90 Güterzüge pro Tag verkehren ab 23. August 2023 durch Gotthard-Basistunnel

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 18. August 2023 veröffentlicht.

Wie von der SBB angekündigt, kann die Oströhre des Gotthard-Basistunnels ab 23. August 2023 vom Güterverkehr befahren werden. Rund 90 Güterzüge pro Tag werden durch den Basistunnel verkehren können, zusätzlich rund 20 Züge über die Bergstrecke. Im Reiseverkehr wird das Angebot ab dem 24. August 2023 verbessert. Züge von und nach Italien verkehren wieder direkt. Das Sitzplatzangebot im nationalen Verkehr ist nur noch leicht eingeschränkt. Auch spontane Tagesausflüge ins Tessin sind wieder gut möglich.

Die Arbeiten für die Freigabe der unbeschädigten Oströhre des Gotthard-Basistunnels laufen mit Hochdruck und kommen gut voran. Das stark beschädigte Spurwechseltor konnte erfolgreich durch ein mobiles Tor ersetzt werden. In den kommenden Tagen finden noch nötige Anpassungen im Stellwerk statt. Zudem sind Probefahrten nötig. Wie angekündigt, kann der Güterverkehr am 23. August 2023 wieder durch den Basistunnel rollen.

Stand jetzt können ab dann pro Tag rund 90 Güterzüge durch den Basistunnel verkehren. Rund 20 werden über die Bergstrecke umgeleitet. Pro Tag können somit 110 Güterzüge über die Gotthardachse verkehren.

Für den Güterverkehr bringt die Öffnung der Oströhre bedeutend mehr Flexibilität und für die Güterkunden eine Entlastung. Zunächst werden im In- und Ausland abgestellte Transitzüge verkehren. Diese konnten wegen der Eckhöhe nicht über die Bergstrecke umgeleitet werden. Damit alle Güter befördert werden können, müssen weiterhin auch Güterzüge über die Lötschberg-Simplon-Achse und über die Brenner-Strecke umgeleitet werden. Die genauen Produktionskonzepte sind in Erarbeitung. Die SBB setzt zusammen mit den Partnerbahnen alles daran, dass die Trassen für den Güterverkehr laufend erweitert werden können.

Tagesausflüge ins Tessin gut möglich

Die Reisezüge werden nach wie vor über die Bergstrecke umgeleitet. Das Angebot wird jedoch ab dem 24. August verbessert. Es können mehr Züge in maximaler Länge verkehren als heute. Das bringt mehr Sitzplätze für die Reisenden. Zu Spitzenzeiten am Wochenende kann es in den Zügen eng werden, weil keine Zusatzzüge eingesetzt werden können. Die SBB bittet um Verständnis und empfiehlt den Reisenden, vor der Reise den Online-Fahrplan zu konsultieren. Tagesausflüge ins Tessin sind gut möglich.

Die SBB versteht den Wunsch, die Preise aufgrund der Reisesituation ins Tessin zu reduzieren. Generelle Preisreduktionen aufgrund der längeren Reisezeit sind jedoch nicht vorgesehen. Die SBB wird aber voraussichtlich ab dem 24. August wieder Spartickets auf den Verbindungen von und ins Tessin anbieten. GA-Kund:innen, die ihr Abo wegen der längeren Reisezeit nicht nutzen wollen, können dieses während 30 Tagen hinterlegen oder auch zu den bestehenden, attraktiven Konditionen erstatten lassen. GA-Night-Kund:innen mit Wohnort Tessin können ausserordentlich ab dem 10. September bis auf weiteres jeweils am Sonntagabend bereits ab 18:00 Uhr reisen. Das Reiseangebot wird entlang der Möglichkeiten angepasst.

Internationale Züge verkehren bald wieder direkt

Auch im internationalen Personenverkehr konnte die SBB bereits Verbesserungen erreichen. Ab dem 24. August verkehren die grenzüberschreitenden Züge von und nach Italien grösstenteils wieder direkt. Die Reisezeit verlängert sich noch um 60 statt um bis zu 120 Minuten. Die Abfahrtszeiten müssen in Richtung Nord–Süd angepasst werden: Züge nach Mailand und Venedig verkehren ab Zürich eine Stunde früher. In Richtung Süd–Nord kommen die Züge in Zürich eine Stunde später an als üblich.

Die von und nach Basel via Gotthard verkehrenden Eurocity-Verbindungen fallen zwischen Lugano und Mailand aus. Diese Züge verkehren innerhalb der Schweiz als IC21. Für die Weiterfahrt ist ein Umstieg nötig. Die Züge von und nach Bologna verkehren bis voraussichtlich am 18. September ausschliesslich auf dem italienischen Streckenteil. In Chiasso ist ein Umstieg nötig.

Der Online-Fahrplan wird laufend angepasst. Aktuell sind die Fahrplanänderungen für die nächsten Tage sichtbar.

Kundinnen und Kunden, welche eine gebuchte Reise nicht antreten wollen, können das Billett vollumfänglich rückerstatten lassen.


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Text-QuelleSBB CFF FFS
Redaktionhttps://www.bahnonline.ch
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Kommentare

6 Kommentare

  1. Seit über 130 Jahren fährt man ins Tessin über die Bergstrecke. Und NIE hat jemand nach Geld vom Staat geschrien – wie es jetzt der SGV Gewerbeverband (NR Regazzi) von der SBB und dem Bund verlangt – weil die Fahrt jetzt aus aktuellem Anlass eben 60 Minuten länger dauert. Am Schluss verlangt der SGV noch Gratisflüge damit die Touristen noch schneller in der Südschweiz kommen. Anscheinend sind möglichst kurze Reisen ins Tessin ein Menschenrecht … ! Regazzi mit seinem Gewerbeverband macht billigster Wahlkampf. Genau die selben Leute verlangen vom Staat Geld, die sonst vom Staat gar nichts wissen wollen … !

  2. Genau bin gleicher Meinung wie Hanspeter Zingg, für was Geld verlangen wenn man länger Zugfahren kann und vileicht haben die Reisenden wieder mal Freude an der alten Bergstrecke. Auf jedenfall sind die Züge der SOB die über den Bergfahren immer gut besetzt.

  3. Der Weg ist das Ziel! Auch ich geniesse lieber die Fahrt über die geschichtsträchtige, spannende Gotthard-Bergstrecke in den komfortablen SOB-Zügen, statt der langweiligen Fahrt durch das finstere Basistunnelloch. Tessin Tourismus müsste die Gotthard-Bergstrecke als Auftakt/Apéro zum Ferienerlebnis Tessin verkaufen. Das wäre klug und innovativ. Gehetzte TagestouristInnen bringen eh nur Umweltbelastung und Hektik statt Geld in den Tessin.

  4. PS: Der Gewerbeverband ist eh längst zum unglaubwürdigen, peinlichen Sprachrohr der S(eilschafter)V(on)P(utin) verkommen.

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