Müller Technologie modernisiert die Am 841

Auch der Bahnbau hat das Ziel umweltfreundlicher zu werden. Die Müller Technologie AG geht einen grossen Schritt in diese Richtung. Es wird zurzeit eine technisch fast vollkommen neue Baustellenlok auf Basis der Am 841 entwickelt. Dabei wird der Antrieb, der bisher reinen Diesellok Am 841, zusätzlich mit einem Stromabnehmer, sowie einer Batterie ausstattet. Der bestehende Dieselmotor wird durch einen kleineren, umweltfreundlicheren ersetzt.

 Ökologische Vorteile

  • Fahrten von und zu den Baustellen können rein elektrisch zurückgelegt werden
  • Auf der Baustelle ist der Dieselmotor im Einsatz und erreicht, zusammen mit der Batterie, dieselbe Leistung wie momentan
  • Der neue Dieselmotor der neusten Emissionsstufe ist um ein Mehrfaches sauberer als der bestehende
  • Die Lokomotive wird leiser
  • Kurze Strecken und Arbeiten im Tunnel können im Batteriebetrieb zurückgelegt werden
  • Der Dieselmotor kann im Arbeitsbetrieb temporär ausgeschaltet werden, es stehen trotzdem alle Funktionen des Fahrzeuges weiterhin zur Verfügung
  • Einsparung an Diesel
  • Der Motor kann dauerhaft auf Betriebstemperatur gehalten werden und ist dadurch direkt nach dem Start voll belastbar

Technische Vorteile

  • Verbesserte Ergonomie des Führerstandes mit Einstieg über die Seitenstege
  • Besser Übersicht für den Triebfahrzeugführer
  • Bei Nutzung der Fahrleitung kann eine Leistungssteigerung erreicht werden
  • Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
  • Moderne Zugsicherung ETCS Level 2 Baseline 3 ermöglicht die Fahrt auf den Neubaustrecken in der Schweiz

 Neueste Technik

  • Modernste Leit- und Steuerungstechnik
  • Neues Bremssystem inklusiver neuem Kompressor und Klotzbremseinheiten
  • Batterietechnik der neusten Generation
  • Fahrmotoren und Drehgestelle werden generalüberholt

Das Refit der Am 841 bringt überzeugende Vorteile mit sich. Zum einen müssen keine neuen Lokomotiven angeschafft werden. Zum anderen sind die umgerüsteten Bau- und Rangierlokomotiven wesentlich umweltfreundlicher als die bisherigen. Mit einer weiteren Laufzeit von 20-25 Jahren wird der Umweltgedanke nachhaltig umgesetzt.

Die Firma Müller plant noch dieses Jahr den Startschuss für das Projekt.

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Aus der Bahnonline.ch-Redaktion. Zugesandte Artikel und Medienmitteilungen, welche von der Redaktion geprüft und/oder redigiert wurden.

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Kommentare

7 Kommentare

  1. Eine gute Idee für die es wirklich an der Zeit ist. Da zeigen sich auch die Vorteile des diesel-elektrischen Antriebs, der diesen Umbau vereinfacht. Aber es gibt keine «umweltfreundlichen» Dieselmotore, das ist sprachlicher Unsinn. Die neuen Dieselmotore werden höchstens umweltschonender als die alten sein. Mit dem Umbau kann auch Substanz erhalten werden, in der viel graue Energie steckt und zusätzlich auch Geld gespart werden.

  2. Das Recyceln von Eisenbahnrollmaterial hat in der Schweiz eine lange Tradition. Bereits 1862 frischte die NOB für die von ihr betriebene Bülach-Regensberger-Bahn abgestellte Personenwagen der Spanisch-Brötli-Bahn von 1847 auf und baute ausrangierte Güterwagen zu dazu passenden Gepäckwagen um. Drei passende Tenderlökelchen und ein viertes für den Rangierdienst in Zürich baute die Werkstätte der NOB unter Leitung von Obermaschinenmeister Georg Krauss und mit Beratung der Eidgenössischen Polytechnischen Hochschule (heute ETH). Diese Erfahrung bei der NOB nutzte Georg Krauss um später in München seine eigene, sehr erfolgreiche Lokomotivfabrik zu gründen.

  3. Ich finde die Eigeninitiative von Müller Technologie AG höchst interessant und bewunderswert. Es geht doch nicht an, dass 26-jährige Lokomotiven bereits verschrottet werden.

  4. Ja, die Kleinen sind oftmals innovativer als die grosse, verkrustete SBB. Das zeigt, z.B. auch das vom Publikum gut angenommene, neue Angebot der SOB über die Gotthard-Bergstrecke. Ich nutze das selbst gerne und regelmässig.

  5. So löblich die Idee, aus Dieselloks „kings of trains“ zu bauen, die sowohl die Oberleitung (alle vier Stromarten) als auch den alternativen Betrieb durchführen können, so abwegig ist das zusätzliche einbauen wollen eines (ziemlich dicken) Akkus, Akkumulatoren sind heikel, weil man nicht bei einer Bauweise bleiben möchte, sondern immer wieder abändert, bevor sich ein Typ für ein Anwendungsgebiet bewähren kann, solche Akkus haben ‚zig Ampère, vielleicht gar mehrere hundert, wenn man dabei nicht akribisch vorgeht, vorgehen kann, dann gibt’s irgendwann eine gewaltige Explosion, wie bereits bei eigentlich allen auf Akku umgerüsteten Vehikeln bereits zu beklagen, da mindestens einmal vorgekommen. Oder nützte es da, falls jemand Akkus zu versichern begönne? auf wieviele Jahre sei der Akku ausgelegt? sagt niemand? so ein Akku machte eher in der Proportion wie bei einem Auto Sinn, denke ich, der (für die AM 841) ist bestimmt überproportioniert. Drei Antriebe, man stelle sich die Anforderungen an Technik(er) vor, wenn dann irgendein Defekt gefunden werden soll, die Enge beim schrauben. Ein Säugetier hat zwei Nieren oder zwei Augen, nicht drei.
    Der Dichtestress im Bahnnetz ist Wahnsinn, die Personenzüge sind seit jeher nur zu einem Drittel ausgelastet, daran hat sich nichts geändert, das kann man kaum begünstigen. „Für das Klima“ oder so schwierigere Technik zu ersinnen ist ein in die Realität geworfener Wunsch von Büro-traumtänzern. Diesel-Netzstrom ist toll, dicker Akku gefällt niemandem, der „sich damit auskennt“. Oder worin sollte ich mich irren?

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