Meilenstein in Grossprojekt Durchgangsbahnhof Luzern erreicht [aktualisiert]

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 15. Dezember 2020 veröffentlicht.

Im Auftrag des Bundes plant die SBB einen viergleisigen Durchgangsbahnhof unter dem heutigen Bahnhof Luzern und die damit zusammenhängenden Projekte auf den Zufahrtsstrecken. Die SBB hat nun die Projektierungen beauftragt. Ebenfalls gestartet ist die Planung einer neuen Abstellanlage.

Gegen 100 000 Menschen steigen werktags in Luzern ein, aus oder um. Die Infrastruktur des Bahnhofs hat indes die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit erreicht. Deswegen wollen der Bund, die Kantone Luzern, Nidwalden und Obwalden, die Stadt Luzern, der Verkehrsverbund Luzern, die Zentralbahn und die SBB das Bahnnetz und Angebot mit dem Durchgangsbahnhof Luzern ausbauen.

Im Rahmen des öffentlichen Ausschreibungsverfahrens hat die SBB die Planergemeinschaft Lux mit der Projektierung des neuen unterirdischen Bahnhofs beauftragt. Der eingereichte Projektvorschlag trägt dem Bahnhof Luzern als öffentlicher Ort Rechnung und verbindet die bestehenden und zukünftigen Stadt- und Bahnhofsräume. Der Projektierungsauftrag beinhaltet auch die an den Durchgangsbahnhof anschliessenden Tunnel unter dem Gleisfeld Richtung Gütsch (Neustadttunnel) und unter dem Vierwaldstättersee Richtung Ebikon (Dreilindentunnel). Die Tunnel werden durch die Planergemeinschaften Translu und Hombrig geplant. Bis voraussichtlich Ende 2022 wird die SBB das Vorprojekt erarbeiten, anschliessend folgt das Bau- und Auflageprojekt. Die Planungskosten betragen knapp 100 Millionen Franken und werden durch den Bund finanziert. Der Finanzierungsentscheid zur Realisierung des Grossprojekts obliegt dem eidgenössischen Parlament und wird voraussichtlich im Jahr 2026 gefällt.

Zusätzliche Abstellanlage für Personenzüge in Dierikon erforderlich

Der Durchgangsbahnhof bringt den Reisenden ein besseres Angebot für die ganze Zentralschweiz. Bern, Basel und Zürich werden von Luzern aus häufiger und schneller erreichbar sein und das Angebot im Regionalverkehr wird ausgebaut. Es werden dadurch mehr Züge unterwegs sein. Diese müssen über Nacht und in den Nebenverkehrszeiten abgestellt werden. Nach Inbetriebnahme des Durchgangsbahnhofs wird der Betrieb mehrheitlich unterirdisch erfolgen. Die bestehenden oberirdischen Abstellanlagen beim Bahnhof Luzern sind dann nicht mehr direkt mit dem unterirdischen Durchgangsbahnhof verbunden und müssen darum teilweise verschoben werden. Zentrale Kriterien für den Standort einer neuen Abstellanlage sind die Nähe zum Bahnhof Luzern und die Erreichbarkeit aus der Richtung Ebikon, ausreichende Fläche sowie Umweltaspekte. Unter Berücksichtigung dieser Kriterien eignet sich ein Standort in der Gemeinde Dierikon, im Bereich des Autobahnzubringers, am besten. Der Kanton Luzern wird diese Massnahme im Kantonalen Richtplan, welcher zurzeit in Erarbeitung ist, behördenverbindlich verankern. In der Projektierung wird die SBB auf den Schutz der Bevölkerung vor den Emissionen der Anlage achten. Die SBB bezieht die Gemeinde Dierikon in die Planung ein und wird die Bevölkerung über das Vorhaben informieren.

Durch die Beauftragung der Projektierung des Durchgangsbahnhofs Luzern und die dazu notwendigen Massnahmen ist ein weiterer Meilenstein im Grossprojekt erreicht, um das künftige Angebot in der Zentralschweiz nachfragegerecht auszubauen.

Planergemeinschaften für die Projektierung des Durchgangsbahnhofes Luzern:
– Unterirdischer Bahnhof: Planergemeinschaft LUx, Gesamtleitung durch das Büro AFRY Schweiz (ehemals Pöyry) in Zusammenarbeit mit Dürig Architekten, Büro B+S für den Tief- und Ingenieurbau sowie Büro Lombardi.
– Dreilindentunnel: Planergemeinschaft Hombrig, bestehend aus den Partnern Aegerter & Bosshardt, Locher Ingenieure sowie Ramboll.
– Neustadttunnel: Planergemeinschaft TransLu bestehend aus dem Büro Gähler und Partner, ILF Beratende Ingenieure und dsp Ingenieure.

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Text-QuelleSBB CFF FFS
Redaktionhttps://www.bahnonline.ch
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