Ab 11. März 2024 verkehren die Tramlinien 2, 16 und E11 wieder gemäss regulärem Fahrplan über die Basler Margarethenbrücke. Möglich machen dies zusätzliche Stützenreihen und ein Sensoren-basiertes Überwachungssystem. Für Busse und Lastwagen bleibt die Brücke gesperrt. Für die Kosten der mehrmonatigen Einschränkungen haben SBB, Kanton und Trambetriebe eine einvernehmliche Lösung gefunden.

Ab Montag, 11. März 2024, fahren wieder Trams über die Basler Margarethenbrücke. Die Tramlinien 2, 16 und E11 verkehren an diesem Tag ab Betriebsbeginn wieder gemäss regulärem Fahrplan. Möglich machen dies die zusätzliche Stützenreihen und das Sensoren-basierte Überwachungssystem.

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Die Margarethenbrücke in Basel. / Quelle: SBB CFF FFS

Lastbeschränkung weiterhin nötig

Einige Einschränkungen müssen jedoch aufrechterhalten werden. So dürfen sich die Trams oder allfällige Tramersatzbusse auf dem mittleren Abschnitt – der Hauptbrücke – nicht kreuzen. Für alle anderen Busse und Lastwagen bleibt die Brücke zudem gesperrt. Die Lastbeschränkung für den motorisierten Verkehr liegt weiterhin bei 3,5 Tonnen. Ziel der Lastbeschränkung ist, Schadensfälle und dadurch erneute Einschränkungen zu vermeiden. Denn gemäss den aktuellen Berechnungen und Einschätzungen sind Schäden an der Brücke bei grosser, konzentrierter Belastung weiterhin möglich. Dies, wenn beispielsweise ein Tram und ein Lastwagen die Hauptbrücke gleichzeitig nebeneinander nutzen. Die zusätzlichen Stützenreihen tragen jedoch im Schadensfall die Brücke und verhindern so ein Brückenversagen. Der Kanton kann deshalb die aktuell im Einsatz stehenden Verkehrswachen nach dem 11. März durch fixe Vorrichtungen ersetzen, sobald diese installiert sind. Wann genau ist noch in Prüfung.

Einvernehmliche Lösung für Kosten gefunden

Die Verkehrseinschränkungen auf der Basler Margarethenbrücke verursachen Kosten für Kanton und Trambetriebe. SBB, Kanton, BVB und BLT haben nun eine einvernehmliche Lösung gefunden, wie diese Kosten aufgeteilt werden. Einerseits übernimmt die SBB vom Kanton die Kosten für die Verkehrswachen. Andererseits übernimmt die SBB von BVB und BLT die Kosten für die Umplanung und den Tramersatz. Letzteres beinhaltet auch die Mehrkosten beim Personaleinsatz und für den Busersatzbetrieb.

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Die vom Kanton gestellte Absperrung ergänzend zum Einsatz der Verkehrswachen. / Quelle: SBB CFF FFS

Insgesamt übernimmt die SBB so gemäss aktueller Prognose Kosten im Umfang von rund 3 Millionen Franken. Der grösste Teil davon ist via Versicherungsleistungen gedeckt. Der Rest wird via dem Bahninfrastrukturfonds (BIF) des Bundes und den Trassenerträgen der SBB verrechnet. Der Kanton übernimmt die Kosten für die Signalisierung. Bei BVB und BLT verbleiben keine ausserordentlichen Kosten.

Umgesetzte Sofortmassnahmen zur Brückenverstärkung

Die Margarethenbrücke westlich des Bahnhofs Basel SBB ist seit Ende Mai 2023 für den Schwerverkehr gesperrt, seit Ende Juni auch für Trams. Grund sind die Ergebnisse einer vertieften Substanzerhaltungsstudie. Diese ergab, dass die Tragsicherheit der Hauptbrücke zwischen Perron Gleis 14/15 und Gleis 35 des Bahnhofs SNCF rechnerisch nach heute geltenden Normen nicht nachgewiesen werden kann.

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Eine der sechs zusätzlichen Stützenreihen, welche die Hauptbrücke der Margarethenbrücke absichert. Dahinter – in grün – liegt eine der bestehenden Stützenreihen. / Quelle: SBB CFF FFS

Um die Einschränkungen zu reduzieren, baute die SBB von September bis Dezember 2023 bei der Hauptbrücke sechs zusätzliche Stützenreihen im Gleisfeld ein. Zudem installiert sie ein Sensoren-basiertes Überwachungssystem. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, um die Einschränkungen zu reduzieren.

Mittelfristige Sanierungsmassnahmen in Prüfung

Um die Einschränkungen weiter zu reduzieren, prüft die SBB aktuell im Rahmen eines Vorprojekts zusätzliche, mittelfristig wirksame Sanierungsvarianten. Geprüft werden beispielsweise eine Verstärkung der Gerbergelenke und ein vorzeitiger Bau einer temporären Hilfsbrücke. Letztere wird für den Neubau der Margarethenbrücke so oder so nötig sein. Im Sommer 2024 liegen die ersten Resultate vor. Auf dieser Grundlage wird die SBB dann entscheiden, welche Massnahmen weiterverfolgt werden. Zusammen mit BVB und Kanton folgt danach die detaillierte Planung. Die Umsetzungstermine sind noch offen. SBB und Kanton planen zudem für nach 2030 einen Neubau der Margarethenbrücke, zusammen und in enger Abstimmung mit dem Nachbarprojekt Perronzugang Margarethen.

Die SBB entschuldigt sich bei BVB, BLT und Basel-Stadt, den betroffenen Fahrgästen und den Anwohnerinnen und Anwohnern im Gundeldinger Quartier für den Ärger und die Umstände, welche die Einschränkungen verursachen. Sie setzt alles dran, die Situation für sie weiter zu verbessern.


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Kommentare

2 Kommentare

  1. Hoffentlich wird dieses Pfuschprovisorium möglichst rasch durch einen Neubau der Margarethenbrücke abgelöst. Die Zeit bis zu dessen Baubeginn muss rasch und zielgerichtet genutzt werden, um den Margarethenstich zu bauen und damit das Tramnetz für Umleitungen und Betriebsstörungen flexibler zu machen. Damit sich die Einschränkungen während der Bauzeit der neuen Margarethenbrücke besser abfedern lassen. Es ist Zeit, die Lehren aus dem Margarethenbrücken-Debakel zu ziehen.

  2. Schön zu spät! Als Top-Sujet für Schnitzelbänke haben die Basler Fasnächtler das Margarethen-Brücken-Debakel schon längst entdeckt.

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