Forchbahn und Gemeinde Küsnacht planen die Zukunft

Weil die Passagierzahlen steigen und neues Rollmaterial veränderte Anforderungen an den Unterhalt stellt, plant die Forchbahn AG auf der Forch ein neues Instandhaltungszentrum. Die Gemeinde Küsnacht steht dem Vorhaben grundsätzlich wohlwollend gegenüber. Die betrieblichen und technischen Bedürfnisse der Forchbahn sollen mit den räumlichen und lokalen Interessen in Einklang gebracht werden.

Die Forchbahn erreicht in der Morgenspitze bereits heute die Kapazitätsgrenze. Aufgrund der erreichten Nutzungsdauer der Fahrzeuge muss die Forchbahn überdies in den kommenden Jahren alte Fahrzeuge ersetzen. Dies werden als Folge der erreichten Kapazitätsgrenze und des Behindertengleichstellungsgesetzes 75 m lange Niederflurfahrzeuge sein. Der Platz für den Unterhalt an längeren Zügen reicht im bisherigen Depot nicht aus; es ist zu klein.

«Heute ist das Depot für den Fahrzeugunterhalt an 50-m-Zügen ausgelegt»

, erklärt Forchbahn-Geschäftsführer Hanspeter Friedli.

Aus einem Variantenvergleich ist der Neubau des Instandhaltungszentrums auf dem Standort Unterboden als klare Bestvariante hervorgegangen. Im neuen Instandhaltungszentrum sind vier Gleise für Fahrzeugunterhalt und Reinigung geplant. Für den An- und Abtransport von Zugsteilen sowie von Gleisbaumaschinen ist ein Verladegleis im Freien vorgesehen. Die Instandhaltungsanlage wird über zwei Brücken an die Stammstrecke mit je einem Anschluss in Richtung Stadelhofen und Esslingen angebunden. Dadurch wird im Raum Forch eine Wendemöglichkeit geschaffen. Mit der Umsetzung des geplanten Projekts schafft die Forchbahn die Grundlage für einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Rollmaterialunterhalt für die nächsten 80 Jahre.

Der Gemeinderat Küsnacht begrüsst, dass die Forchbahn langfristig auf den Standort Forch als Betriebszentrale setzt.

«Wir sind im Dialog mit der Forchbahn und anerkennen die Situation und den Ausbaubedarf»

, sagt der Küsnachter Hochbau- und Planungsvorstand, Gemeinderat Ueli Erb.

Die Vorstudie weise die betriebliche Machbarkeit des Neubauvorhabens aus, das auf dem gemeindeeigenen Grundstück Unterboden realisiert werden soll. Dieses wurde bei der letzten Teilrevision der Bau- und Zonenordnung in die Gewerbezone umgezont.

«Das neue Gebäude wird für die Forch eine starke räumliche Wirkung haben und das örtliche Erscheinungsbild massgeblich verändern»

, so Erb weiter.

Küsnacht als Standortgemeinde sei deshalb bestrebt, die räumlichen Qualitäten in den Fokus zu stellen sowie die lokalen Interessen und Bedürfnisse einfliessen zu lassen. Erb ist überzeugt, dass

«die Pläne der Forchbahn eine Chance sind, die Identität der Forch als zentralen, bedeutenden Raum und Ankunftsort mit überregionaler Ausstrahlung zu schärfen.»

In einem ersten Schritt wird die Standortgemeinde Küsnacht ihre Erkenntnisse aus einem fachlichen Gutachten zur Beurteilung des Neubauvorhabens sowie der Einbettung in den ortsbaulichen und landschaftlichen Kontext im Rahmen der Überprüfung der Machbarkeitsstudie einbringen. Parallel dazu wird von der Forchbahn die Freigabe für das Vorprojekt beim Zürcher Verkehrsverbund ZVV beantragt, damit dieses im dritten Quartal 2021 gestartet werden kann.

Bis das neue Instandhaltungszentrum realisiert werden kann, dauert es noch eine Weile: Der Baubeginn ist für das vierte Quartal 2024 geplant. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Anfang 2027. Die Baukosten werden für das Projekt Neubau Instandhaltungszentrum auf 45 bis 50 Mio. Franken geschätzt.

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Text-QuelleFB
Redaktionhttps://www.bahnonline.ch
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