BLS nimmt erste MIKA-Züge in Betrieb [aktualisiert]

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 4. Mai 2021 veröffentlicht.

Die BLS-Flotte bekommt Zuwachs: Ab 10. Mai 2021 verkehren die ersten MIKA-Züge auf der Strecke Bern – Neuchâtel. Mit dem neuen Zug verbessert die BLS den Komfort für die Fahrgäste und ersetzt schrittweise alte Fahrzeuge.

Es ist die grösste Zugbeschaffung in der Geschichte der BLS: Das Bahnunternehmen investiert rund 650 Millionen Franken in 58 neue einstöckige Niederflurzüge von Stadler Rail. Der moderne, innovative, kompakte Allroundzug – kurz MIKA – ersetzt bis Ende 2024 schrittweise die in die Jahre gekommenen EW III- und RBDe-Züge.

Ab 10. Mai 2021 nimmt die BLS die ersten neuen Züge in Betrieb. Sie verkehren als Interregio 66 auf der Strecke Bern – Neuchâtel. Weitere folgen ab 13. Juni als S4 auf der Linie Thun – Bern – Burgdorf – Langnau. Ab Ende 2022 sollen die MIKAs ausserdem auf der Lötschberg-Bergstrecke (Bern – Kandersteg – Brig – Domodossola) und im Simmental (Bern – Spiez – Zweisimmen) fahren.

Auf die Details kommt es an

Bei der Entwicklung wurde viel Wert auf Komfort gelegt: Neben Panoramafenstern, einem hellen Innenraum und breiteren Sitzen punktet der neue Regioexpress-Zug mit einer Bistrozone mit Snack- und Kaffeeautomaten. Praktisch jeder Sitzplatz hat eine eigene Steckdose und der Zug verfügt, dank speziellen Scheiben, über optimierten Handyempfang. In den sogenannten Multifunktionszonen finden neben Gepäck, Kinderwagen und Ski auch Velos Platz. Steckdosen bei den Veloplätzen ermöglichen unterwegs das Aufladen des E-Bikes. Zudem sorgen Notsprechstellen und Videoüberwachung für Sicherheit.

Investition in die Zukunft

Die BLS bestellt die Züge in zwei unterschiedlichen Ausführungen, damit sie im Regioexpress- und im S-Bahn-Verkehr eingesetzt werden können. Das Modell für die S-Bahn ist aktuell in Entwicklung und soll ab 2023 im Berner S-Bahn-Netz auf der S2, S4, S5, S6 und S51 zum Einsatz kommen. 

Mit dem neuen Zugtyp vereinheitlicht die BLS ihre Flotte, was den Betrieb und den Unterhalt stark vereinfacht. Ausserdem wird mit der Beschaffung der geplante Angebotsausbau der S-Bahn Bern sichergestellt.


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Kommentare

12 Kommentare

  1. Offenbar sind die Nina- und Lötschberger-Zuge von Bombardier alles andere als das Gelbe vom Ei und passen deshalb bereits durch die MIKA-Züge von StadlerRail ersetzt werden, was in der Medienmitteilung schönfärberisch mit «Vereinheitlichen der Flotte» umschrieben wird.

      • Wenn man sich die Einsatzpläne anschaut (https://www.bls.ch/de/freizeit-und-ferien/charter/flotte-rabe-528-mika) dann bleibt für die NINAs kein Einsatzgebiet mehr übrig. Denn im Entlebuch werden zukünftig nur noch Lötschberger fahren.
        Aus internen Kreisen habe ich erfahren, dass die BLS sich mittlerweile überlegt, auch die Lötschberger auszurangieren, statt sie zu modernisieren, weil sie selbst für die Modernisierung aufkommen muss und der Kanton Bern und die Gemeinden für Neubeschaffungen zahlt. Einfach nur Irrsinnig. Die Natur lässt grüssen.

        Können wir nur hoffen, dass sich noch ein Abnehmer findet, sonst werden ~17 jährige (Lötschis) respektive ~25 jährige Fahrzeuge (NINAs) verschrottet.

  2. Die Ninas wurden erst gerade 2019 aufwändig renoviert – die werden kaum so schnell ausrangiert!
    Gemäss BLS sollen die MIKAs die Mutz, Lötschberger und NINAs ERGÄNZEN:
    „MIKA löst die 43 ältesten Pendelzüge der BLS ab und ermöglicht Fahrplanausbauten…. MIKA ergänzt die beiden Flottenfamilien MUTZ und NINA/Lötschberger“:
    Ersetzt werden also die älteren RBDe Kompositionen von SIG/SBS/BBC mit Baujahr 1973-1991. Kein Grund also, sich zusätzlich über Bombardier aufzuregen!
    Hier können Sie alles nachlesen: https://www.bls.ch/de/unternehmen/projekte-und-hintergruende/rollmaterialbeschaffung

    • Nur stimmt das leider nicht. Die NINAs, und nach den neusten Plänen vielleicht sogar die Lötschis, werden ausrangiert. Wenn sich kein Käufer findet, dann wandern sie mit ihren wenigen Jahren auf den Schrott.

      • Das wäre in der Tat eine ziemliche Verschwendung. Haben Sie Quellen? Die obige Aussage ist immerhin die offizielle der BLS, Stand Frühjahr 2021

  3. Grundsätzlich sind die neuen Züge schön und bequem. Jedoch sind die Fenster eher klein, bei einigen Sitzplätzen winzig. Von „Panoramafenstern“ kann bei diesen Zügen nicht geschrieben werden.

    • Musste bei „Panoramafenstern“ auch schmunzeln. Die Fensterfront wird wohl nicht ganz zufällig aussen mit „schwarzen Balken“ im Anstrich optisch vergrössert. Als Panoramafenster gehen die nie und nimmer durch. Da bieten die jetzigen RABe 535 auf der Lötschbergstrecke mehr.

      • Ausser bei den führerstandseitigen Abteilen der Endwagen sind die Fenster zumindest gross. Nachfolgender Link zeigt ein extra für die MIKA-Züge entwickeltes Fenster, welches sehr tiefgezogen ist und dadurch einen schönen Ausblick ermöglichen soll.

        Fenster MIKA

        • Danke für die Ergänzung! Es war mir nicht bewusst, dass die MIKA Fenster grösser sind als die im Standard-FLIRT. Gross oder sogar sehr gross trifft hier sicher zu und ich freue mich auf das Reiseerlebnis.
          Panoramafenster impliziert aber, dass die Fenster in den Dachbereich hochgezogen werden, wie beim 1.Klass-Panoramawagen SBB oder dem RhB Modell; siehe Wiki-Eintrag hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Panoramawagen_(Schweiz,_Schmalspur).

          • Nein, die Fenster sind bei diesem Zug nicht zu wenig hoch. Sie sind horizontal zu wenig breit. Das Sichtfeld auf die vorbeiziehende Landschaft ist für einen sitzenden Passagier zu eng.
            Schade, man wird es wohl nicht mehr ändern können. Ich bitte die BLS, den Begriff „Panoramafenster“ für diesen Zug nicht zu verwenden, weil dann falsche Vorstellungen geweckt werden.

  4. Grundsätzlich sind die neuen Züge schön und bequem. Jedoch sind die Fenster eher klein, bei einigen Sitzplätzen winzig. Von „Panoramafenstern“ kann bei diesen Zügen nicht geschrieben werden.

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