Am 10. November 2020 startete mit Pikmi Zürichs erstes «On-Demand-Ridepooling»-Angebot im ÖV. Der Pilotbetrieb in den Quartieren Altstetten und Albisrieden ist erfolgreich angelaufen. Die Nachfrage erfüllte in den ersten Monaten in einem schwierigen Umfeld die Erwartungen, insbesondere an Feiertagen und am Wochenende. Die Fahrgäste bewerten vor allem die kurzen Zugangswege und Wartezeiten sowie das freundliche Fahrpersonal positiv.

Die meistgenutzten Haltepunkte der Fahrten mit Pikmi bieten Um­steige­möglich­keiten auf die regulären ÖV-Linien. So steigen die meisten Kundinnen und Kunden am Bahnhof Altstetten ein oder aus, etwa jede fünfte Pikmi-Fahrt star­tet oder endet an diesem Verkehrsknotenpunkt. Ebenso befinden sich unter den häufig genutzten Halte­stellen der Albisriederplatz, der Lindenplatz und der Farbhof. Dies deutet darauf hin, dass Pikmi oft als Teil einer Reise mit verschiedenen öffent­lichen Verkehrs­mitteln genutzt wird. Häufiger Start- und Zielpunkt von Pikmi ist ausserdem das Gebiet um das Stadtspital Triemli, wo in Absprache mit dem Spital attraktiv gelegene Einstiegs­punkte für die Angestellten definiert werden konnten.

80 Meter zum nächsten Pikmi-Haltepunkt

Zu einem Haltepunkt legen Nutzerinnen und Nutzer im Schnitt etwa 80 Meter zurück. Der Zugang zum ÖV wird somit klar verbessert, die Distanz zu einer ÖV-Haltestelle in der Stadt Zürich beträgt üblicherweise bis zu 300 Meter. Eine Fahrt mit Pikmi ist durchschnittlich ungefähr zwei Kilometer weit und dauert in der Regel fünf bis sechs Minuten. Erste Kundenbefragungen zeigen, dass vor allem Fahrten mit Tram oder Bus durch Pikmi ersetzt werden. So besitzen über 90 % der Befrag­ten ein ÖV-Abonnement. Da Fahrten mit Pikmi eher kurz sind, werden allerdings auch Velofahrten oder Fusswege durch Fahrten mit Pikmi ersetzt. Nur sehr wenige der befragten Fahrgäste geben an, Pikmi anstelle eines Taxis benutzt oder auf eine Fahrt mit dem eigenen Auto verzichtet zu haben. Um diese Umfrageresultate zu validieren, wird derzeit eine Begleitstudie mit der ETH Zürich durchgeführt, deren Resultate im Sommer 2021 vorliegen werden.

Stetig wachsender Kundenstamm

Mitte März 2021 haben sich 2918 Kundinnen und Kunden bei Pikmi angemeldet. Etwa 280 davon sind häufige Nutzerinnen und Nutzer mit mehr als fünf ab­sol­vier­ten Fahrten. Die meisten Fahrgäste wurden zwischen Weihnachten und Silvester sowie zwischen dem 11. und 17. Februar 2021 befördert. Die grösste Nach­frage nach Pikmi gab es in der Silvesternacht, als 124 Personen das Angebot nutzen. In den ersten Mona­ten konnten durch­schnittlich zwischen 50 und 60 Fahrgäste pro Abend mit Pikmi befördert werden; freitags und samstags nutzten jeweils 90 bis 100 Personen Pikmi.

Die intern gesetzten Ziele konnten somit insgesamt mehrheitlich erfüllt werden, das Projekt generiert eine aussagekräftige Nachfrage zur Beantwortung der vorgängig definierten Leitfragen. So konnte die Zielsetzung für die Nachfrage in den ersten beiden Monaten in einem schwierigen Umfeld erfüllt werden. Seither liegt die Nach­frageentwicklung leicht unter den Wachstumszielen.

Es wird spannend zu beobachten, wie der Verlauf der Corona-Pandemie und kommende Locker­ungs­schritte, die Entwicklung der Nachfrage zukünftig beein­flussen wer­den. An der Referenzhaltestelle Bahnhof Hardbrücke der VBZ zeigt sich, dass seit dem Start von Pikmi im November 2020 das Fahrgastaufkommen im regu­lären ÖV wegen der Einschränk­ung­en rund um die Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahr nur 40 bis 70 % beträgt. In den Abendstunden, den Betriebszeiten von Pikmi, sind im Vergleich zum Zeit­raum vor der Pandemie sogar nur 35 bis 45 % der Fahr­gäste unterwegs. Aufgrund der Corona-Schutz­mass­nah­men ist die Fahrzeug­kapazität von Pikmi zudem vorläufig weiterhin von 5 auf 3 Sitzplätze reduziert.

Kundinnen und Kunden mit Pikmi mehrheitlich zufrieden

Die befragten Kundinnen und Kunden wären durchschnittlich bereit, 7,5 Minuten auf Pikmi zu warten. Dieser Wert konnte im Betrieb fast immer erreicht werden, so auch an Tagen mit grosser Nachfrage. Die Idee von Pikmi ist gut aufgenom­men worden, das flexible Konzept findet viel Zuspruch. Die App von Technologiepartner Viavan wird gut bewertet, ebenso die eingesetzten Fahrzeuge des Partners Mobility.  

Im Februar hat die Online-Mitwirkung zu Pikmi stattgefunden. Die Rückmeldungen der Quartierbevölkerung sowie der Nutzerinnen und Nutzer von Pikmi sollen dabei helfen, Pikmi weiterzuentwickeln. Am Samstag, 17. April 2021 werden die wertvollen Inputs an einem virtuellen Workshop mit der Bevölkerung vertieft.

Bei der Auswertung der Rückmeldungen hat sich gezeigt, dass die Funktionsweise von Pikmi, insbesondere das Zusammenfassen von Fahrten («Ridepooling») sowie die damit einhergehende Änderung des Fahrtweges oder der Ankunftszeit, aus­führ­licher erklärt werden müssen. Der Pilotbetrieb von Pikmi dauert bis April 2022. Das Angebot und die App werden in dieser Zeit laufend optimiert.


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