«Rücksicht auf ganzer Linie» – «Inklusionstram» unterwegs

Im Rahmen der nationalen Aktionstage Behindertenrechte haben die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) zusammen mit verschiedenen Partnerorganisationen ein sogenanntes «Inklusionstram» gestaltet. Unter dem Motto «Rücksicht auf ganzer Linie» – «Inklusionstram» unterwegs soll das Inklusionstram ab 21. Mai bis Ende November 2024 die Themen inklusiver ÖV, gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme auf dem ÖV-Netz der Stadt Zürich sichtbar machen.

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«Inklusionstram» – VBZ Flexity Be 6/8 4006 ausgestattet mit Bodenklebern. / Quelle: VBZ

Vom 15. Mai bis 15. Juni 2024 finden die nationalen Aktionstage Behindertenrechte statt. Die Organisationen Zukunft Inklusion, Behindertenkonferenz Kanton Zürich, Schweizer Fachstelle für hindernisfreie Architektur, Pro Mente Sana, Pro Infirmis, Autismus Schweiz, Pro Audito Zürich, Sichtbar Gehörlos Zürich, Schweizerischer Blindenbund sowie die Koordinationsstelle Behindertenrechte Kanton Zürich sind unter dem übergreifenden Motto «Rücksicht auf ganzer Linie» mit ihren Botschaften auf den Dachtafeln, auf Fensterfolien, Hängekartons und Bodenklebern eines  Flexity-Trams vom 21. Mai bis Ende November 2024 im Stadtverkehr präsent.

Langjährige Zusammenarbeit mit Behindertenverbänden

«Die VBZ setzen sich seit langem für einen hindernisfreien öffentlichen Verkehr ein, dazu gehören Fahrzeuge mit ebenerdigem Einstieg sowie Fahrgastinformationssysteme, die auch den Bedürfnissen von Fahrgästen mit Seh- und Hörbehinderungen entsprechen»

, betonte Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher Departement Industrielle Betriebe, am Medienanlass zum Start des «Inklusionstrams».

Die VBZ arbeiten seit dem Jahr 2000 mit den Behindertenverbänden in der Kommission «Hindernisfreie Mobilität» zusammen. Dabei fliessen die Bedürfnisse der Menschen mit Behinderungen jeweils in aktuelle VBZ-Projekte wie etwa Fahrzeugbeschaffungen ein. Joe Manser, Präsident der Trägerstiftung «Hindernisfreie Architektur», ehemaliger Gemeinderat und Vorstandsmitglied der Behindertenkonferenz Zürich, setzt sich schon seit 1981, dem internationalen Jahr der Behinderten, für Hindernisfreiheit ein.

«Für mich sind im ÖV insbesondere die Niederflurfahrzeuge  und die hohen Haltekanten Meilensteine auf dem Weg der Inklusion und Hindernisfreiheit, zudem schätze ich die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit den VBZ»

, sagte er am Medienanlass.

«Unsere Busflotte ist bereits seit einigen Jahren komplett niederflurig, bei der Tramflotte dauert es noch rund zwei Jahre, bis alle hochflurigen Tram 2000 ausgemustert sein werden»

, meinte VBZ-Direktor Marco Lüthi.

Und er betonte:

«Aufmerksamkeit und Rücksicht sind auf ganzer Linie wichtig für ein gutes Miteinander im ÖV, aber auch generell im Stadtverkehr.»

91 bzw. 93 Prozent hindernisfreie Haltestellen im Stadtgebiet

Neben den Fahrzeugen ist für die Behindertengerechtigkeit der hindernisfreie Ausbau der Haltestellen wichtig. Per Ende Dezember 2023 waren 91 Prozent der rund 630 Bushaltekanten im Stadtgebiet für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen benutzbar, 32 Prozent davon autonom über erhöhte Haltekanten und 59 Prozent durch busseitige Klapprampen und Hilfe durch das Fahrdienstpersonal. 93 Prozent der Tramhaltestellen können von Fahrgästen im Rollstuhl benutzt werden, davon 79 Prozent autonom, daher diese sind mit hohen Haltekanten ausgebaut. Bei 14 Prozent kann die mobile Rampe mit Hilfe des Fahrdienstpersonals eingesetzt werden. Für Haltestellen, die Menschen im Rollstuhl nicht benutzen können, besteht seit Anfang 2024 ein Shuttledienst, der zwei Stunden vor der Reise telefonisch beim Contact Center Handicap angefordert werden kann. So werden nicht hindernisfreie Abschnitte der ÖV-Reise überbrückt. Im ZVV-Online-Fahrplan ist ersichtlich, für welche Haltestellen Shuttle-Fahrdienste zum Einsatz kommen.


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Kommentare

1 Kommentar

  1. Nur nehmen Sie nicht Rücksicht auf unsere Augen! Das Ding sieht ja sowas von hässlich aus, es würde eher nach Basel als nach Zürich passen!

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