Am 29. Juni 2023 startet die Dampfbahn Furka-Bergstrecke (DFB) in die Saison 2023. Auf der rund 18 Kilometer langen Meterspur-Strecke zwischen Realp UR und Oberwald VS ist bis in den Herbst einiges los.
Ende August rückt die Dampfbahn in den Fokus der Eisenbahnfreunde, wenn die neue Dampflok HG 4/4 Nr. 708 in Realp eintrifft und ihre ersten öffentlichen Fahrten unternimmt. Die 708 ist die Schwesterlok der 2019 in Betrieb genommenen HG 4/4 Nr. 704, die als stärkste Schmalspur-Dampf-Zahnradlokomotive Europas gilt.
Die 708 wurde ab 2006 zuerst parallel zur 704 und ab Mitte 2018 allein in der DFB-Wagenwerkstatt Uzwil mit einem Aufwand von 2.2 Millionen Franken und 25 Mannjahren praktisch fabrikneu restauriert. Beide Loks hatten davor in Vietnam im Einsatz gestanden und wurden 1990 sozusagen als Rosthaufen zurück in die Schweiz geholt, wo sie einst gebaut worden waren.
Beim schon fast traditionellen jährlichen Dampfbahnfest wird am 25. und 26. August 2023 an zwei wichtige Meilensteine der DFB erinnert. Vor 40 Jahren wurde der Verein Dampfbahn-Furka-Bergstrecke (VFB) gegründet. Er ist neben der Betriebs-AG, der Stiftung und den Dampflokfreunden einer der vier Pfeiler der Dampfbahn.
Im VFB sind die rund 6500 Mitglieder der 20 Sektionen in der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden vereint. Rund 800 der VFB-Mitglieder leisten jedes Jahr in irgend einer Form und über eine kürzere oder längere Dauer Freiwilligenarbeit für die Dampfbahn.
Am 25. und 26. August wird auch daran erinnert, dass vor 30 Jahren der zweite Abschnitt der Dampfbahn, die Strecke Realp-Furka in Betrieb genommen wurde. Die beiden Jubiläen werden mit einem Festakt, Sonderfahrten, Festbetrieb und anderen Attraktionen gebührend gefeiert.
Obwohl am 24. September 2023 Saisonschluss ist, hat ein Dampfzug noch nicht Winterruhe. Am 28. und 29. Oktober 2023 bietet die DFB je eine Fahrt von Realp über den Oberalp-Pass nach Disentis und zurück an. Für die meisten Personen wird die Dampfbahnfahrt über den Oberalppass eine Premiere darstellen, nicht aber für die Loks und Wagen. Diese dürften die 1926 in Betrieb genommene und 1942 elektrifizierte Strecke in der Vergangenheit mehrmals befahren haben.
Über den Winter und im Frühling ist in den DFB-Werkstätten Realp, Aarau und Uzwil, auf der Strecke selber sowie in der Administration viel Arbeit geleistet worden. Loks und Wagen wurden über den Winter in Realp auf ihre Fahrtüchtigkeit geprüft und kleine Mängel ausgebessert.
Wenig Probleme bereitete diese Jahr die Schneeräumung der Strecke, die Auswinterung der Anlagen sowie das Aufstellen der über Winter eingeklappten Steffenbachbrücke. Abgesehen von einer durch Steinschlag demolierten Zahnstange in der Rottenschlucht wurden keine Schäden an den Bahnanlagen festgestellt.
Ende Mai gab’s einen Wechsel in der Geschäftsleitung. Neu führt Karl Reichenbach die Geschicke der Dampfbahn Furka-Bergstrecke AG. Er ist in Personalunion vorderhand auch als Leiter Verkauf und Betrieb tätig. Reichenbach ersetzt Josef Hamburger, der die Geschäftsleitung seit 2020 inne gehabt hat.
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Schön wird auch der zweite «vietnamesische Wasserbüffel» schon bald über die Furka dampfen und Zeugnis vom hohen Stand der Maschinenbaukunst aus Winterthur ablegen. Die beiden Loks wurden aus traurigen, verrosteten Wracks vorbildlich zu Schmuckstücken aufgearbeitet und sind in vielen Teilen heute sogar besser als sie ursprünglich ausgeliefert wurden. Damit kann auch die DFB Lok Nr. 1, wie geplant, in die Hauptrevision gehen.