ÖBB fixieren Bestellung für 20 weitere Nightjets der neuen Generation [aktualisiert]

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 10. August 2021 veröffentlicht.

ÖBB sichern sich Rolle als Marktführer im Nachtzuggeschäft in Europa; Insgesamt 33 Nightjets der neuen Generation bis 2025 auf Schiene; Neue Nightjet-Generation setzt auf Komfort, modernes Design und mehr Privatsphäre

Die ÖBB bestellen 20 weitere siebenteilige Nachtzüge bei Siemens Mobility für den zukünftigen Ausbau der Nightjetflotte. Bis 2025 werden dann insgesamt 33 ÖBB Nightjets der neuen Generation auf Schiene sein und europäische Städte über Nacht klimafreundlich verbinden. Die neuen Züge punkten durch mehr Kapazität sowie mehr Komfort und erhöhte Privatsphäre bei Nachtreisen.

«Wir bauen von Wien aus am europäischen Nachtzugnetz der Zukunft. Und dafür braucht es moderne Züge, von denen die ÖBB jetzt 20 weitere abrufen. Mit den ersten neuen Nightjets geht es dann ab 2023 klimafreundlich und bequem von Wien aus durch ganz Europa. Am Abend in den Zug einsteigen und am nächsten Morgen inmitten der Stadt erholt aufwachen. Genau das wird mit den neuen Nightjets noch besser – und ich persönlich freue mich darauf schon sehr»

, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

«Der Abruf von 20 zusätzlichen Nightjets ist ein wichtiger Schritt, um die ÖBB als Marktführer im europäischen Nachtzuggeschäft zu positionieren. Die ÖBB sind heute bereits Europas grösster Nachtzuganbieter. Mit der neuen hochmodernen Nightjet-Flotte werden wir das auch weiterhin bleiben und unseren Reisenden erstklassigen Komfort bieten»

, betont ÖBB CEO Andreas Matthä.

Nightjet der neuen Generation europaweit im Einsatz

Aktuell werden aus dem ersten Abruf 13 Nightjets der neuen Generation gebaut. Die ersten dieser Züge sollen im Frühjahr 2023 auf den Verbindungen von Österreich und Deutschland nach Italien eingesetzt werden.

Mit dem aktuellen zweiten Abruf aus der Rahmenvereinbarung werden 20 weitere Nightjets bestellt. Diese Züge sind für den Verkehr von Wien und Innsbruck nach Hamburg und Amsterdam sowie für die Strecken von Wien nach Bregenz und Zürich vorgesehen. Ebenso sollen die Verbindungen von Graz nach Zürich sowie von Zürich nach Hamburg und Amsterdam mit den neuen Zügen bedient werden.

Bis zum Jahr 2025 werden im Nachtzugverkehr insgesamt 33 Nightjets der neuen Generation in Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und den Niederlanden im Einsatz sein und damit einen grossen Teil der Bestandszüge ersetzen.

Barrierefreies Reisen mit mehr Komfort und Privatsphäre

Die jeweils siebenteiligen Nightjets der neuen Generation bestehen aus je zwei Sitzwagen, drei Liegewagen und zwei Schlafwagen. Bei der Gestaltung verbindet sich hochmodernes Design mit noch mehr Komfort. Im neuen Liegewagen bieten Mini Cabins für Alleinreisende deutlich mehr Privatsphäre und sorgen für eine angenehme und entspannte Ankunft am Reiseziel. Im Schlafwagen wird das Reisen noch bequemer, denn zukünftig verfügen alle Abteile über eine eigene Toilette sowie eine Duschmöglichkeit.

Neu an Bord ist das kostenfreie WLAN, das im Fernverkehr bisher auf die Railjets beschränkt war und nun auch Reisenden in den Nachtzügen der neuen Generation zur Verfügung stehen wird. Wer sich die Zeit bis zur Ankunft vertreiben möchte, kann kostenlos im ÖBB Railnet surfen, streamen und das digitale Zeitungs- und Zeitschriftenangebot nutzen.

