öV-Knoten: Bellinzona gewinnt den Schweizer Verkehrspreis FLUX

Postauto, der Verband öffentlicher Verkehr (VöV), VCS Verkehrs-Club der Schweiz und die LITRA, Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr, verleihen der Stadt Bellinzona den nationalen Verkehrspreis FLUX 2023 für ihren Bahnhof. Mit dem Umbau hat Bellinzona einen vorbildlichen und gestalterisch hochwertigen Verkehrsknoten erhalten. Die Preisübergabe durch Nationalrätin Florence Brenzikofer, die neue Präsidentin der FLUX-Jury, an Simone Gianini, den stellvertretenden Bürgermeister von Bellinzona, fand am 7. September 2023 im Rahmen der Generalversammlung des VöV in Basel statt.

Mit dem FLUX wird ein erneuerter Schweizer Verkehrsknoten ausgezeichnet, der den Fahrgästen das Reisen möglichst angenehm macht und so dazu beiträgt, dass der öV gegenüber dem Individualverkehr an Attraktivität gewinnt. Die Jury aus zwölf Schweizer öV-Expertinnen und Experten trifft ihre Auswahl jedes Jahr nach einem anderen Themenschwerpunkt. 2023 begutachtete sie drei Verkehrsknoten im Tessin. Neben Bellinzona hat die Jury auch die Bahnhöfe Chiasso und Mendrisio besucht. Die Gemeinde Bellinzona wurde einstimmig zur Gewinnerin des Mobilitätspreises FLUX 2023 erkoren. Die Jury lobt die funktionalen und gestalterischen Qualitäten des Verkehrsknotens und hebt den lebendigen und lebhaften Charakter der öffentlichen Räume hervor.

Verkehrsknoten mit vielen gestalterischen Qualitäten

Die Neugestaltung des Bahnhofs Bellinzona geht auf die Inbetriebnahme der Eisenbahn-Alpentransversale NEAT im Jahr 2016 zurück. Reisende können rasch zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln wechseln: Neben dem Zug stehen auch Busse, Taxis, Velos, Bikesharing-Stationen und P+R-Plätze zur Verfügung. Die Durchlässigkeit zwischen dem Bahnperron und dem Bahnhofplatz verleiht dem Bahnhof einen ganz besonderen Charakter. Der Platz vor dem Bahnhof ist als Begegnungszone gestaltet. Menschen setzen sich hin, um zu warten oder um die lebendige Atmosphäre des Orts zu geniessen.

Besonders beeindruckt zeigt sich die Jury von den Auswirkungen der Neugestaltung: Der Durchgangsverkehr wird vom Zentrum ferngehalten, und die angrenzenden Strassen profitieren von verkehrsberuhigenden Massnahmen. Das wirkt sich positiv auf das ganze Bahnhofsgebiet aus.

Postauto, der VöV, der VCS und die LITRA haben den FLUX im Rahmen der Generalversammlung VöV vom 7. September 2023 in Basel übergeben. Der Preis wurde erstmals von Nationalrätin Florence Brenzikofer, der neuen Präsidentin der FLUX-Jury, übergeben. Sie hat das Amt von Nationalrätin Edith Graf-Litscher übernommen. Die Gemeinde Bellinzona war vertreten durch den stellvertretenden Bürgermeister von Bellinzona, Simone Gianini. Er vertrat auch die regionale Verkehrskommission von Bellinzona, welche zusammen mit dem kantonalen Departement für Raumplanung den Verkehrsknoten Bellinzona realisiert hat.

Die bisherigen FLUX-Preisträger

  • 2022: Genève Eaux-Vives | Neue S-Bahn-Linie CEVA
  • 2021: Rapperswil-Jona und Sonderpreis für Grindelwald Terminal (Jungfraubahnen) | Steigerung des öV-Modalsplits
  • 2020: Fiesch | Neue S-Bahn- und Regionalverkehrsknoten
  • 2019: St.Gallen | Einbindung in den städtischen Raum
  • 2018: Papiermühle, Ittigen | Meterspurknoten mit Pendlerfokus
  • 2017: Château-d’Oex | Freizeitknoten mit Meterspur
  • 2016: Delémont | Mittelgrosse Verkehrsknoten
  • 2015: Wallisellen | Verkehrsknoten in Agglomerationen
  • 2014: Scuol | Bestes ÖV-System in einem Bergtourismusort
  • 2013: Interlaken Ost | Hafenorte
  • 2012: Flughafen Zürich | Kundeninformation
  • 2011: Bahnhof Renens und Bahnhof Wil | Langsamverkehr
  • 2010: Bahnhof Horgen | In der Nacht
  • 2009: Bahnhof Frauenfeld | Inter- und Multimodalität, kombinierte Mobilität
  • 2008: Bahnhof Baden | Wirtschaftliche Entwicklungspotenziale
  • 2007: Bahnhof Visp | Qualität und Innovation für den attraktiven öV
Die FLUX-Jury
Präsidentin: Florence Brenzikofer (Nationalrätin); Mitglieder: Anders Gautschi (Verkehrs-Club der Schweiz), Luzius Weber (Postauto), Ueli Stückelberger (VöV), Michael Bützer (LITRA), Christoph Niederberger (Gemeindeverband), Tinetta Maystre (Stadträtin Renens), Philippe Gasser (Citec Ingénieurs Conseils SA), Remo Petri (Procap), Michael Güller (Güller Güller architecture urbanism), Rahel Marti («Hochparterre») und Nathanaël Bruchez (Schweizerischer Städteverband)

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Kommentare

1 Kommentar

  1. Schon beim Gedanke daran, wie sich die riesigen mit Pflaster, versiegelten Flächen an heissen Tagen aufheizt, habe ich Schweissausbrüche und es wird mir übel. Auf den offenbar als Sitzgelegenheiten gedachten Betonklötzen wird man nicht sitzen können, ohne sich den Hintern brutal zu verbrennen. Daran können auch die wenigen Alibibäumchen wenig ändern. Auf dieser «Kochplatte» sind auch ihre Überlebenschancen gering. Da haben wieder einmal überdrehte Ar(s)chitektInnen BSE eine Selbstverwircklichungsorgie abgefeiert und an der Klimaerwärmung vorbei geplant. Man sollte sie an Hitzetagen auf dem Platz anketten.

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