahrplanwechsel mehr Platz: Zwischen Baar und Luzern verkehren weitere Züge in Doppel- statt Einfachtraktion.

Gemeinsam für einen starken öffentlichen Verkehr

Die Gesamtperspektive ist ein Arbeitsprogramm der SBB, des VVL und des Kantons Luzern mit dem Ziel, den öffentlichen Verkehr zu stärken und noch kundenfreundlicher zu gestalten. Sie ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen den drei Partnern und basiert auf der bereits 2016 verabschiedeten Gesamtperspektive Zentralschweiz.

Die Gesamtperspektive umfasst Massnahmen bis zum Horizont des Ausbauschritts 2035 mit kurz- und mittelfristiger Wirkung und baut auf bereits beschlossenen Angebotskonzepten auf. Die Partner vereinbaren mit der Gesamtperspektive Massnahmen für eine integrierte Mobilitäts- und Arealentwicklung, welche insbesondere bereits laufende Planungen miteinander koordinieren. Die drei Partner – SBB, VVL und Kanton – machen dies in fünf Handlungsfeldern: Personenverkehr, Verkehrsdrehscheiben, Innenentwicklung, Güterverkehr und Logistik sowie Bahninfrastruktur und bahnbetriebliche Anlagen.

Der Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) ist als langfristiges Projekt als Zielbild verankert. Mit seinem lokalen, regionalen und nationalen Nutzen bietet er eine nachhaltige Entwicklungsperspektive für den Grossraum Luzern und die Zentralschweiz. Die kurz- und mittelfristigen Massnahmen der Gesamtperspektive sowie die obengenannten Handlungsfelder richten sich deshalb auf dieses Zielbild aus.

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  1. 1859 wurde in der Stadt Luzern ein Sackbahnhof eröffnet. Mehr als 160 Jahre Siedlungsentwicklung und Entwicklungen des Verkehrssystem Bahn hatten zur Folge, dass der Bahnhofstandort, Lage (Stadtzentrum) und Grösse(mehrere hunderttausend qm) des Bahnhofareal seit vielen Jahrzehnten weder den Bedürfnissen der Stadt noch denjenigen der Bahn entsprechen. Ein Grossteil des Bahnhofareal ist seit Jahrzehnten nicht mehr bahnbetriebsnotwendig. Ein DBL resp eine Verkehrsdrehscheibe Zentralschweiz hat die Doppelfunktion Bahnausbau und Stadtentwicklung.

    Ca. 2007 hat der Kanton Luzern den Sackbahnhof als Standort für einen DBL bestimmt. Die SBB haben sich bei der Planung an die Vorgaben der Politik gehalten. Die Stadt hat zur Standortfrage nie Stellung genommen. An der Planung hat sie sich nicht beteiligt. Die Stadtbevölkerung blieb ungefragt.

    Die auf Stadtgebiet notwendigen Bahn infrastrukturanlagen sollen der Stadt nützen, nicht schaden. Stadtfunktionelle, bahnbetriebliche, städtebauliche, topographische, geologische, hydrologische, bautechnische, bauökonomische und stadtwirtschaftliche Gründe sprechen gegen einen DBL-Standort Sackbahnhof.

    Hauptstütze der städtischen Wirtschaft ist der Tourismus. Eine Diversifikation von Bedeutung gibt es nicht. Seit ca 1980 dominieren auch in der Stadt Luzern urbaner Zeitgeist, mainstream und Unternehmerfeindlichkeit. Mehr als 10 Jahre (Bauzeit) existenzgefährdende Beeinträchtigung des Tourismusbetrieb durch Grossbaustellen im Stadtzentrum, ersatzloser Verlust betriebsnotwendiger Infrastruktur (Bahnhofparking), bleibende Überlastung der Innenstadt mit nicht stadtteilrelevantem ÖV und MIV, Verschlechterung der Aufenthaltsqualität, massive Erschwerung einer zukuntsfähigen zukunftsoffenen Stadtentwicklung.

    BAV und SBB haben bezüglich Bahnausbau eine Konsolidierungsphase angekündigt. Die Übereinstimmung der Projekte mit der Siedlungsentwicklung und das Kosten-Nutzen-Verhältnis sollen überprüft werden. Das BA für Raumplanung hat Richtlinien für Verkehrsdrehscheiben veröffentlicht. Das Komitee DBL hält die Realisierung des DBL als keineswegs gesichert. Mit einem DBL Standort Sentimatt zwischen Gütsch und Kreuzstutz und einer Wendeschlaufe Musegg (www.zentralplus.ch. der unverwüstliche….) wären die Probleme von Region, Stadt und Bahn ohne weiteren Verzug, ohne Etappierung, in relativ kurzer Bauzeit, ohne Beeinträchtigung der städtischen Wirtschaft und des Bahnbetrieb während der Bauphase und mit flächendeckenden städtebaulichen Aufwertungen zu lösen. Keine Seeunterquerung, keine Tieferlegung von Geleisen in die Grundwasserzone, durchwegs bekannter, solider Baugrund.

    Das ganze verkehrsinfrastrukturelle-städtebauliche Gesamtprojekt zu einem Bruchteil der heute für die Standortvariante Sackbahnhof geschätzten Multimilliarden kosten. Alle zuständigen Instanzen haben den Lösungsvorschlag Sentimatt bisher totgeschwiegen

    Besten Dank
    H.A.

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