Mit den neuen Nightjets wird künftig auch das barrierefreie Reisen über Nacht möglich sein. So wird jeder Nightjet mit einem Multifunktionswagen unterwegs sein, der über einen Niederflureinstieg verfügt und in dem sich ein barrierefreies Liegewagenabteil sowie ein barrierefreies WC befinden.


Neue Rail- und Nightjet-Wagen in der Schweiz: Der ÖBB Taurus 1116 211 «Spirit of Munich» kam am 26. März 2022 mit dem «DANI» (Day- and Nightjet) Testzug in die Schweiz. Der Messzug verkehrte an diesem Tag von Buchs SG über Rorschach – Romanshorn VL – Winterthur – Bülach – Koblenz – Laufenburg nach Basel SBB RB:

Am 31. März beförderte die SBB Re 460 062 «Ergolz» den Testzug wider in Richtung Heimat (von Basel nach St. Margrethen:


Die ersten Wagen der zuerst bestellten Serie haben am 10. September 2021 das Siemens-Werk verlassen:


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Text-QuelleÖBB
Mit Inhalten vonSandro Hartmeier
Redaktionhttps://www.bahnonline.ch
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Kommentare

5 Kommentare

  1. Eine eigene Toilette pro Abteil ist bestens und muss sein. Mitten in der Nacht schlaftrunken zum WC am Wagenende torkeln zu müssen, ist auch absolut nicht mein Ding. Aber eine Dusche? Ich kann vor der Abreise zu Hause duschen und nach der Ankunft am Ziel auch wieder duschen. In der einen Nacht im Schlafwagen habe ich doch kaum Gelegenheit, mich so im Dreck zu suhlen, dass ich am Morgen eine dicke Schlammschicht «wegkärchern» müsste. Für mich ist deshalb die Dusche nicht mehr als ein überflüssiger, kostentreibender und Platz verschwendender Marketinggag. Ein grosszügiges, barrierefrei zugängliches Angebot an Veloplätzen wäre mir wichtiger. Aber ich bin sehr gespannt auf die neuen Züge. In Würde klimaschonenden im Zug zu reisen, statt in engen, kniefolternden Batteriehaltungsbestuhlungen im Flugzeug ans Ziel geschossen zu werden, weiss ich sehr zu schätzen.

  2. Ein dickes Lob ab die ÖBB für die Rettung und Wiederaufbau der Nachtverkehre. Mit den beträchtlichen Investitionenen in neue Züge beweist die ÖBB, das sie ihre Strategie erfolgreich umsetzt. In der Eisenbahn Revue Int. Juli 21 erklärte der Leiter Fernverkehr, dass die Nachtźuge mittelfristig eigenwirtschaftlich werden sollen. Die SBB wehklagen derweil, dass sich Nachtzüge nicht eigenwirtschaftlich betreiben lassen…. Jammern und beim Steuerzahler die hohle Hand machen, ist eben einfacher als Leistung zu bringen.

  3. Einen heißen sommertag lang in der stadt unterwegs gewesen, am nächsten tag ein geschäftstermin ganz woanders, dazwischen eine schlafwagenreise: Da weiß ich eine dusche am abend oder morgen schon sehr zu schätzen. Ehrlich gesagt reicht mir aber die gemeinschaftsdusche am wagenende, schließlich ist die fahrt lang genug, um sich einzuteilen und nacheinander zu duschen.
    Als einzelreisender werde ich wohl öfter die „Minikabinen“ nutzen, denn wenn das bett ruhig und komfortabel ist, brauche ich nicht viel platz für einen guten schlaf. Privatsphäre ist immerhin gegeben.

  4. Hoffentlich werden die neuen Nightjet-Züge der ÖBB auf dem Netz der Deutschen «Wir-bringen-rein-gar-nix-auf-die-Reihe-Bahn» nicht derart ausgebremst, wie ich am Montag von Basel nach Freiburg und zurück. Was da an Chaos, Unfähigkeit und Arroganz gegenüber den Bahnkunden geboten wurde war einfach nur katastrophal und unglaublich peinlich. Von den Millionenschäden im ebenfalls blockierten Güterverkehr schon gar nicht zu reden. Deutschland ist ein zurückgebliebenes ÖV-Entwicklungsland!

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